Benutzer:VolkoV/Briefspiel

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Boltangesichter

Boltangesichter - Aufmarsch

Boltangesichter - Schlacht

Stapel über Stapel

"Onkel Robosch, diesmal können wir es schaffen. Den Blautann haben wir schon auf unserer Seite, auf ihn hört die Kaiserin.", geschäftig goss Ingramm der versammelten engeren Sippe noch ein Wiesenschlösschen ein, "Jetzt müssen wir stapelweise Papier schicken. Ich habe schonmal die Faldras-Akten, soweit wir Zugriff darauf haben, mehrfach in St. Ukurien kopieren lassen, die schreiben so schön."

Beschäftigt wuselte der kleine Graf durch die Schreibstube. "Und dann starten wir die P.R." (*Anm. Ingramm meint hier "Politische Renitenz"). "Die junge Elea braucht einen Brief, den kann ihr ja Wolfaran in den Stollen legen. Und dann schreiben wir natürlich an das Zedernkabinett - aber nicht an den Staatsrat, der legt das nur in die Ablage Torbelstein. Bei wem haben wir denn da noch einen gut? Der alte Eberstamm war ja so ein netter - der spuckte auch nicht rein..." - ein Pfiff - "...mit den Mädels habe ich es ja nicht so."

Okoscha lachte, ihr goldenes Zwerginnen-Lachen, das schon so manchen kleinen Verehrer um den Verstand gebracht hatte. "Tja Onkelchen Ingram, da bleiben dann nur der alte Oldebor..." Der Graf schüttelte den Kopf, "...dem schulden eher wir was."

"...Alarich..." Wieder ein Kopschütteln, "...Weintrinker." - alle nickten wissend.

"...Ugo..." Ingramm nahm einen tiefen Schluck - das half ihm beim Denken, "...auf den hört die Kaiserin schon lang nicht mehr."

"...Helmar..." Ein Kratzen im Rauschebart, "...der ist mir zu glatt - wenn auch ein gute Nachbar."

"...theoretisch wäre dann noch Irian..." Ein schnelles Kopschütteln, "...dann könnte ich auch gleich selbst gehen..."

Missmutig watschelte der Graf wieder zum Fass, dann hielt er inne. "...Moment Mal! Warum kann ich das denn eigentlich nicht? Ich bin ja kein Hartsteen oder Luring der alle paar Jahre angenörgelt kommt, weil ihm mal wieder einer die Grubenstempel umgeschubst hat."

Jetzt wurde es emsig in der Schreibstube "Passt auf - Rogosch soll Wolfaran die Unterlagen an den Kaiserhof bringen und dann dem Zedernkabinett - einem jeden einen Stapel, wir brauchen auf jeden Fall mehr Kopien. Und dann wird er ihnen mitteilen, dass der Graf vom Schlund vorsprechen wird - es gibt auch Bier."

D&N - Das mondsilberne Vögelchen zwitschert

Rohaja ließ den schweren Mantel auf den Boden sinken, eine Zofe nahm ihn schattengleich und räumte ihn ins Ankleidezimmer. Sie hob die Arme, um sich das Kleid aufschnüren zu lassen, als plötzlich alle Zofen und Pagen wie auf einen geheimen Befehl gleichzeitig das Gemach verließen.

Die Kaiserin wusste nicht wo, aber sie sprach sie direkt an, "Elea, was müsst Ihr mir flüstern, dass die Hofschranzen nicht wissen dürfen."

Die kaiserliche Rätin erschien aus dem Schatten der schweren Vorhänge und verbeugte sich formvollendet, "Kaiserliche Majestät."

Rohaja senkte die Arme, ließ sich auf einem Sessel nieder und deutete auf einen weiteren Sessel, "Sprecht schon."

"Kaiserliche Majestät, ihr wolltet von Euren Beratern einen Vorschlag über den nachzubesetzenden Posten des Reichsrichters.", sie glitt auf den Stuhl, "Ich möchte Euch einen treuen Vasallen vorstellen, der zwar momentan in Perricum dient, seine Wurzeln aber in Garetien hat."

Die Kaiserin nickte, "Den Ochsen - haben wir ihn nicht kürzlich mit Efferdsträne belohnt?"

"Er bringt einen ordentlichen Einstand mit ins Amt, er konnte aus Gerwulf von Bärenau einige neue Informationen über die garetischen Answinisten herauspressen.", Elea glitt wieder aus dem Sessel und flüsterte der Kaiserin einen Namen ins Ohr.

Diese hob die Augenbrauen. "Das hätte ich nicht gedacht - ich halte eine Anklage aber für unmöglich, wenn wir den Adel in Garetien nicht gegen uns aufbringen wollen."

"Wie Ihr seht, traut sich Ochs auch in Eurem Namen die wirklich schweren Karren aus dem Dreck zu ziehen, wenn ihr mir diese Bild verzeiht.", sprach Elea hinter ihr.

Die Kaiserin deutete ein Nicken an, "Teilt ihm mit, ich wünsche in der Answinisten-Sache unbedingte Diskretion."

Aber Elea von Ruchin war bereits verschwunden und die Horden von Zofen und Pagen betraten den Raum.

Die Gründung des Storchenbundes

Lahor ritt auf der guten Joselinde langsam den Weg zum reichen Kloster am Nattersqueller Quelltempel empor. Er trug die blitzend polierte Prunkrüstung, die man ihm vor Jahren im Horasreich geschenkt hatte. Sie passt nicht mehr ganz, aber Treumundes Zofe hatte die quellenden Stellen mit einem weiten grünen Umhang kaschiert.

Er wusste selbst, dass die Idee seines Ritterbundes nicht so schnell und so viel Anklang finden konnte, wie er gehofft hatte. Aber er hatte sich für diesen 9. Peraine angekündigt und wenn es sein sollte, würde er den Bund alleine gründen.

Ein weiterer Ritter mit grünem Mantel schloss hinter ihm auf, es war Storko von Storch, ebenfalls ein Schlunder. Oben vor dem Tor warteten zwei weitere Ritter, auch sie hatten sich grüne Mäntel übergeworfen. Lahor kannte beide nicht - aber sie schienen auf ihn zu warten.

Zur feierlichen Gründung hatte die Äbtissin den künftigen Storchenrittern erlaubt, das imposante Tempelschiff aus der Rohalszeit zu Pferde zu betreten - ein Privilig das die meisten aventurischen Tempel (mit Ausnahme von Rondra und Rahja) nur sehr selten gewähren.

Grün- und goldgefärbte Fensterbilder tauchten Halle und Ritter in ein goldenes Licht, wie es nur der Herr Praios zu senden vermag. Und dieses Licht, dass mit seinem Grünton an die Fruchtbarkeit der mittelreichischen Wälder erinnerte reflektierte sich in dem Blattgold, das sowohl als goldenes Ährenmuster als auch auf den 10 riesigen Störchen die das Tempeldach zu tragen scheinen.

Die schiere Macht des göttlichen Lichtes ließ die Ritter demütig ihr Haupt senken und einer nach dem anderen glitt vom Sattel. Junge Klosterbrüder und -schwestern nahmen ihnen Mäntel, Waffen und Rüstungen ab. Nur im Untergewand schritten sie die Treppen in den Quellraum hinab und reinigten sich im zweiten Becken (das erste bleibt Kaisern vorbehalten). Wieder im goldenen Licht des Tempelraumes wurden sie eingekleidet und die Äbtissin selbst reichte ihnen die Schwerter mit den Worten, die der Wappenspruch der Ordens werden sollten: