Perricum:Rondrigan Paligan von Gareth
Markgraf von Perricum und Reichsgroßgeheimrat des Raulschen Reiches
„Jahr muss eine Zahl sein.“ ist keine Zahl. „Jahr muss eine Zahl sein.“ ist keine Zahl.
Aus dem gedankenlosen Schürzenjäger, Horoskopegläubigen und begeisterten Sucher nach dem Purum Aurum ist im Laufe des gefahrvollen Jahrs des Feuers ein besonnener, hintergründiger junger Mann geworden.
Rondrigan wurde 1005 BF als Sohn des Perricumer Grafen Timshal Paligan zu Perricum geboren und ist über die al’anfanische Verwandtschaft mit dem Kaiserhaus versippt – Kaiserin Alara Paligan ist seine Großtante. Im Answinaufstand schlug sich Perricum als erste Grafschaft auf die Seite Reichbehüter Brins und wurde dafür zur Edelgrafschaft erhoben. Doch Timshal Paligan fiel auf den Vallusanischen Weiden, als Ronrigan erst 15 Jahre alt war. Seine Großmutter Rimiona regierte deshalb an seiner Statt.
Rondrigan hatte ausreichend Muße, um sich mit Alchemie, Tinkturen, Magie und Geschichte zu befassen, zahlte Unsummen für alchemische Kuriositäten, alte Bücher, mystische Gegenstände und ausgefallene Altertümer. Er entwickelt auch ein Interesse an der Vergangenheit der Grafschaft und hat zahlreiche Kontakte zu den Nebachoten hergestellt, die ihm heuer von Nutzen sind. Eine weitere Leidenschaft entwickelte Rondrigan für Rösser und deren Zucht. Oft war er außer Haus, um in zweifelhafter Gesellschaft ruhmsüchtiger Prahlhanse Pferde zu bereiten, Reiterspiele zu üben und über Stock und Stein zu hetzen. Die dritte Leidenschaft galt dem holden Weibe. Man munkelt, der junge Herr Graf habe es recht wild getrieben und sei so manchem Rock nachgestiegen. Diese Beliebigkeit der Liebschaften endete erst, als Rondrigan die kaiserlichen Zwillinge kennen lernte, für die er fortan schwärmte. Das innige Verhältnis zur Kaiserin ist längst kein Geheimnis mehr.
Die Ergebenheit gegenüber Kaiserin Rohaja ist die Basis für die Vertrauensstellung, die Rondrigan am Hofe genießt: Die Kaiserin ernannte ihn zum Reichsgroßgeheimrat und Nachfolger Dexter Nemrods und erhob die Edelgrafschaft Perricum als Markgrafschaft zur Provinz.
Der Markgraf hat in den vergangenen Jahren viel hinzugelernt, wobei ihm sein wissenschaftlich geschulter Geist eine große Hilfe war. Vor allem aber hat er gelernt, mit Menschen umzugehen, ihre Schwächen auszuloten und Zwischentöne zu erkennen. Informationsbeschaffung und Bewertung aller notwendiger Umstände sind sein Geschäft, und so ist er einer der wichtigsten Berater der Kaiserin geworden, die häufig auf die klugen Ratschläge hört. Schwierige Verhandlungen, Bewertung komplizierter Verträge und wichtige Reden und Ansprachen sind Anlässe, deretwegen der Markgraf häufig den kaiserlichen Hof aufsucht. Dann übernimmt seine Großmutter Rimiona wieder die Zügel der Regierung und vertritt ihren Enkel.
Die neue Markgrafschaft: Neu- und Alt-Perricumer
Die Markgrafschaft Perricum vereint in ihren Grenzen zwei heterogene Regionen, die vorher nicht zusammengehörten: die alte Edelgrafschaft Perricum und acht Baronien aus der ehemaligen darpatischen Landgrafschaft Trollzacken.
Der Markgraf registriert zwar die Spannungen, die zwischen den Bevölkerungen beider Regionen bestehen, auch und besonders zwischen den Adligen, verhält sich bisher aber noch indifferent, so als suche er noch nach einer Gelegenheit oder einer Möglichkeit, die Parteien zu einen und tatsächlich eine Provinz zu schweißen.
(BB)