Garetien:Edorian von Weidenhoff
„Jahr muss eine Zahl sein.“ ist keine Zahl.
„Jahr muss eine Zahl sein.“ ist keine Zahl.
(keine)
Datum | Ereignis |
---|---|
9. Phex 1025 BF | Beginn des Noviziates am Nandusschrein des Pentagontempel der Hesinde im garether Stadtteil Tempelhöhe |
29. Peraine 1027 BF | Tod des Vaters durch ein Trümmerstück der Fliegenden Festung |
25. und 30 Hesinde 1028 BF | Erreichen des 1. Grades der Erkenntnis und Weihe |
Winter 1028 BF bis Winter 1029 BF | Weiteres Ausbildunghsjahr am Nandusschrein des Garether Pentagontempels |
Phex 1029 BF - Firun 1034 BF | Aventurienreisen Edorians |
Boron 1030 BF - Peraine 1030 BF | 1. Aufenthalt im Horasreich, Teilnahme am Konzil der Nanduskirche, Erreichen des 2. Grades der Erkenntnis |
Rahja 1030 BF - Boron 1032 BF | Reisen in Nordostaventurien, oft im Gefolge von Kommandanten und Hauptrleuten; Besuch Weidens, des Bornlands, der Darpatischen Marken und des befreiten Tobriens |
Hesinde 1032 BF - Travia 1034 BFReisen in Westaventurien | |
Hesinde 1034 BF | Rückkehr über Almada nach Gareth und Erlangung des 3. Weihegrades |
10. Peraine 1034 BF - 28. Praios 1035 BF | Expedition auf den Spuren des Kaisers Alrik |
Ingerimm 1035 BF | Ehrung mit dem Greifenstern in Silber anlässlich der Teilnahem an der Expedition der Alriksritter auf dem Großen Auenwalder Kabinett des Jahres 1035 |
Hesinde 1035 BF | Ernennung zum Subprior des von seiner Familie in Südgareth gegründeten Nandusstifts |
Kindheitim westgarether Elternhaus
Edorian verbrachte im vermögenden Haushalt seiner Eltern Irian und Yelinde von Weidenhoff eine den Zeitumständen entsprechend ruhige Kindheit in der garether Weststadt und musste sich weder um sein Leben noch um das Dach über seinen Kopf oder das Essen auf seinen Teller je ernstlich Sorgen machen. Von den Wirren, die Garetien im Zuge des Orkensturms und er Answinkrise erschütterten und auch den übrigen politischen Verwicklungen dieser Tage blieb sein junges Leben weitgehend unberührt. Lediglich die Schlachten und Geschehnisse des Jahres 1021 BF hinterließen bei ihm einen bleibenden Eindruck, denn die glorreichen Siege und derebewegenden Entwicklungen dieser Zeit weckten in ihm die Begeisterung für die Geschichte und die Verteidiger des Reiches. Diese Begeisterung offenbarte sich bei Edorian jedoch nicht, wie es vielleicht bei anderen adligen Kindern der Fall gewesen wäre in einer verklärten Ritterromantik, sondern in einer kaum zu stillenden Wissbegierde auf diesen Gebieten seines Interesses.
Schon in jungen Jahren war Edorian gemeinsam mit seinem älteren Bruder, Sequin, in den Grundzügen des Lesens, Schreibens und Rechnens unterwiesen worden, sodass Edorian nun begann seinen Wissensdurst aus Büchern zu stillen. Sein erstes Buch über die Geschichte des Reiches war ein Geschenk seiner Tante Daria, die als erste die Ansicht hatte man müsse das hesindegefällige Interesse des gewitzten Jungen fördern und auf rechte Bahnen lenken. Nachdem er dieses Buch verschlungen hatte, begann er die Geschichtsbücher seines Großvaters Cyberian von Weidenhoff zu lesen und bat auch seinen Vater immer wieder um bestimmte Werke, die entweder in den von ihm gelesenen Abhandlungen erwähnt oder ihm von seiner Tante empfohlen wurden. Bitten, die sein Vater voll Freude und Stolz über die, dem Großvater so ähnliche, Wissbegierde seines Sohnes gerne erfüllte. Daneben legte Irian wert darauf,dass Edorian, ebenso wie sein älterer bruder wenigstens die Grundzüge einer Adligen erziehung erhielten und ließ seine Söhne in höfischer Etikette, Heraldik und Fechten unterrichten.
