Benutzer:Jan/Briefspiel

Aus GaretienWiki
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Raulsfeld:
(nich chronologisch)

  • Schaffung der neuen Herrschaft Praiograd sowie einer Herrschaft um Schenkenberg (???)
  • Wiederaufbau und Restaurierung der Burgruine ... zwischen Rauls- und Heiterfeld durch beide Parteien

Workshop-WE:

  • Perrinlande-Text
  • Einführung in Mystik-Plot
  • Ideen zum Politplot etwas ausarbeiten
  • Fridega und die Kaiserin-Texte
  • Evtl. Zordan-Texte
  • Protokoll vom WK 2018 durchschauen?
  • Fridega/Sebarin

...



Nicht auch noch Nahila

Baram von Pfiffenstock ist nicht entzückt darüber seine Tochter nach Garetien zu schicken, doch sein Familienoberhaupt nimmt ihm seine Bedenken auf zweifache Weise.

Was da war und was da kommt

Seeschlangenvater und Gigantensohn

Praios 1043 BF

Der 1043. Götterlauf seit dem Fall des tausendtürmigen Bosparans ward gekommen, Perricum rumorte, stampfte, verschnaufte und heulte erneut auf und das Jahresorakel in Gareth verkündete noch mehr Blut. All das flüsterte ihm der Berg, ein Flüstern, dass sich zum Grollen erheben würde. Ein Vorbote dessen stand nun zu Füßen des massiven Throns des Herrn vom Sturmfels - der Seneschall höchst persönlich. Er wirkte beinahe klein dort, doch konnte dies nicht über seine Präsenz hinweg täuschen.

Stolz stand er da in seiner glänzenden, altertümlichen Rüstung mit den Schlangenköpfen an den Schultern - nahezu allein, sein Gefolge war vor der Tür geblieben, er verbeugte sich mehr als angemessen vor Ucurian: "Euer Hochgeboren, Herr und Diener auf dem Sturmfels, Gigantensohn, Getreuer des Landes Perricum.", schnurrte der Baron von Bergthann elegant und vollführte eine bedeutende Geste als er vom Land Perricum sprach. "Ich komme als höchster Vertreter des Markgrafen um selbst Zeuge zu sein von eurem Bund mit dem Giganten, dem Land und den Göttern. Und wie meine Augen erblicken..."

"Genug der großen Worte, Euer Hoch(wohl)geboren. Solch eitlen Tand gebrauchen wir hier nicht.", grollte der bärtige, junge Baron von seinem Thron herab, der wie es hieß aus der Spitze eines Berges heraus geformt worden war, um die herum die Festung errichtet wurde. "Dennoch erkenne ich an, dass ein geschäftiger Mann wie ihr einen wahrlich weiten Weg auf euch genommen habt, in Zeiten wie diesen."

Der Seneschall schluckte seinen Ärger über diesen Etikettebruch mit der Erfahrung eines großen und langjährigen Diplomaten herunter, der Sturmfelser hatte tatsächlich etwas von einem grummeligen Zwerg oder gar Troll, wie man berichtet hatte, das Land, der Berg begann ihn tatsächlich zu verändern. Stark wirkte er, trotzig und auf eine natürliche Weise herrschaftlich. "Nun gut, Euer Hochgeboren, wie soll ich Euch heissen?"

"

[...]

Zordan von Rabicum macht dem neuen Herren vom Sturmfels seine persönliche Aufwartung.


---

Ein bisschen Ärger im Haus I

Über immer noch verärgerte Söldner der Diamantschädelreiter.

