Geschichten:Geschichten aus Dürsten-Darrenfurt

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Im Darrenfurtschen, Grenzland zu Aranien...


Geschäftiges Treiben begann auf der Waldburg. Es war ein früher Sommermorgen im Praios des noch jungen Jahres 33 Hal. Die Praiosscheibe stand bereits gleißend am blauen Himmelszelt und es war angenehm warm. Der Barun-Ulah glitzerte wie ein Band blauer Saphire und floss gemächlich gen Efferd. Auf den Wehrgängen der Waldburg wurde gerade der Wachwechsel vollzogen; müde Soldaten der Perricumer Landwehr wurden von frisch ausgeruhten Kameraden abgelöst. Von irgendwoher aus dem Inneren der Burg konnte man die schnarrende Stimme Peraenjows vom Hügel vernehmen, des Hauptmanns der gräflichen Landwehr.


Im Innern des Palas:


"Ugdalf, wie lange sagtest du, wird ein Ritt nach Haselhain dauern?"

"Ich bin mir nicht sicher, euer Wohlgeboren, aber ich denke drei bis vier Tage."

Irian Siegholm von Tannhaus, Edler zu Waldburg betrachtete grübelnd eine recht alt aussehende Karte der Edelgrafschaft Perricum. Seine Stirn hatte er in tiefe Falten geworfen. Im Hintergrund war ein Diener damit beschäftigt, diverse Kleidungsstücke und Decken zu falten und fein säuberlich in eine Kleidertruhe zu verstauen. Durch die großen, spitz zulaufenden Butzenfenster drang gedämpftes, vielfarbiges Licht in den kleinen Raum. Irian saß an einem einfachen Tisch, vor ihm einen Teller mit einer kräftigen Brühe und einem Stück Brot, dazu ein einen dampfenden Becher Tee. Müde rieb er sich die Augen und gähnte herzhaft.

"Ugdalf, sag meiner Mutter Bescheid, dass ich ein paar Tage im Perricumschen unterwegs sein werde. Sie wird diesen pöbeligen Hauptmann schon im Zaum zu halten wissen. Ich bin schon viel zu lange nicht mehr von dieser Burg runter gekommen. Vor allem möchte ich nun meine Nachforschungen zur Nebachotischen Geschichte und Kultur weiterführen, viel zu lange lagen diese brach. Und wer weiss, vielleicht finde ich ja eine glutäugige Schönheit von Stand, deren Herz ich im Namen Rahjas erobern kann?"

Ein verträumter Blick legte sich auf das Gesicht des Edlen, während Ugdalf ein verschmitztes Lächeln erkennen ließ, und sich aufmachte, der Mutter des Burgherren von der bevorstehenden Reise Kund zu tun....


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Autoren: R. Schupp