Als Edorian etwas über zwölf Winter zählte bat er seinen Vater teils selbst durch seine Lektüre darauf gebracht, teils durch seine Tante dafür interessiert um Bosperanounterricht, wofür Irian von Weidenhoff eigens einen mit seiner Schwester gut vertrauten Nandusgeweihten aus Punin zu sich einlud und mehrere Monde als Gast aufnahm. Auch in diesem Fach machte Edorian bald gute Fortschritte und begann schon nach wenigen Monden mit seinem Lehrmeister in der Bibliothek des altgarether Hesindetempels bosperanische Originale zu lesen. Auch nachdem sein Lehrmeiste weiter gezogen war, hielt sich Edorian häufig im Tempel der Hesinde, in dessen Bibliothek und vor allem dem dort gelegenen Schrein des Nandus auf, da ihm das Streben nach persönliche Welt und Selbsterkenntnis, für das Nandus stand, näherlag, als die Kultivierung einer Kunst oder Wissenschaft um ihrer selbst und einer fernen Göttin willen. Auch die Nandusgläubigkeit seiner Eltern dürfte dabei eine gewisse Rolle gespielt haben.
Edorians Noviziat und neue Perspektiven
So kam es, dass Edorian wenige Wochen nach seinem vierzehnten Tsatag darum bat sich bei der Bruderschaft des Nandus ins Noviziat begeben zu dürfen. Eine Bitte die seine Eltern voll Stolz erfüllten. Nachem ihm auf Fürsprache seiner Tante und ein wohlwollendes Empfehlungsschreiben seines früheren Lehrers die übliche halbjähriger Eignungsprüfung großzügig erlassen worden war, waren seine folgenden Lebesnjahre geprägt von Studien und religiösen Unterweisungen, von Disputen und wissenschaftlichen Abhandlungen, aber ebenso von Schenkenabenden mit seinem Mitnovizen Sharban, sowie vom freundlichen Kontakt zu den Novizen und Novizinnen der Hesinde, mit denen die beiden im Tempel notwendigerweise viel zu tun hatten und schließlich von dem schon beinahe feindseligen Streitgesprächen mit den Praiosnovizen aus der Stadt des Lichts und der Priesterkaiser-Noralec-Sakrale. Denn diese aufzusuchen und mit ihnen über die Götter und die Welt zu diskutieren entwickelte sich rasch zu einer persönlichen Rethorikübung der Edorian gerne und mit wachsendem Erfolg nachging.
Insgesamt hätten die Jahre des Noviziats trotz der großen Stoffmengen die Glücklichsten in Edorians Leben sein können, wäre nicht das Jahr des Feuers über Gareth gekommen, in dem er neben vielen Bekannten auch seinen Vater verlor. Nachdem ihn diese Nachricht erreichte verfiel Edorian für mehrere Tage in tiefe Lethargie nur um seinen Schmerz danach in hektischste Tätigkeit zu ersticken. Er suchte Trost bei der Philosophie und den Lehren Borons, forschte sogar nach magischen Wegen seinen Vater zurückzuholen und wurde am Ende dennoch von allem enttäuscht. In diesen Monden nach dem Tod seines Vaters kam so mit weiteren Wissensgebieten in Kontakt, die bis heute neben Geschichte sein wissenschaftliches Interesse bestimmen und in beiden Fällen bildete das Erlebte den Ausgangspunkt.
So prägten sich seit dem Jahr des Feuers bei Edorian ein stetig zunehmendes Interesse an philosophisch-theologischen Theorien der Kosmologie und Kosmogonie und eine Faszination an der Geschichte der Weltentwicklung bis hin zur Weltentstehung aus. Die Gründe dafür sind im einzelnen nur schwer nachzuvollziehen und sicher vielfältig, eine große Rolle dürfte aber die Frage gespielt haben, wie die Götter - wenn auch gebunden durch das Mysterium von Kha - derartiges Leid zulassen können und wie mächtig oder aber gutherzig und fürsorglich sie dann eigentlich seien. Zum anderen verwiesen viele der philosophischen Trostschriften, die Edorian nach dem Tod seines Vaters las, auf den fundamentalen Wandel aller Dinge und auch der Welt an sich, wie er sich etwa in den Weltzeitaltern manifestiert, woraus sich eine Faszination für die Geschichte Dere als Ganzes für die Abfolge der Weltzeitalter ergab und nicht zuletzt eine gewisse Skepsis an der verbindlichkeit der mittelländischen Zwölf Götter.