Ein bisschen Ärger im Haus II oder Seeschlange und Malmerin

Schloß Ginsterhold im Zentralgaretischen, ?? BF (noch im Jahr 1042 BF, am besten vor der Verlobung Nedimes mit Yaron)

Immer wenn die beiden Macht gewohnten dieser Generation aufeinander trafen spürte man förmlich den Glanz längst vergangener Tage. Aber auch ein zittriges Spannungsgefüge, das nur zwischen Menschen solcher Couleur entstehen konnte, ein Abtasten, Sondieren und Agieren. Und das ohne das ein einziges Wort gefallen war. "So sehen wir uns wieder, Eure Edelhochgeboren, ich fühle mich geehrt ob Eurer galanten Einladung. Unsere aufschlussreichen Gespräche über die Wappenfiguren unserer Familien sind mir noch in erfreulicher Erinnerung. Wie habt ihr nur von meinem Kurzaufenthalt hier erfahren?" Der rechts sitzende Seneschall, Baron und Machtmensch Zordan von Rabicum machte auch in seinem Alter noch eine erhabene Figur, in seiner edelblauen Gewandung nach Perricumer Mode, mit den sich schlängelnden zierenden Silberfadenapplikationen und der schmückenden Ziernadel in Form einer Seeschlange, die jederzeit aus ihrer Starre erwachen zu können schien, so wachsam wirkte ihr Blick, ebenso wie der des älteren Edelmannes mit den ebenso markanten wie Edlen Zügen.

Doch auch sein Gegenüber im prächtigen Lehnstuhl stand dieser edelmütigen Stärke in nichts nach, als sie ebenso galant antwortete: "Es ist meine Aufgabe zu wissen was hier vor sich geht – in diesem Fall war es viel zu einfach, da ich die Gattin des alten Raben einmal im Mond bei mir empfange. Wissen ist eben Macht, aber das wisst Ihr genauso gut wie ich – und das ist es was uns von den Jungen unterscheidet. In unserem Alter bleibt uns nichts anderes als zu beobachten wie unser Lebenswerk Früchte trägt oder von der Jugend eingerissen wird. Würde es nicht um alles gehen wäre es fast amüsant, oder etwa nicht?" Die ehemalige Landvögtin von Palmyramis schmunzelte vielsagend. Ihre Gesichtszüge waren vom Alter nicht verschont geblieben, doch zeugten sie noch immer von altaranischer Grandezza.

Und das war es was auch dem ebenfalls ergrauten Zordan gefiel, junge Gesichter mochten vielleicht von Schönheit und Kraft singen, doch das seines Gegenübers war von weitaus ehrhabenerer Schönheit, die Art Schönheit die Macht und Einfluss mit sich brachten. Er lächelte, denn ihm war bewusst, dass er eine ganz ähnliche Ausstrahlung besaß. "Ihr habt absolut recht, Herrin des aranischen Malmers. Und weil ihr das habt, genoß ich es stets Geplänkel mit euch umschiffen zu können. Die gemeinsamen Ziele nehmen Gestalt an, Perricum geiwnnt an Stolz und Glanz, trotz Haffax. Wie eine rahja- wie hesindegefällige Statue reifen seine Formen mit jedem Beitelschlag, den der Künstler ansetzt. Oder sollte ich sagen - DIE Künstler. Nur habt ihr abermals recht, wenn ihr sagt, dass diese Pracht stets in Gefahr ist von der Jugend im Ungestüm niedergerissen zu werden." Zordan winkte sich eine der jungen Dienerinnen heran und ließ sich den Becher erneut bis zur Hälfte befüllen, während er den weißen Fisch auf dem blauen Teller sezierte."

[...]

Ein bisschen Ärger im Haus III

Über jungen Landjunker Romin von Tikaris und die Junker Devon von Hengisford und Ronderich von Sturmfels.

Wenn das Rudel tollt - Gedanken eines Gockels

Selo von Pfiffenstocks Gedanken über seine Gattin in Haselhain, die Wallfehde, den Weggang des Gigantensohns aus dem Rudel, Herdentor und Sebarin, die Fehde in Garetien, das Land und seine Diener, den Spott.

