Geschichten:Ritterschlag in Hundsgrab - Darons Schwertleite

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Prächtige Rüstungen trugen die Damen und Herren von Stand. Ganz besonders poliert und prächtig und gleichermaßen stolz schritt Nydam in seiner Garether Platte zwischen den Menschen hindurch und blickte immer wieder stolz zu seinem Knappen, der stolz seinen Wappenrock mit dem Hundsgraber Wappen trug.

Auf der anderen Seite des Hofes angekommen schritten sie einige Stufen zu der erhöht gebauten Altan hinauf. Diese, einem Bug ein Schiffes ähnelnde Bastion diente an ruhigen Tagen als Aussichtsplattform, Startpunkt für die Falken und eben auch als Ort festlicher Veranstaltungen. Im Hof selbst hatten die Mägde und Burschen Tische und Stühle aufgebaut, um ebenso wie die Herrschaften diesen Tag zu feiern.

Ein jeder nahm nun seinen Platz ein, der ihm zugewiesen oder ihm / ihr angemessen erschien. Schließlich trat der Herr der Burg Kieselstein, Baron Nydam von Kieselburg zu Hundsgrab an den oberen Absatz der Treppe, die zum Altan heraufführte, heran. Hinter ihm befanden sich seine beiden Kinder und der Junker zu Pechackern zusammen mit seiner Familie, die aus Bugenbühl angereist waren.

„Ich freue mich darüber, dass nun alle zusammen gekommen sind, um mit meinem Knappen Daron von Eisslingern und mir das Ende seiner Lehrzeit zu begehen und ihn in den edlen Stand der märkischen Ritterschaft aufzunehmen. So, Daron von Eisslingern, so Du bereit bist Deiner zukünftigen Verantwortung gerecht zu werden, so tritt vor mich.“ Daraufhin trat der Baron zwei Schritte zurück, um dem Knappen vor ihm Platz zu geben.

Daron war sichtlich nervös, doch schwang das Gefühl des Stolzes, der Freud eund der Hoffnung in ihm mit. Er sah besonnen auf seinen Herrn und wusste, dass Ucuri und Praios ihm nun einen Lebensabschnitt geöffnet hatten, einen Abschnitt der die Verantwortung selbst zu tragen bedurfte. Wo er ein Stück aus dem Geborgensein heraustrat um selbst für Wahrheit, Gerechtigkeit und Glaube zu kämpfen.

Nydam von Kieselburg räusperte sich, blickte noch einmal nach hinten zu Parainor und Lydia, die Schwert und Buch bereit hielten. Dann sprach er laut und deutlich. "So trete nun vor Daron von Eisslingern!"

Dieser tat wie geheißen. Gar prächtig war der junge Mann in dem blitzenden Kettenhemd anzusehen, wie er nun vor seinem Schwertvater stand. Des Praios Schein glitzerte auf dem Kettenhemd des Knappen.

"Die Zeit Deiner Ausbildung sei nun beendet. Du hast die zwölf Tugenden des Ritters - Gerechtigkeit, Mut, Geduld, Barmherzigkeit, Frömmigkeit, Weisheit, Demut, Hoffnung, Selbstbeherrschung, Mäßigkeit, Beständigkeit und Minniglichkeit verinnerlicht. Mit dem Mut der Leuin hast Du den Weg mit mir beschritten und gelernt was Gerechtigkeit heißt und wie wichtig die Geduld, Demut und Beständigkeit in der Markt Greifenfurt ist, um dem ewigen Feind zu trotzen. Die Weisheit und Frömmigkeit möge Dir so hold sein, wie in der Zeit Deiner Knappschaft in meinem Haus. Mit Mäßigkeit, Barmherzigkeit, der Beherrschung Deiner selbst im Angesicht Deiner zukünftigen Taten sollst Du leben und leiten, um Hoffnung denen zu geben, die Dir dienen werden. Wenn Du all dies beherzigen wirst so wirst Du auch in aller Gefahr Zeit für die Minniglichkeit finden, die Dir Kraft für Deinen weiteren Weg schenken wird."

