Geschichten:Die Schlacht um Puleth Teil 7

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Version vom 16. April 2011, 09:24 Uhr von Hartsteen (D | B)
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Burg Feidewald – mehrere Tage später


Ludorand las Geismar die Zeilen vor, die sein Vetter Hadrumir über das Treffen mit dem Hartsteener verfasst hatte. Des Grafen Miene verfinsterte sich zunehmend, allerdings hörte er bis zum Ende aufmerksam zu.


Die Zwölfe zum Gruße, Euer Hochwohlgeboren!

Die Verhandlungen mit dem Hartsteener haben sich als schwierig erwiesen. Es ist mir jedoch gelungen, seine Forderungen in angemessene Bahnen zu lenken. Wir haben die Garantie für 150 Kämpfer. Hierfür wird es jedoch erforderlich sein, an den Hartsteener 800 Dukaten zu zahlen.

Außerdem war ich gezwungen, die Freilassung von Elvena von Hartsteen zuzusagen. Andernfalls hätte man an Euren hehren Absichten gezweifelt, wie man es mir gegenüber formulierte. Da weder Eure Truppen dem Hartsteener folgen werden, noch die Truppen des Hartsteeners Euch, haben wir als neutralen Anführer des Feldzuges Baron Nimmgalf von Hirschfurten bestimmt. Dadurch wurde Euch aber die Möglichkeit geboten, im Westen der Grafschaft aufzuräumen. Ich habe mir die Freiheit herausgenommen und schon ein Schreiben an den Baron gesandt. Eine Abschrift habe ich Euch zu diesem Schreiben beigelegt. Ich werde mich nach Schloss Orbetreu begeben und dort auf weitere Instruktionen warten.

Hadrumir von Schwingenfels


„Was meint Ihr, Hochwohlgeboren?“, fragte der gräfliche Zeugmeister vorsichtig den nachdenklichen Grafen.

Noch einmal überflog Geismar selbst die Zeilen, die Hadrumir verfasst hatte. „Die gesamte Sache geht mir gehörig gegen den Strich“, sagte er lakonisch. „Achthundert Dukaten sind kein Pappenstiel. Ich hoffe nur, sie bleiben Luidor im Halse stecken!“

„Aber wenigstens beteiligt er sich an der Unternehmung!“, brachte Ludorand vorsichtig hervor.

„Und wenn schon!“ Mit einer heftigen Handbewegung unterstrich Geismar seine Worte. „Der Hartsteener steht jetzt als edler Retter da! Er wird keine Gelegenheit auslassen und den Bauern auf dem Silbertablett servieren, dass er eingesprungen ist, als der Graf nicht mehr für die Sicherheit sorgen konnte. Und die Bauern glauben ihm das. Sie glauben solche Märchen!“

Ludorand versuchte nochmals den aufgeregten Grafen zu beruhigen: „Aber es ist der Baron von Hirschfurten, der die Unternehmung leiten wird, nicht Luidor.“

„Na und? Was zählt das denn? Du weißt, dass die Pfortenritter und der Baron von Leihenbutt und Hirschfurten sich auf das beste mit Hilbert von Hartsteen verstehen. Man wird es als deutliche Parteinahme auslegen, wenn der Nachbar von Herrn Hilbert die vereinten Hartsteener Streitkräfte führen wird. Ein Sieg für die Familie Hartsteen! Ach, Euer Vetter war viel zu unerfahren für die ganze Sache!“

„Und was nun weiter, Hochwohlgeboren?“

„Weist Euren Vetter an, dass er persönlich dafür sorgen soll, dass aus der ganzen Sache für den Hartsteener kein Gewinn herausspringt. Die Hartsteener dürfen sich nicht mit einem Sieg brüsten, der ihnen nicht zusteht. Euer Vetter hat sich seine ersten Sporen im Krieg verdient, also soll er jetzt zeigen, dass er zu kämpfen versteht!“

Ludorand schaute seinen Graf fragend an: „Was soll Hadrumir denn machen?“

Das Gesicht von Geismar verzerrte sich zu einer giftigen Fratze: „Er soll die Hartsteener in ihr Verderben führen!“