Herr vom Sturmfels

Herr auf dem Stumfels - Der Mann auf dem Fels

Auf seinem steinernen Thron saß Ucuarian von Sturmfels, Gigantensohn, betrachtete von hier aus das Wuseln zu seinen Füßen. Dort unten gaben sie sich Nichtigkeiten hin, nur wenige verstanden die Sprache des Landes und der Berge.

[...]

Ucurian sinnt über sein neues Leben nach. Nach Streit mit Korhilda, nach Treffen mit Zordan und visionsträchtigen Träumen.

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Auch in Reihe "Glaubenskrise(n)".

Das neue Haselhain

Bzw. ab 05.1042 Übergang zu "Zunge wie ein Säbel".

Zunge wie ein Säbel - Annäherung

Ende 12.1042

Es gefiel ihr hier, die Anverwandten Selos hatten einen vornehmen und erlesenen Geschmack, äußerst mondän, wenn ihr persönlich einen Tick zu wenig erzählerisch, etwas zu gewollt, nicht gewachsen, sondern zusammengekauft. Es steckte noch kein echtes Leben darin.

Astaran von Pfiffenstock war nicht zu den Gesprächen auf dem Gut ihres Bruders angereist und hatte sie stattdessen kurz vor dem Jahreswechsel hierher geladen, der Edle von Haselpfort hatte "sofort aufkommendes Gerede" dafür angeführt, Fatime konnte es verstehen, Selo und auch ein Stück weit seine Vorgänger hatten ihre perrinmarscher Anverwandten wohl zu sehr vor den Kopf gestoßen. Astaran und ein Stück weit dessen Vater hatte man verschmäht, die Mutter nach der sog. Nebachotenkrise gerügt, Sohn Mahelon ins hinterste Greifenfurt verschärbelt und den einzigen wohlgesonnenen Sohn Kardolan lange Zeit versauern lassen bei den Schwarzen Wölfen, bis Fatime ihn jetzt auf einen ihm gebürenden Posten gehoben hatte. Eine gute Gesprächsbasis, dachte sie, während sie begleitet von ihren Saba'Ran Ran Yulan und Ran Iri in den kleinen, aber äußerst prächtigen Lichthof des Gutes trat, in dem der Herr des Hauses, der eigentlich in Perricum-Stadt lebte, auf sie wartete. Fast war das Gut neutraler Boden, ein sguter und schöner Kompromiss, so konnte sie Haselhain einmal hinter sich lassen und fast wiedr Stadtluft atmen.

"Hochgeboren, willkommen in meinem bescheidenen Heim", Astaran deutete eine Verbeugung an, "Lang ist es her, dass die Barone von Haselhain uns mit einem Besuch beehrten ... ich meine mich an kein solch Ereignis zu erinnern. Wobei, meine selige Großmutter erzählte mir in Kindertagen davon. Aber verletzter Stolz gehört nicht zu meinen Charaktereigenschaften, dafür ist das Leben viel zu kurz und kostbar. Bitte, setzt Euch und trinkt mit mir den besten Wein den die Perrinmarschen zu bieten haben. Solch eine Familienzusammenführung muss doch gefeiert werden. Für Eure bedeckte Bedeckung gilt dies im übrigen auch. Wovon habt Ihr im meinen Hallen Angst, dass diesen ... Aufzug nötig erscheint?"

Der Nebachote führte Baronin Fatime zu einer Ansammlung von Kissen die wie zufällig plaziert im Innenhof des Gutes zu finden waren. Während sie Platz nahmen, brachten Diener Wein.

Sichtlich amüsiert über die Passage der "bedeckten Bedeckung" ließ sich die angesprochene entspannt in die Kissen sinken und nahm einen Schluck, wischte sich süffisant den letzten roten Tropfen aus dem Mundwinkel. "Habt Dank. Doch muss ich Euch leider in zweierlei Hinsicht enttäuschen, Euer Wohlgeboren, besucht euch wieder kein Baron von Haselhain, dafür eine leibhaftige BARONIN. Und - auch zu meinem Bedauern - wird meine Bedeckung bedeckt bleiben, nennt es meinen neuen Stil." Die scharfzüngige und süße Zweideutigkeit erschreckte Fatime beinahe selbst, doch es fühlte sich gut und irgendwie vertraut an.

