Geschichten:Waffenbrüder - Gleichgesinnte

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1033 BF, Gareth

Dramatis Personae


Freudetrunken von der ersten Liebesnacht mit seiner Angebeteten, um deren Gunst er mehrere Götterläufe geworben hatte, stolzierte der junge Schlunder Ritter Wolfaran von Mardrabrück zurück in seine Herberge. Schon viel Zeit hatte er auf dem Weg liegengelassen und seine eigentliche Aufgabe vernachlässigt. Wolfaran packte seine Satteltaschen und stieg schwerbepackt die Treppe zum Schankraum hinunter, dabei übersah er den Gast der den Garetisch-Märker-Herold in den Händen lesend den Weg zu seinem Zimmer suchte. Laut polternd fiel der Ritter die Treppe hinunter, um weich auf dem Unbekannten zu landen, der laut vor Schmerz aufstöhnte. Wolfarans Gepäck verteilte sich im Vorraum, als er über den Fremden stolperte.

Der junge Ritter richtete sich auf und schaute peinlich berührt auf sein „Opfer“. „Entschuldigt, werter Herr. Ich habe Euch nicht gesehen und war in Eile. Ihr seid doch hoffentlich nicht ernster verletzt.“

Japsend nach Luft keuchte der horasisch gekleidete Mann auf. „Geht, geht schon. Da reise ich fast unbehelligt durch die Großstadt Gareth und ihre verruchten Vororte, um in einem gesitteten Stadthaus „angegriffen“ zu werden.“ Rijk neigte seinen Kopf etwas nach oben, gönnte sich den gequälten kurzen Blick auf seinen Gegenüber und sprach mehr als Feststellung denn als Frage gemeint. „Wie sich meine Knochen anfühlen, dürftet ihr doch wenigstens unbeschadet sein.“

Um wiederum kopfschüttelnd hinterher zu setzen. „Entschuldigt meine Unhöflichkeit, Rijk van Kacheleen mein Name, aus dem gleichnamigen Handelshaus, mit wem habe ich die Ehre?“

Wolfaran reichte dem Patrizier die Hand und zog ihn hoch. „Wolfaran von Mardrabrück, Ritter zu Wandleth. Wie ich andeutete war und bin ich in Eile. Mein Herr der Graf vom Schlund wünscht eine Waffe des novadischen Altertums sein Eigen nennen zu dürfen, daher, so gerne ich mich näher erkenntlich zeigen möchte, muss ich meine Reise unverzüglich aufnehmen. Ich bin schon spät.“

Rijk setzte seine Kleidung ins rechte Licht und klopfte seinen Federhut. „Interessant, interessant. Ist er eher aus dem Zeitalter Malkillah ibn Hairadans oder einer späteren Dynastie?“

Sehr überrascht über die Kenntnisse des Liebfelders antwortete der Schlunder. „Ich denke eher späterer Natur. Wahrscheinlich aus Zeiten des Mukkarib al-Kafur. Deshalb führt mich meine Reise in den Süden, um das Exponat in Augenschein zu nehmen. Ihr kennt Euch mit Waffen des Altertums aus?“

Der Horasier lächelte bestimmt und zählte im Geiste schon mögliche Einnahmen. „Gewiss, ich handle mit Antiquitäten. Solltet ihr einmal etwas suchen, scheut nicht, Euch an mich zu wenden. Ich werde alles in meiner Macht stehende ausführen, um Euch ein gewünschtes Stück zu besorgen. Soll ich mich ein wenig umhören?“

Wolfaran strich mit seiner Hand grübelnd über seinen Bart. „ Gerne, mein Herr sammelt ungewöhnliche und seltene Waffen sei es von fremden Rassen oder seinem Volke. So ihr fündig geworden seid, besucht mich doch in Wandleth im Grafenpalast. Sollte dem Grafen dieses Stück zusagen, wäre er einem Kauf sicherlich nicht abgeneigt.“

„Dann nehmt dieses Stück Papier von mir. Vermerkt sind neben meinem Namen, auch die meiner geliebten Cousine Svelinya in Elenvina und auch meines geliebten Cousins väterlicherseits aus Rommilys. Die Kontoranschriften befinden sich direkt unter ihren Namen. Ein Bote würde diese unschwer verfehlen können, falls ihr mir eine Nachricht zukommen lassen wolltet.“ Um lächelnd hinzuzufügen. „Den Grafenpalast in Wandleth werde ich höchstpersönlich aufsuchen und es wäre mir ein wahrer Hochgenuss Euch, Wolfaran von Mardrabrück, auf einen guten Schluck Ferdoker dort anzutreffen. Macht Euch keine Sorge um eine alte und seltene Waffe. Euer Wunsch ist noch heute mein Auftrag.“

Die beiden verabschiedeten sich freundlich. „Bis bald, es war mir eine Ehre Euch kennenlernen zu dürfen. Anstelle des Ferdokers lade ich Euch gerne zu einem guten Schluck Schlunder Wiesenschlösschen, dem Bier des Grafen ein.“ Wolfaran war ein wenig betrübt nicht noch länger mit dem weitgereisten Fremden reden zu können, dafür hatte er seinen Zeitplan schon zu lange strapaziert.



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Texte der Hauptreihe:
16. Eff 1033 BF
Gleichgesinnte


Kapitel 1

Sternenhimmel