Benutzer:Treumunde/BriefspielSeepfeil Efferdstränen

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In Praioshavn.jpg

In Praioshaven, dem geschäftigen Hafen der malerischen Inselgruppe Efferdstränen, herrschte reges Treiben. Das stolze Segelschiff Seepfeil lag majestätisch am Pier, während die Mannschaft eifrig die letzten Vorräte an Bord brachte. Händler und Matrosen riefen durcheinander, einen Sprachen Wirrwarr, welches noch verstärkt wurde durch das Kreischen der Seevögel und dem stetigen Rauschen der Wellen des Perlenmeeres. Kisten mit frischem Obst, Fässer mit klarem Wasser und Säcke mit Getreide wurden über die Planken getragen.

Es war der letzte Hafen vor der weiten, ungewissen See, und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Kapitänin Shida Calisjar, die maraskanische Kapitänin, überwachte alles mit scharfem Blick. Sie stellte sicher, dass jedes Detail beachtet wurde.

Am Nachmittag erhielt die Seepfeil besonderen Besuch. Etilian von Ochs, der fünfjährige Sohn des Reichsvogtes Leobrecht von Ochs, kam in Begleitung des stattlichen Hausritters Brin von Hartwalden-Hartsteen an Bord. Der kleine blonde Junge war voller Neugier und Aufregung, seine kristallblauen Augen leuchteten, als er das große Schiff betrat.

Kapitänin Shida führte den jungen Etilian persönlich herum. Sie zeigte ihm die Brücke, die Kajüten und das weitläufige Deck, während der Junge unzählige Fragen stellte. Alles schien ihn zu faszinieren – die dicken Taue, die prächtigen tiefblauen Segel und sogar das kleine Geschütz, das an der Reling befestigt war.

Doch in einem unbeobachteten Moment entglitt Etilian der Aufmerksamkeit seines Ritters. Mit erstaunlicher Geschicklichkeit kletterte er die Wanten hinauf, bis er das Krähennest erreichte. Die Matrosen hielten den Atem an, doch eine erfahrene Matrosin kletterte ihm schnell nach und brachte den abenteuerlustigen Jungen sicher zurück auf das Deck.

Mit einem breiten Grinsen und funkelnden Augen verabschiedete sich Etilian schließlich von der Kapitänin und der Mannschaft. „Wenn ich groß bin, werde ich auch ein Entdecker,“ rief er begeistert, bevor er mit seinem Ritter das Schiff verließ. Die Mannschaft der Seepfeil sah ihm nach und lächelte, während sie sich auf die bevorstehende Reise vorbereitete.

Am späten Abend, als die Sonne langsam hinter dem Horizont versank und den Himmel in ein warmes Orange tauchte, gab die Kapitänin ihrer Mannschaft frei – bis auf eine kleine Notbesetzung. Die Matrosen und Matrosinnen strömten in die nahegelegenen Schenken und Bordelle, um sich vor der langen Reise noch einmal zu entspannen und zu amüsieren. Die Nacht war erfüllt von Lachen und Musik, während die Seepfeil ruhig im Hafen lag, bereit für das Abenteuer, das vor ihr lag.