"Geschlechtliche Unterschiede, wie es die Traditionalisten sehen, existieren für mich nicht, Hochgeboren - und das in vielerlei Hinsicht." Astaran schmunzelte fast schon schelmisch. "Baron oder Baronin, das ist für mich einerlei." Mit Blick auf die bewaffneten und vermummten Begleiter fügte er hinzu. "Welch Wagnis, droht man doch die Gastgeber mit solcherei Gehabe zu verschrecken. Aber wo Ihr doch gerade von 'Eurem neuen Stil' spracht, dieser scheint das altehrwürdige Haselhain ja ordentlich aufzuwirbeln." Genüsslich nahm Astaran einen Schluck Wein, ließ dabei aber die Baronin nicht aus dem Blick.

Dieser Mann war nach ihrem Geschmack, ein Perricumer Salonlöwe wie sie ihn von früher kannte, nicht verlegen um intellektuelle Spitzen, die nicht unbedingt der Provokation, sondern viel mehr einem höfischen Spiel entsprachen. Dementsprechend ließ auch sie ihn nicht aus den Augen, das gehörte zum Spiel. "Natürlich sind Euch solche Begriffe fern und das schätze ich an euch, Ihr und euer Familienzweig habt schon einen neuen, anderen Weg eingeschlagen lange bevor der weise Al'Haresh davon sprach. Aber dennoch lasst euch von einer nebachotischen Frau erzählen, dass da sehrwohl ein Unterschied besteht, einer den es zu korrigieren gilt, längst überfällig. Und dazu mag ich mich derzeit noch an den gleichen archaischen Gebaren erfreuen und bedienen wie sie die Althergebrachten nutzten, als Spiegel und Willensanzeige gleichermaßen. In diesem Bilde müsst ihr auch meine Begleiter verstehen. Aber ganz sicher nicht als Bedrohung, eher schütze ich euch vor dem wunderbaren und ablenkend-irritierenden Bild was sich vor euch zeichnen würde würden meine Saba'Ran Zier und Hemd ablegen." Fatime lächelte milde aber ernstlich. "Und genau ob solchen Gebarens vermag ich es in Haselhain für Wirbel, gar Stürme, zu sorgen. Und dieses Blatt mag ich derzeit noch nicht aus der Hand geben. Zu zart sind noch die Bande die geknüpft." Das poetisch anmuetende und nahezu akzentfreie Garethi der Baronin mochte zu beeindrucken.

"Ich verstehe Eure Beweggründe, Hochgeboren, an Eurer Stelle würde ich wohl ganz genau so handeln." Ein verschmitztes Lächeln huschte über das Gesicht des Nebachoten, der die ganze Zeit im perfekten Garethi gesprochen hatte. "Feuer muss mit Feuer bekämpft werden, Sturm mit Sturm, der die ewig Gestrigen hinwegfegt in ein neues Zeitalter, wo es diese archaischen Stilmittel nicht mehr braucht. Eine Zeit, die ich, wie Ihr Euch denken könnt, sehr herbeisehne. Doch sagt, Herrin des Neubeginns, wie kann ich, der Wegbereiter Eures Weges, Euch dienlich sein?"

