Perricum:Das Pantheon aus Sicht der Nebachoten

Aus GaretienWiki
Version vom 25. März 2011, 09:23 Uhr von Tomira (D | B) (Die Seite wurde neu angelegt: „== Götterpantheon, oder ‚Wie die Nebachoten die Götterwelt sehen...’ == Die wieder erstarkende Minderheit der Nebachoten hat …“)
(U) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (U) | Nächstjüngere Version → (U)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Götterpantheon, oder ‚Wie die Nebachoten die Götterwelt sehen...’

Die wieder erstarkende Minderheit der Nebachoten hat eine eigene Ausprägungen des Zwölfgötterglaubens entwickelt, vor allem was die Verehrung der starken Frau in Gestalt der göttlichen Löwin betrifft, aber auch im Hinblick auf den Götterfürsten und der übrigen der Zwölfgötter. Für Raulsche mögen einige Widersprüche und leicht verquere Ansichten sowie der sehr ungezwungene Umgang mit den Göttern reichlich verwirrend bis annähernd ketzerisch wirken, doch andere, darunter der ehemalige Großinquisitor Perricums, Yacuban von Creutz-Hebenstreyt tun dies dagegen mit einem Schmunzeln ab und rechnen es eher einer naiven Unwissenheit statt Böswilligkeit zu. Dabei hat es allem Anschein nach nicht einmal damit etwas zu tun, dass die Führer der Nebachoten zu den eifrigsten Spendern Perricums an den Götterfürsten zählen.

Rondra (Ron’hadra, Mutter Kors) & Kor

Rondra steht nicht nur für die Kriegskunst und den ehrenhaften Zweikampf, sondern auch für die herausfordernde Jagd, bei der sich der Jäger bewähren muss. Natürlich genießt der Kriegerstand in Perricum höchste Verehrung. Jedoch beten die männlichen Nebachoten selten zu Rondra, da sie überzeugt sind, dass diese einen Mann nie als würdigen Streiter ansähe. Darum beten sie über Kor zu Rondra und verehren den Sohn Rondras in höherem Maße. Man glaubt zudem, dass man sich schon mit der Geburt als Nebachote an der Göttin versündigt hat. Denn man ist sich als Krieger darüber im Klaren, dass Rondra selbst die Mauern Nebachots zum Einsturz brachte und ihr Wohlwollen von ihren Schützlingen nahm, weil sie zu weich und träge geworden waren. Ein nebachotisches Kor-Heiligtum gleicht dennoch in vielerlei den üblichen Rondra-Tempeln. Laienbrüder kümmern sich um die Erhaltung sowie die Gottesdienste. Jedoch kennt der Nebachote keine Bruderschaften oder Kriegerorden, wie sie in anderen Regionen entstanden wären. Eher empfindet sich jeder Krieger diesem Götterdienst verpflichtet; und dies auf ziemlich männliche, aber auch mystische Art und Weise. Mannbarkeitsriten, Mutproben und übersteigertes Selbstbewusstsein sind deutliche Merkmale des nebachotischen Kriegers, da er fanatisch bemüht ist, keine solche Schwäche mehr zu zeigen wie einst seine Ahnen. Oft erlebt man, dass die Krieger Rondra bitten, durch Tsa als Frau wiedergeboren zu werden, um als würdige Geweihte in den Rondra-Tempel eintreten zu können. Womöglich ist dies der Grund, warum sich die Krieger auf angesprochene Weise benehmen und alles Weibische ablehnen. Sie sehen es als Seelenzyklus an, als männlicher Krieger diesem Lebensstil dem Stand entsprechend auszuleben, um im nächsten Zyklus als Kriegerin wiedergeboren zu werden. Diese Krieger verehren einen besonderen Typus Frau. So beschwerte sich unlängst einmal das Schwert der Schwerter, Ayla von Schattengrund, dass sie ein Problem mit Liebesbriefen aus dem tulamidischen Teil Perricums hätte, welche sie als im höchsten Maße ignorant empfand. Es oblag dem Laienbruder Korian Chun`Haman, das Schwert der Schwerter darüber in Kenntnis zu setzen, dass die Kriegerschaft Perricums keineswegs verliebt oder vertrottelt sei. Vielmehr sprächen diese Briefe die unabänderliche Bewunderung der nebachotischen Krieger der obersten Geweihten gegenüber aus. Dass der ein oder andere Verliebte darunter sei, vermochte der Korbruder nicht auszuschließen.

Auszug aus einem Brief einer unbekannten Rahja-Geweihten an den Haupttempel Perricums, Rashia'Hal:

»[...] Und da bat er mich doch tatsächlich, Rüstung und Schwert anzulegen, die er da mitgebracht hatte. Und dessen nicht genug, musste ich vor dem Göttinnendienst auch noch mit ihm fechten [...]! Aber ich muss sagen, so stürmische Wildheit und doch zugleich liebende Leidenschaft habe ich selten erlebt während des Opfers [...]. Und er schreibt, jeden Mond mindestens einmal [...].«


Praios (Pra’aios)

Natürlich wird Praios auch in Perricum als der uneingeschränkte Fürst der Götter gesehen. Darüber hinaus steht er aber nicht nur für Recht und Ordnung, sondern auch für Gerechtigkeit und Weisheit, sowie für alle Arten des wohltuenden Feuers. Für die reinigende Kraft, die es so manches Mal bedarf, um die Seele eines Ketzers zu retten, wie auch für das Feuer des Herdes im eigenen Heim. Die nebachotische Auffassung von Recht und Gerechtigkeit spiegelt die Ewigkeit von Praios’ Wort wieder. Gesetze werden sehr eng am Wortlaut ausgelegt, während auf der anderen Seite hauptsächlich mündlich überlieferte uralte Stammes- und Sippengesetze ebenso weiter strenge Gültigkeit beanspruchen. Aus diesem Rechtsverständnis entstammen nicht selten die Konflikte zwischen den Nebachoten und den anderen Volksgruppen: ebenso wie die Neigung, wenn sich Regeln im Widerspruch zueinander befinden, zu ungewöhnlichen oder drastischen Maßnahmen zu greifen. Damit ist Praios bei den Nebachoten nicht nur hauptsächlich dem Adel vorbehalten sondern wird in jeder kleinen Familie als eine Art Familienoberhaupt und Gott der Gastfreundschaft gesehen. So kommt es denn nicht selten vor, dass man in diesem Landstrich im Namen Praios gastfreundliche Aufnahme findet, oder manche Herberge gar seinen Namen im eigenen Namen trägt. Es ist bei den Nebachoten Brauch alles Wichtige immer unter freiem Himmel und im Glanz der Sonne zu entscheiden, zu beschließen und zu besprechen, damit Praios zusehen kann. Auch im Alltag ist die große Verehrung, die der Götterfürst genießt sichtbar, wenn ein oder mehrere Nebachoten mit strahlenden Lächeln die Arme erhoben die Kraft der Praiosscheibe in sich aufnehmen, und so Ihren Teil des Geschenks des “Familienvaters” Praios an Peraine genießen.