Nachdem er zu ersten mal die Schrecken des Krieges am eigenen Leib gespürt hatte, gelangte er aber auch zu der Ansicht, dass nur ein schlagkräftiges, stehendes und nach modernen nandusgefälligen Prinzipien der Effektivität geführtes Heer den Bestand des Reiches wahren und dessen Bewohner schützen könnte. Ein solches Heer bedurfte, neben magischer Unterstützung und geitslichem Beistand, aber vor allem ein starkes und unter einem geeigneten Monarchen vereintes Reich. Adlige Partikularinterssen und eigene Adelsstreitmächte dagegen konnten dieses Reich nur schwächen. Solche Ansichten und die damit verbundenen Hinwendung zur Staats- und Kriegskunst entwickkelten sich nicht von heute auf morgen sondern kamen mit einer erst von vagem Interesse gelenkten Lektüre. So begann Edorian nun verstärkt staatskundliche Werke, Biografien von großen Feldherren und Staatslenkern, sowie Feldzugsberichte zu lesen und verschlang Colonello Nandurios Vademecum für den Mercenario. Immer mehr gelangte er so zu der Ansicht, das die Zukunft eines prosperierenden Reichs gerade nicht durch die Tradition gesichert, sondern nur durch progressive und nandusgefällige Reformen der Reichstruktur nach horasischem Vorbild garantiert werden konnte und hierzu erschien eine Beeinflussung gerade der Mächtigsten in hesindianischem Sinne unumgeänglich.
Doch Lektüre und Philosophierei machten im Gegensatz zu vielen anderen der Tempelnovizen für Edorian immer nur einen Teil dessen aus, was er als nandusgefälliges Geweihtenleben erachtete. Gerade die gelegentlichen Besuche in St. Ancilla hatten ihn schon während seiner Ausbildung überzeugt, dass man Welterkenntnis nicht nur aus Büchern, sondern auch durch praktische Erfahrung erreichen konnte, ja sollte. Als Novizen fehlten ihm am garether Nandusschrein hierfür jedoch noch die Möglichkeiten. Daran änderte sich auch nachdem er den ersten Grad der Erkenntnis erlangt hatte und am 30.Hesinde des Jahres 1029 dem göttlichen Nandus geweiht worden war, ersteinmal kaum etwas, denn vor ihm lag noch ein weiteres Jahr der theoretischen Ausbildung in Gareth, in dem er nur selten einmal mit die Kaiserstadt verließ und reisenden Geweihten die übrigen Grafschaften Garetiens besuchte.
Reisen in Aventurien
Erst nach dem Ende seiner Ausbildumng im Jahre 1029 Bf verließ Edorian Garetien für mehrere Jahre und begann Dere zu bereisen, um die Welt zu sehen und um praktische Erfahrungen zu sammeln. Seine Reise führte ihn zurest in den Westen Aventuriens und ins Horasreich das strahlende Zentrum des Nandusglauben und nandusgefälliger Lebensführung um die wichtigsten Tempel seines Gottes und das zweijährliche Konzil seiner Kriche zu besuchen. Danach bereiste Edorian den Nordosten Aventuriens. Während dieser Zeit sah er die darpatische Wildermark, und Weißtobrien, wobei er sich Heereszügen und Kommandanten anschloss. Daneben besuchte er das Bornland, Weiden, sowie die Grüne Ebene. Er selbst spricht nur ungern und höchst selten über diesen Abschnitt seiner Reise und dass was er erlebte. Seit dem er im Boronsmond des Jahres 1034 BF zurückkehrte, half er seiner Mutter bei ihrem Plan ein Nandusstift zu gründen und suchte nach neuen Möglichkeiten Erkenntnisse zu sammeln. Seit dem spricht er nur noch selten von seinen Ansichten, die er noch vor seiner Abreise, seiner Tante und seinem wenig angetanen Onkel Wolffried von Weidenhoff häufig und fieberhaft dargelegt hatte. Während seiner Reisen scheint er jedoch auf den Gebieten seines Interesses große Fortschritte gemacht, aber auch Ansichten entwickelt zu haben, deren zu unbedachte Äußerung gewiss gefährlich werden könnte.