Fatime nickte bei den Ausführungen Astarans und Ran Iri beugte sich vor zu ihrem Ohr, nachdem der Edle geendet hatte. Etwas an dem Schwarzgerüsteten kam ihm dabei seltsam vertraut vor, doch konnte er nicht deuten was. Nachdem die Baronin ihrem Saba'Ran gelauscht hatte, dabei aber nicht den Blick von Astaran ließ, antwortete sie dem Perrinmarscher: "Die Frage ist doch viel mehr was können wir für einander tun, Euer Wohlgeboren, zulange musste der Perrinmarscher Zweig im Schatten stehen, diesen Misstand möchte ich nur allzu gern korrigieren, euren Bruder Kardolan hob ich schon in entsprechendes Ansehen, nun möchte ich Euch als gleichgesinnten, familiären Alliierten gewinnen. Wie Ihr wisst, ward ich dereinst eine Tochter der Stadt und hatte gar mannigfaltige Freunde dort, diese sind mir verbunden bis in den heutigen Tag und ich bin mehr als gewillt dies wieder zu vertiefen. Doch wehmütig muss ich erkennen, dass die Krise uns den Anschluß an die Reichsstraße und den Darpat nahm, die Lebensadern zwischen Land und Stadt. Ihr erkennt nun wahrscheinlich vorauf ich hinaus will.", fast schon lasziv blickte sie ihr gegenüber an, was zusammen mit ihrer seltsamen Hautzeichnung etwas sehr besonders hatte.

Astaran fixierte Fatime mit einem schwer zu deutenden Blick, bis er schließlich verschmitz lächelte. "Ihr seid eine gebildete Frau, Hochgeboren, Ihr werdet Haselhain in eine goldene Zukunft führen, auf eine Art und Weise wie es Eurer Gemahl nicht vermag zu tun, da bin ich mir sicher. Das was in meiner bescheidenen Macht liegt, ist Euch gewiss. Im Gegenzug wäre es für mich eine ungeheure Beruhigung meine Schwester Nahima im Innerern Rat an Euerer Seite zu wissen." Erwartungsvoll blickte der Nebachote seinen Gast an.

Amüsiert keck und geschmeichelt lächelte die Baronin zurück. "Euer Edelgeboren, Ihr seid ein gekonnter Schmeichler und Mann großer Ambitionen, das gefällt mir auch Euch und euren nächsten. Seit Euch gewiss, dass euer Zweig schon nahe an meinem Ohr ist.", ein viel- und nichtssagendes Zwinkern, dass alles bedeuten könnte, während sich erneut Ran Iri zu ihr herunter beugte, "Nahima? Ist sie nicht eine recht begabte und eloquente Gesellschafterin? Als Zofe und Beraterin in solcherlei Angelegenheiten darf sie sich gerne beweisen und bewerben für den großen sowie kleinen Rat. Wäre es ihr wohl recht?"

"Es ist der größte Wunsch meiner Schwester dem neuen Haselhain zu dienen, fiebert sie doch wie ich der neuen Zeit entgegen." Astaran lächelte jovial. "So sei es also, sobald meine lieber Schwester sich Euch beweisen konnte, bin ich ganz der Eure. Noch etwas Wein, Hochgeboren?"

"Gut, so soll es sein. Derweil sind sicherlich aber auch ein paar einfache Zuweungen an Haselpfort oder eure sicherlich schmucke Privatschatulle ausreichend um mit ein erstes zartes Band zu knüpfen, auf dem wir anschließend aufbauen können. Richtet Eurer Schwester derweil doch meine freudigsten Erwartungen aus. Aber nun erwarte ich tatsächlich noch etwas fein und evtl. etwas weniger lasthafte Konversation, ich bin mir sicher, dass Ihr dafür allerbestens geeignet seid."

Zunge wie ein Säbel - Heimkehr einer Trauernden

1.1043

Roschane von Pfiffenstock kehrt nach Haselhain an den Hof von Fatime zurück, gebrochen. Doch die Baronin weiss sie aufzufangen.


Zunge wie ein Säbel - Weitere Rückkehrer

4.1043

Auch die Kinder Denderans aus Helburg kehren am sicheren Hof von Fatime ein, ihr Vater aber blieb zurück. Währendessen verhält sich Baram von Pfiffenstock in Herdentor Neutral. Und man ist besorgt über die Entwicklungen im zentralen Garetien.


