Heroldartikel:Die Mär von den drei Brüdern
Es waren einmal drei Brüder. Der älteste von ihnen war ein mutiger und kühner Recke, weit bekannt in Nah und Fern. Der mittlere war ein Bär von einem Mann, so stark und kräftig war sein Wuchs. Der jüngste nun war ein wenig schüchtern und auch sonstens von seinen berühmten Brüdern nicht gut gescholten. Nun waren sich die drei Brüder nicht immer einig und wie es so oft ist, neidete einer des anderen Brot. Obschon dieser Rangeleien reisten sie stets gemeinsam und trieben gar manches Phexensstück.
Dabei geschah es, daß sie einst in einer großen Stadt ein außerordentlich phexgefälliges Geschäft tätigten. Als Lohn für ihren ‚Handel‘ konnte sich jeder der Brüder drei Klumpen aus reinem Golde zu Gute schreiben.
So war die Freude groß und sie machten sich auf, ihrem Vater die Früchte ihrer Arbeit zu zeigen. Ihr Weg in die heimatlichen Lande führte die Brüder derweil zu einer gar tiefen Klamm. Alleine eine schlanke Brücke gab Geleit über die tosenden Wassermassen.
Der älteste der Brüder und zugleich der forscheste unter ihnen war es, der als erster seinen Weg über die Tod und Verderben bringende Schlucht nahm. In seinem Gepäck seine drei güldenen Klumpen. Doch schon nach wenigen Schritten knarrte und schaukelte der Steg derart wild, daß er vor lauter Schreck einen seiner drei Goldklumpen in die brausenden Fluten werfen mußte, auf daß er nicht mitsamt der schwächlichen Brücke in die Tiefen stürzte. Als das nun der mittlere Bruder sah und erkannte, daß es ihm genauso ergehen würde wie es seinem älteren Bruder ergangen war, packte er einen seiner drei güldenen Klumpen, nahm einen langen Anlauf und warf ihn weit über die Schlucht. Doch obschon er der stärkste unter ihnen war, vermochte er nicht, das jenseitige Ufer zu erreichen, so daß der Stein mit einem lauten Klatschen ins Wasser fiel. Voller Niedergeschlagenheit trottete da der glücklose Bruder mit seinen verbliebenen zwei Goldklumpen über den Steg. Als nun der jüngste Bruder dies sah, überkam ihn große Betrübnis, denn er wollte sich nicht von einem Teil seines Reichtum trennen. Doch lange konnte er nicht dorten verweilen und die alveranische Herrin um einen hellsichtigen Gedanken bitten, da just in dieser Weile die geprellten Handelspartner die Brücke zu erreichen trachteten, voller Grimm wider die phexgesegneten Brüder. Was sollte der gewitzte Bruder nun machen? Ein Werfen der Klumpen kam ob der weite des Tales nicht in Betracht. Auch für eine zweimalige Überquerung blieb nicht die Zeit, so daß alleine ein Weg blieb, gleichzeitig alle seiner drei Goldklumpen über die morsche Brücke zu tragen ohne daß eben jene ob der Schwere einstürzen konnte. Und siehe da, nach nur einigen wenigen Minuten sah man alle drei Brüder gemeinsam vereint auf dem jenseitigen Ufer und nur dem jüngsten war es vergönnt, alle seiner drei Goldklumpen zu behalten.
Doch wie war dem Phexjünger dieses Kunststück gelungen?
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