Die Worte des alten Barons verstummten auf dem Burghof, hallten noch etwas wieder. Ein leichter Wind war zu spüren der weiter oben die wenigen Wolken über den Himmel geleiteten. Würde, Stolz und Mut war zu spüren an diesem Orte hoch oben über den Dächern der Häuser der Hundsgraber Bürger.

"Nun will ich Dich gürten und in die Reihen der Hundsgraber Ritter aufnehmen!" Nydam blickte zu Parainor, der nun vortrat und seinem Vater den Wappenrock der Hundsgraber Ritter reichte. Nydam selbst legte Daron nun dieses Kleidungsstück an und blickte anschließend zu Lydia, nun auch die vortrat und ihrem Vater nacheinander Waffengurt und Schwert reichte. Nydam legte Daron den Gurt an und führte das Schwert in dessen Halterung. Ein Augenblick verging, in dem seine Augen nur auf Daron ruhten. Dann sagte er, so reicht mir Euer Schwert und kniet hernieder, Ritter Daron Eislingern von Hundsgrab!"

Der junge Mann, der noch Knappe war griff an sein Schwertgriff, zog die Waffe aus seinem Gurt und hielt seinem Herrn das edle Stück mit Griff voraus entgegen. Nachdem Nydam das Schwert ergriffen hatte sank der Junge auf die Knie, senkte sein Haupt und wartete demütig auf die Ehren, die ihm die Götter nun entgegenbringen würden, die Ehren, die sein Herr nun auf ihn übertragen würde und all die neue Verantwortung, die man nun in ihn legen würde.

Nydam hob mit der Rechten das Schwert empor und sprach, "Ihr habt mir als Knappe treu gedient und ich will diesen Mut, die Demut und Geduld, die Ihr gezeigt habt nun anerkennen und Euch in meine Reihen der Ritter und Edlen zu Hundsgrab aufnehmen. So Ihr den Lehenseid leistet werdet Ihr den Göttern, Hundgrab und mir als Ritter und Edler zu Solfsheim dienen. Gelobet vor Praios, Rondra und ihren 10 alveranischen Geschwistern mit Gerechtigkeit, Mut und Weisheit zu regieren."

„Ich gelobe vor Praios, Rondra und ihren 10 alveranischen Geschwistern und vor Ucuri, den Boten der alveranischen Herrlichkeit, dass ich in Gerechtigkeit, Gottesfurcht, Weisheit, Mut und Gnade regieren werde. Ich gelobe, dass meine Taten nicht dem Reich widersprechen und gegen die Ordnung, sowie die Gerechtigkeit handeln werden. Ich verspreche auch Hundsgrab und euch zu dienen, euch nicht zu missfallen und dem Volk von Solfsheim ein gerechter Mann zu sein. Das alles gelobe ich, so wahr ich hier vor euch knie!“, sagte der junge Ritter mit festem und ernsthaftem Ton.

Langsam legte er das Schwert mit der Breitseite aus Darons Haupt, "Ihr sollt dem Volk Schild und Schwert sein und Beständig und Barmherzig in Euren Entscheidungen!"

Nydam hob das Schwert von Darons Haupt, drehte es nach innen, legte die Klinge auf seinen Unterarm und reichte Daron den Griff, "Erhebt Euch Ritter Daron Eisslingern von Hundsgrab, Edler zu Solfsheim und nehmt Euer Schwert zurück!"

Mit einem Lächeln auf den Lippen erhob sich der junge Ritter und trat einen Schritt auf den Baron zu, um sein Schwert und die damit verbundene Lehenstreue entgegenzunehmen. Kräftig packte der Junge den Griff seines Schwertes und somit auch seine neue Verantwortung und nahm es dankend aus der Hand seines Herrn, betrachtete es einen kurzen Moment der Stille und dankte den Göttern und vor allem Praios und seinem geflügelten Boten für diese Ehre. Dann schob er es in seine Scheide zurück.

Mit seiner tiefen Stimme sagte nun der Baron zu Hundsgrab. Heute wollen wir nun feiern und die Speisen essen, die uns Dank der Götter Gnade beschert sind.

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