Zunge wie ein Säbel - St. Beshalil

6.1043

Nachrichten aus dem Kolleg zu Sichlingen lassen Fatime erstaunt aber auch verärgert zurück. Sie sucht den Schulterschluss mit St. Ancilla.

Sphingen und andere Rätsel

Kaiserlich Gerbenwald, Burg Barbenwehr, Firun 1042 BF

Arishia erwachte unterkühlt aus ihrem Schlaf, es war kalt geworden. Un nichts in ihrem Inneren mochte sie mehr zu wärmen, auch das Geschenk der Sphinx - nun ein undefinierbarer Klumpen- nicht. Sie hatte wieder diesen Traum, der sie beinahe jede Nacht heimsuchte seit der sogenannten Einigung oder Übereinkunft von Morganabad, in der die Kaiserin sie und ihre Freundin, die Baronin von Weißbarûn, betrogen hatte. Auch wenn viele jubelten, die Kaiserin hätte den Araniern ein Schnippchen geschlagen, in dem sie den Süden Sebarins, Haselhains und Dürsten-Darrenfurts gerettet hatte, auch ihre neue Heimstatt Barbenwehr, wurde in dieser "Übernahme von Morganabad" dem Mittelreich zugeschlagen. Doch das wahre Juwel hatte man an die Aranier verschachert, nur um diese Halbedelsteine zu sichern. Rash'Lamashu, dass sie selbst so lange umkämpft und von der Sphinx letztlich erhalten hatte, war aus dem Herzen Perricums gerissen worden. Denn das war es gewesen, die Stätte der Abkunft aller Perricumer. Und das Rätsel darum gab es noch zu lösen, doch nun sollten ihr diese verborgen bleiben.

Widerwillig schnaufte sie aus, dafür hörte man nun Geschichten von Verrat und finsteren Umtrieben aus ihrer alten Heimat. Denn wo die Shanya noch Ruhe einhielt, regten sich wieder alte Potentaten und versuchten auch das Land um Rash'Lamashu an sich zu reissen, so dass die Baronie ihrer Freundin Gidiane nun zur Hälfte im Chaos versank, da eben nicht alles so wunderbar zur Zufriedenheit geklärt wurde in Morganabad. Und das bedeutete auch einen Dämpfer für ihre andere Freundin Korhilda, die mit Gidiane und Wißbarûn eine starke Verbündete verlor.

Sie hatte zuerst hier Verrat üben wollen, desertieren und mit einigen Ausgewählten der Donnernden Hufe, bei denen sie sich langsam Respekt verdient hatte, gen Rash'Lamashu reiten wollen um die alten Verhältnisse wieder herzustellen. Doch ihre Freundin Gidiane lehnte dies ab, gegen das Wort der Kaiserin war nichts zu machen, hatte sie gesagt. Doch die Worte der Kaiserin und des Shah zu den Gebieten um Rash Lamashu waren vage und so wäre sie beinahe doch geritten.

Aber dann kamen die Träume, über die - da gab es keine Zweifel - die Sphinx mit ihr in gewohnt rätselhafter Weise sprach und sie hatte ihr dafür Anfangs voller Wut "Verrat" entgegengebrüllt. Die meisten der finsteren Bilder verstand sie nicht, nur dass sie nicht für sie bestimmt waren. Die die es waren, waren klar und bedeuteten ihr das Geschenk der Shanya, es hieß Unform nun und sollte auch Unform bleiben, wenn sie zum "Haupt des seltsamen Geschöpfs" reiten würde um es abermals zu befreien. Ihre Form brauchte Zeit und ihre Form war das Rätsel und von Anfang an kein so einfaches wie sie zu Anfang gedacht hatte. Ihre Form war variabel, war ungeschliffen und zugleich perfekt, ihre Form war nicht die der Junkerin von Rash Lamashu, daraus sollte sie nur lernen, vielleicht nicht mal die der Grenzreiterin, ihre Form war die Unform, das Rätsel, nicht dessen Lösung. Sie verstand - sie sollte stets die Botin der Sphinx sein, dazu benötigte sie kein Land, keine Form, sie würde dem Land der Sphinx so dienen wie es nötig war, sie würde sich anpassen jedesmal.

