Garetien:Das Gasthaus "Rotes Horn" und sein Wirt
Das »Rote Horn« in Rallerpfort wird von einem Veteranen geführt – und, ja: Sein Pilzragout ist vortrefflich. Doch unter der Fassade des freundlichen Wirtes Hernobert Hintzkerber verbirgt sich ein gefährlicher Mann, der früher den Namen Lechdan Gramling trugt. Er war der Waffengefährte des Verräters und Borbaradianers Mondan von Greyfenfurt und spielte eine wichtige Rolle innerhalb der Kultisten von Waldfang. Nach der Schlacht um Waldfang konnte man Lechdans habhaft werden, doch entfloh er seinem Kerker. Zwar fand man einen Tag später seine Leiche, und zwar inmitten eines aus seinem Blute gezeichneten Heptagramms und hielt ihn für tot – verblutet durch eigene Ungeschicklichkeit –, doch in Wahrheit handelte es sich nicht um seinen Körper. Lechdan hatte einen ihm ähnlichen Waldbauern entkleidet, ihn ausbluten lassen und übel zugerichtet (in der Haft war Lechdan selbst so heftig geschlagen worden, dass sein Gesicht übel verschwollen war) und in das Heptagramm gelegt. Die Verfolger waren nur zu willig, den Gesuchten gefundne zu haben, und verbrannten den Leichnam.
Lechdan Gramling kehrte Reichsforst und Waldfang den Rücken und war später bei den Truppen des Dämonenmeisters in Tobrien. Er schlug sich tapfer unter dem Banner der Dämonenkrone und erreichte sogar eine Führungsposition im Heere Galottas. Nach der Dritten Dämonenschlacht aber, die Lechdan überlebte, weil er rechtzeitig und in die richtige Richtung floh, ließ er sich in Rallerspfort nieder und übernahm – nach einem Angebot, das der alte Wirt nicht ablehnen konnte – das »Rote Horn«.
Lechdan Gramling hat Kontakt zu alten Weggefährten aufgenommen, unter anderem auch wieder zu den Resten der Rubinbrüder und formt unter dem Deckmantel des Gasthauses erneut einen Kultistenzirkel. In den Gewölben unter dem alten Gasthaus befinden sich Kulträume, in denen die schwarzdunkle Gemeinde sich treffen kann. Außerdem schleust Lechdan als Wirt Hintzkerber Männer und Frauen aus den Schwarzen Landen wieder in die Zwöfgöttlichen Lande ein, verschafft ihnen gute Ausreden, neue Identitäten, Kontakte und lässt sich alles recht gut bezahlen. Lechdan hat viel gelernt in den vergangenen Jahren und ist nicht mehr der kleine Söldling an der Seite des Verräters Mondan von Greyfenfurt, sondern sein eigener Herr, ein geübter Kämpfer – trotz seiner Verwundungen – und ein charismatischer Menschenfischer geworden, der in Rallerspfort und anderswo schon mehr als zwei Dutzend Menschen verdorben hat.
Interessant wäre es, von ihm zu erfahren, ob Zachan ibn Ruhal wirklich tot ist oder ob Lechdan noch Kontakt mit ihm hat.