Greifenfurt:Faduhenna von Gluckenhagen
(keine)
Es war eine glückliche Entscheidung des Reichsbehüters für Greifenfurt, als er weiland der noch blutjungen Markgräfin eine erfahrene Dienerin des Reiches an die Seite stellte: Rittfrau Faduhenna von Gluckenhagen. Sowohl auf dem Schlachtfeld als auch auf dem politischen Parkett war die sympathische Edeldame eine kompetente und mit allen Wassern gewaschene Streiterin für Greifenfurt und das Reich. Die Absolventin des Rechtsseminars zum Greifen zu Beilunk, Offizierin Wehrheimer Schule, diente dem Reiche in den vergangenen Jahren auf mannigfache Weise, sei es als Gesandte in diversen, teils prekären Missionen, vornehmlich aber als Angehörige der Kanzlei für Reichsangelegenheiten. Als der Ork das Mittelreich überfiel, vertauschte die Rittfrau kurzerhand die Feder mit dem Schwert und stritt an der Seite des Prinzen u.a. in der Schlacht bei Silkwiesen.
Die fähige und kluge Offizierin fand das Gefallen des Prinzen. Er tat seiner besonderen Hochachtung Ausdruck, als er seine verdiente Dienerin zur Kanzlerin Greifenfurts und zum Vormund der noch unmündigen Markgräfin bestallte.
Wiewohl klein von Wuchs und von untersetzter Statur, war Faduhenna nichtsdestotrotz eine eindrucksvolle Persönlichkeit, temperamentvoll, voller Energie und Tatendrang, mit einem sprichwörtlich festen Willen. Die gebürtige Garetierin war eine angenehme, spritzige, wortgewandte Gesprächspartnerin, gebildet und eloquent. Sie hasste jedwede Form von Dummheit und Borniertheit, dann ließ sie ihrer Geringschätzigkeit freien Lauf.
Zwölf göttergefällige Jahren versah die Reichsedle ihr schweres und verantwortungsvolles Amt zur vollsten Zufriedenheit aller. Mit Zähigkeit, Verhandlungsgeschick, aber auch der nötigen Härte war es ihr gelungen, das in Trümmern liegende Greifenfurt wieder auf den Weg eines hoffnungsvollen Neubeginns zu bringen. Zudem war sie der Markgräfin eine gute Lehrerin, sie auf ihr schweres Amt vorzubereiten. Die Barone schätzten sie ob ihres Eifers, mit dem sie für Greifenfurt einstand, und sahen darob auch großzügig darüber hinweg, dass sie keine Märkerin war. Für eine Garether Laffin, so sagte man augenzwinkernd, hätte sie sich ganz gut geschlagen.
Bisweilen ging auch ihre scharfe Zunge mit ihr durch, ihre bissigen Kommemtare machten ihr nicht immer nur Freunde.
Faduhenna von Gluckenhagen wurde im Ingerimm 1026 BF auf dem Reichskonvent zu Greifenfurt von unbekannter Hand ermordet. Rückblickend lässt sich jedoch vermuten, dass ihr Nachfolger im Amt des Meisters der Mark, der Verräter Tilldan Greifentreu von Nebelstein, wenn nicht als Mörder, so doch zumindest als Auftraggeber in Frage kommt.