Als Grenzreiterin war ihr dabei einiges möglich, sie würde sehen wie lange sie diese Form beibehalten müsste. Nur schade, dass sie dafür nach und nach den Pfad der Menschen verlassen müsste. Sie bedauerte und doch nicht.

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Auch in Reihe "Glaubenskrise(n)".

Das Grollen des Mantikors

Ende 1042 / Anfang 1043 BF

Alrik von Korbrunns Gedanken zu den Ereignissen in Herdentor, Shlkor und Irian, die Aktivitäten gegen Schmuggler am Darpat.


Drei Alte IV

In den Sphären von Perricum, irgendwann Anfang des Jahres 1043 BF.

Hier standen sie nun vereint und uneins wie...wie eigentlich noch nie. Noch nie hatte es solch eine zusammengesetzte Zusammenkunft gegeben. Sie drei - sie, die Rätselhafte, der Rabensohn und der Diener - hatten geladen und sie waren alle gekommen, auch wenn sie in Wirklichkeit an völlig anderen Orten weilten. Zum Verdruß hatten auch solche den Ruf vernommen, denen er nicht gegolten hatte. Aber nun gut, nun waren sie, auf Dauer konnte man sich diesen ohnehin nicht entziehen.

Dies wahr nun auch der Urgrund dieser Zusammenkunft gewesen, es begann wieder und diesmal wollten sie vorbereitet seien. Doch der Diener jaulte - sich demütig wälzend - abwechselnd das Lied eines anderen Anwesenden, der Rabensohn hatte sich im Wahn schon wieder gen seines dunklen Forstes gewandt, sein Abschied lag nah und die tötliche Blutgier ihm in den Augen. Der Geschuppte erfreute sich diesen Törichten, die das Werk seiner Ankunft waren. Der Zottelbart hatte zu lange mit den Menschen gelebt, welche in den Monden ihrer Beratschlagung sich überwarfen und aufstanden und wieder zu Boden fielen, sie waren so schnelllebig, ungeduldig und verständnislos, so auch ihre Auserwählte, so auch die ihren Sitz bedrängenden und eine alte Geschichte. Auch die Goldschwingen stoben immer wieder empor in ihrer Selbstgerechtigkeit. Die anderen, die gekommen waren waren hin und her gerissen zwischen diesen Ereignissen, während die Kurzlebigen in der diesseitigen Sphäre schon wieder begannen ihr Blut zu vergießen und keinen Deut mehr an ihre Erkenntnisse zuvor verschwendeten.

Land und Firmament würden dennoch weiter fordern, die Kurzlebigen, aber auch sie, sie mussten hier eine Eingung erzielen, bevor...da bannte sich ein gewaltiger Riss vom diesseitigen Wall in ihre jenseitige Versammlung, das Rattenkind hatte aufgebäumt. Und während alle Alten inne hielten und die purpurne Wunde im dies- wie im jenseits argwöhnisch betrachten, drang ein weiterer tausend kehliger Ruf an eines jeden ihrer Ohren. Ihre alten und neuen Herren riefen, es hatte begonnen und ihre Zusammenkunft war - ohne Einigung - mit einem Schlag aufgelöst, ein jeder folgte einem anderen Ruf. So wie heir würden sie sich das nächste Mal nicht begegnen.

Nur die Rätselhafte blieb und schaute ihnen allen nach.

(Nicht) auf Gegenliebe

Fridega, Alrik, Tar etc.

