Geschichten:Verhandlungen - Kurze Worte aus der Admiralität
Dramatis personae:
- Hakon von Sturmfels, Konteradmiral
"Habt Ihr schon gehört?" Die Frage seines Adjutanten ließ Hakon von Sturmfels kurz von den Schreiben auf dem Tisch aufschauen. Der Admiral sichtete gerade die letzten Berichte der Versorgungfahrten nach Beilunk und hatte den jungen Offizier nach einer Karte des Golfes geschickt. "Was soll ich gehört haben? Einer der Vorzüge der Admiralität war stets ihre Ruhe."
"Dieser Firunslicht soll dem Markgrafen einen Brief geschrieben haben." Im Gegensatz zum Sturmfelser bewegte er sich gerne und regelmäßig am Hof der Markgrafen oder besser den seiner Großmutter. Von seinen Fähigkeiten auf den Planken eines Schiffes bei Sturm oder unter Beschuss durch den Feind hatte er sich noch nicht überzeugen können. "Er soll sich erneut über die Flotte und die mangelnde Zusammenarbeit beschwert haben."
"Hat er das?" Das war nun nichts neues. "Solange der Heermeister an Land meint, den Reformen Retos nacheifern zu müssen oder ihn übertreffen zu wollen, soll er sich nur austoben." Während er sprach, zeichnete er einen Befehl ab und hielt sie dem jungen Mann hin. "Die Flotte ist nicht Teil seiner Sandkastenspiele. Wenn Haffax das Reich angreift, dann wird er sich auch seiner Flotte bedienen. Eine Flotte die stark genug ist, um uns zu bedrohen. Das wird unsere Aufgabe sein und wir werden sie auch erfüllen. Für das ganze Reich und nicht als Hilfstruppe der Markgrafschaft. Bis dahin sind wir stetig im Einsatz und haben weder Zeit noch Kräfte für Planspiele und Wehrübungen."
Der junge Mann nickte nur. Er hatte schon mehr als einmal gemerkt, dass der Admiral auf seinen alten Landsmann nicht sonderlich gut zu sprechen war. Die Sache vor kurzem in Wasserburg hatte das nur verstärkt. Entweder seine Offiziere tanzen ihm auf der Nase rum oder er hat es befohlen, zumindest geduldet. So oder so, was soll man von so einem Mann erwarten? Doch ihm blieb nicht viel Zeit für seine Gedanken. "Nachdem Ihr die Order überbracht habt, bereitet alles für eine Besprechung mit den Offizieren der letzten Fahrt vor." Nun wollte er sich endlich der Karte widmen und dabei sollte man ihn nicht weiter stören.