Nach seiner Rückkehr nach Garetien
Die erhoffte Möglichkeit neue Erfahrungen zu machen bot sich ihm, als er durch eine Unterstützungsbitte des Barons von Schallenberg an die Kirchen der Zwölfe auf dessen geplante Expedition in die Lande der Tulamiden aufmerksam wurde, die der Bergung einer anscheindend bedeutenden Reliquie des Kaisers Alrik, nämlich - so die Hinweise nicht trügten - seines Panzerhandschuhs dienen sollte. Vom Perainemond des Jahres 1034 bis zum Praios des folgenden Jahres, begleitete Edorian diese Expedition bis zu ihrem erfolgreichen Abschluss.
Nachdem Edorian in Ingerimm des Jahres 1035, für seine Teilnahme an ebendieser Queste mit dem Greifenstern in Silber geehrte wurde, beschloss Edorian sein unstehtes Dasein als reisender Geweihter aufzugeben und seine Ziele nun direkt an den verscheidenen Höfen Garetiens zu verfolgen, wo seine Stimme und sein Rat durch das Gewicht der gerade erhaltenen Ehrung etwas zu bewegen vermochten. Desweiteren wurde er mit dem für ihn als Sohn der Stifterin beinahe obliagatorischen Posten des Subpriors des von seines Mutter gegründeten Nandustiftes im südgarether Sonnegrund geehrt, der jedoch bei einer dermaßen kleinen Klostergemeinde kaum eigentliche Aufgaben mit sich bringt und um wesentlichen als Ehrentitel zu verstehen ist. So hält sich Edorian in jüngester Zeit auch nur noch selten in Gareth auf und dann zumeist als Gast am Hofe des Marktvogtes.
Während seiners Aufenthaltes im Horasreich knüpfte Edorian von Weidenhoff Kontakte zum Bund der Freidenker und nahm an einigen Logentreffen und Debatten teil. Zwar steht er den im Bund allgemein vertretenen Ansichten offen und aufgeschlossen gegenüber, doch teilt er sie bei weitem nicht alle. Auch wurde Edorian nie förmlich Mitglied der Geheimgesellschaft.
Durch radikalere Mitglieder des Bundes erhielt Edorian Zugang zu unvollständigen Auszügen aus den Chroniken von Ilaris, die sich vor allem mit Argumenten gegen die Unantastbarkeit und Alternativenlosigkeit der Zwölfe beschäftigten: Erlöschen und Wandel der Verehrung verschiedener Gottheiten durch die Zeitalter, Konflickt der 4 kriegerische Götter Aventuriens im 6. Jh BF, Shinxirglauben der Bosparanischen Legionäre, Verherung H´Szints und Tsahhs bei den Echsenrassen. Viele der Aussagen des Buches haben Edorian zum Nachdenken angeregt und in ihm in Verbindung mit seinen sonstigen kosmogonischen Studien einige ilaristische Ansichten ausgeprägt. Für die Erkenntnis, dass viele der Inhalte des verbotenen Werkes den Wahrheiten des Liber Enigmarum Nandi ähneln, ist Edorian auf dem Weg der Erkenntnis allerdings noch zu wenig fortgeschritten, lediglich erste Anklänge sind ihm bisher aufgefallen.
Auf Vermittlung von Nandusgeweihten in Vinsalt wurde Edorian mit Griffone da Cavalcanti bekannt, dem er in Arivor seine Aufwartung machte und über mehrere Abende hinweg über das Nandusgefällige Vademecum für dem Mercenario im Speziellen und die Kriegskunst im Allgemeinen fachsimpelte. Beide Gelehrte fanden Gefallen am jeweils anderen und so sie beide noch heute über gelegentliche Briefe Kontakt. Dass sich Hinter Cavalcanti tatsächlich Colonello Nandurio verbirgt weiß Edorian noch nicht mit sicherheit, ahnt es aber schon seit den ersten Gesprächen.