Gähnende Leere - Höllenwall, blutgetränkt, heilig

"Freiherrlich" Caldarios und der Rest der Baronie Höllenwall, Ende Efferd/Anfang Travia 1043 BF

Ein geschundener Ausrufer auf seinem Weg, der ihm jeden Tag neues verkünden und altes widerrufen lässt, bzw. vice versa:

"Hört, Hört! Verkündet soll sein, auch wenn es Morgen wieder vergangen:

Der Aufrechte richt sich nicht gen Niffeltal, wo zwischen Oggersteyn und Laray herrscht argste Fehde und blutge Morderey zwie wahntriefenden Malaganten und auswärtgen Usurpatoren.

Doch auch wer dem Lauf der Niffel weiter folgt gen Quell, dem soll ebenso kein Sicherheit gegeben sein. Denn dort waten die einen, die sich sehn auserwählt vom Gnadenlosen, durch die schwelende Wunde der einstmalsten Hel. Welch Graus sie dort schauten, welch Graus sie doch richteten. Wehe dem der sich den Preistern des Blutgierigen am wunden Rand des Risses näh'rt.

In Hass geg'über stehen jene selbst dem eignen Bruder in der Garm, wo da sitzt - verschanzt in Fetzen - der verstümmelte Mahner Denderan, mit den Söldnern von sein's Vetters Gold. Verfluchtend die Seeln der einstigen Herren, verfluchend die Seeln der Glaubensbrüder, doch preisend die Schlacht, zu tilgen Wund und Eiter geschlagen im Wall. Dorthin wende der Aufrechte sein Schritt nur wenn er des Mahners Worten glaubt, andernfalls droht das Schafott.

Mit dem Mahner und sein' Soldvolk Seit an Seit, weil er dessen Flüche traut, der Ritter von der Garm, als letzter wahrhaftger Edelmann im Bund der schwarzen Drachenhunde.

Doch nicht nur von der Niffel droht's dem Bunde, auch der neue Ritter von der Trollen Brück, wie sich der Schlechter nennt, wart auf sein Stund zu streichen dessen Rück'.

Derweil komm weitre von Nah und fern gekrochen aus Höhlen und aus Türmen, gar aus dem Land des Mondes drängen sie.

Und so werde ich auch Morgen wieder meines Pfades folgen und verkünden die Ordnung des neuen Tages, als letztes Licht in der Dunkelheit - zur Erhalt des Aufrechten."

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Und während der halbwirre Ausrufer durch Höllenwall zieht, brennt und mordet es dort an vielen Ecken, so dass nicht wenige ausziehen ihr Leben zu retten und andre kommen ihr Glück zu versuchen.

Denderan von Pfiffenstock hingegen hält sein ehemaliges Lehen und halb Caldarios mit Hilfe von Söldnern, bezahlt durch seinen Vetter Selo und den Ritter vom Gerbaldshof, doch müssen sie sich erwehren gegen den selbsternannten Ritter von Trollbrück, die streitenden Kampfhähne vom Niffeltal und gegen die Unkenrufe der seiner einstgen Glaubensbrüdern nah der ehemaligen Hel, die von sich selbst riefen sie wachten über den dunklen Abgrund den Baron Malepartus geschlagen hatte.

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Doch Denderan wusste dass es ihnen an solchem nicht gelegen war, dass hatte ihn dieser Neunfinger selbst gelehrt. Wahrscheinlich war dieser auch schon längst den Verlockungen des Rattenkindes erlegen. Denn der Abgrund schrie pausenlos sein markerschütterndes Gekreisch - welches keinen Namen rief. Denderan konnte es bis hiner hören, doch KOR war stärker. Seine lilanen Adern pochten als er dies dacht und wieder auf den altarnen Felsen stieg um laut zu bezeugen was er gesehen hatte, denen die sein Maul stopfen wollten zum Trotz und der Finsternis im Wall als Herausforderung. Er war der wahre Wächter, der einzige der Zeuge gewesen war, der einzige der dem Stand halten würde.

Nur kurz dachte noch einmal an seine Kinder, die er fort geschickt hatte in die Heimat seiner Familie, dann stieg er auf den Felsaltar und predigte brüllend gen Wall.