Geschichten:Igelfehde - Phexens wundersame Verständigung

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Burg Praiosburg, Baronie Bärenau, Travia 1044 BF

Hastig, mit einer Depesche in der Hand, eilte der Diener in das Amtszimmer seines Vogtes. Noch bedacht seinem Rang als Bediensteten nachzukommen, hielt er sich an jegliche Etikette, bis zu dem Zeitpunkt, als die schwere Eichenholztür sich schloss.

“Die Kacke ist am Dampfen” Drego warf Alderan die Nachricht von einem Vertrauten des Grafenhofes zu und fläzte sich anschließend auf den Sessel vor dem Kamin.

Alderan las die Zeilen. “Diese…. Haben wir nicht schon genug Ärger, müssen wir uns nun auch untereinander bis aufs Blut befehden?” Der Bärenauer warf den Brief missmutig ins lodernde Feuer.

“Und nun? Was machen wir?” der “Diener” stieß seinen Dolch in den Leib eines Apfels.

“Wir machen nichts. Füße still halten und hoffen dass der Fluss um uns herum mäandert.”

“Alderan, Du glaubst doch wohl nicht, dass Deine Schwester Felan nicht zur Seite springt. Oder doch? Sie sind Freunde.”

“Wenn Sie wüsste was passiert, würde sie helfen, das ist gewiss. Doch was wenn nicht? Wir sollten hierfür aber einen anderen Ort aufsuchen…” Die beiden verließen das Arbeitszimmer des Vogtes und schlängelten sich durch die verborgenen Pfade der Burg. “Drego hast Du ein Schreiben des alten Ochsen gedacht?”

“Na sicher - Meister - ich kann doch Gedanken lesen.” Der Phexjünger Drego grinste breit.

Von oben waren die Praios-Choräle zu vernehmen während sich die Diener des listigen Gottes in ihren Tempel zurück zogen.

Alderan nahm Pergament und Griffel, neben ihm lag ein Schriftstück des Reichsvogtes. Es brauchte mehrere Versuche, bis die Handschrift die des alten Ochsen glich. Und auch die Redeweise musste kopiert werden - es sollte seiner Schwester schließlich nicht beim ersten Lesen auffallen, dass sie hinters Licht geführt wird.

Während Alderan noch zwei weitere Briefe verfasste, nahm sein Freund das Papier an sich. “Du bist ein tolles Oberhaupt der Ochsen - wirklich. Aber meinst Du nicht, es fällt auf, wenn Du Iralda, ihren Mann und den Magus auf die Efferdstränen rufst? Ich meine der alte Stiernackige ist ja nicht eingeweiht und auch nicht so dumm wie er aussieht.”

Alderan zuckte mit den Schultern. “In der Not frisst der Daimon Fliegen. Sie werden sich alle wundern. Wolfaran wird es sich denken, kann aber nichts sagen, da er mir einen heiligen Eid geleistet hat meine Identität zu wahren. Iralda denkt nur an das Gute im Menschen und ich bin doch ihr kleiner niedlicher Bruder. Der Magus macht mir da mehr Sorgen und auch der Reichsvogt - sie werden Nachforschungen anstellen - aber hey wir sind gut darin nicht entdeckt zu werden. Wenn Ihnen aber aufgefallen ist, dass sie hintergangen wurden, sind sie bereits übers Meer geschippert und an der Reichsfeste angekommen - weit weg von da wo Iralda Unfug anstellen kann…. Wenn der Sturm überstanden ist, wird Bärenau hoffentlich ohne weiteres Blutvergießen aus dieser Hartsteener Fehde geleitet werden. Und dafür kann ich meine große Schwester und ihr Bündnis zu Felan hier wirklich nicht gebrauchen.”

“Na dann - der Listige wird mit uns sein.” Drego nahm ein nachgemachtes Siegel des Hauses Ochs und siegelte die Depeschen.

“Und nun suche Dir einen Botenreiter, der das Wort des Ochsen unter seine Herde bringt. Ich muss in mich gehen und überlegen welchen Schritt wir als nächstes wählen.”

Drego nickte. “Ich würd mal mit Jalga quatschen, die ist empfänglicher für Diplomatie und Winkelzüge. Nicht so plump wie ihr Gatte.”