Geschichten:Streben nach Höherem - Dragenfelser Aufbruch

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Der Junker zog sich das große Pferd hoch. Die schwere Rüstung war fast schon wieder ungewohnt, er hatte das Gefühl, er hätte viel zu lang nicht mehr auf einen Ross gesessen. Es ging wieder in den Krieg und diesmal nicht nur zur Verteidigung. Nein, diesmal konnte er was gewinnen.

Vorsichtig ritt er die notdürftig mit Holzbohlen geflickten Serpentinen vom Dragenfels herunter. Unten im Ort hatte Darian die Dragenfelser Garde versammelt. Natürlich sahen sie etwas zusammengewürfelt aus in ihren selbstgenähten goldgrünen Umhängen, sieben Schlunder, zwei Tobrier und ein Brilliantzwerg, vier sehr unterschiedliche Packpferde, ein beladener Berghund und zwei Esel. Dagegen sahen die über ein dutzend Ferkinas regelrecht gleichförmig aus auf ihren struppigen Ponys.

Trotzdem wusste Lahor, dass er und Darian diese Truppe besser ausgebildet hatten als die Handvoll Armbruster, mit denen er nach Puleth gezogen war. Außerdem hatte sie in den Scharmützeln mit der Erlenstammerin schon einiges an Erfharung gesammelt. Die Ferkinas des Harans vom Kalten Bach waren auf jeden Fall eine Geheimwaffe, sehr schnell und geländeerfahren, genau die Richtigen für einen Kampf, bei dem man schnell auftauchen, zuschlagen und wieder abtauchen musste. Mit so etwas würden die veralteten Hartsteener Ritter nicht rechnen und der Preis der Macht über Bärenau war es wert, den nun über zwanzig Jahre alten Schwur einzufordern.

"Kaltbacher, Dragenfelser", erhob er seine Stimme, "wir ziehen über Perainsgarten nach Wandleth, von dort über Erlenstamm in die Kaisermark. Graf und Baronin sind informiert. Wir verlassen den Dragenfels als die Truppen eines Edlen, aber zurück kehren wir als Garde der neuen Baronin von Bärenau!" Zugegebenermaßen, war das nicht besonders gut, aber ungefähr das, was sie hören wollten.

Fröhlich klang ihr Lied durch die Täler des Schlundes als sie zum Treffpunkt in der Kaisermark marschierten, um sich mit Treumundes Truppen zu vereinigen: Brüder überall, kommt hört der Hörnerschall, wir sind Armbruster, Armbruster aus dem Schlund...