Benutzer:Gorbon/Briefspiel
Ringen um Recht und Freiheit
(vorläufiger Titel)
Teil 2
Der Hauptmann der Zagbarer Pioniere trug frische Verbände, die blutdurchtränkt waren, als er vor seinen Baron trat. "Mich dünkt, Ihr hattet einige Schwierigkeiten im Zagrosch" begann Baron Gorbon, Sohn des Gorsch das Gespräch.
"Euro Hochgeboren ahnen nicht wie sehr. Wir zogen zu acht los, um uns an den südlichen Grenzen eures Reiches wie befohlen umzuschauen und den Schmugglern auf die Spur zu kommen. Bei Angrosch, hätte ich gewusst was uns erwartet, ich hätte wenigstens noch einmal so viele mitgenommen, und selbst dann wären wir ihnen zahlenmäßig wohl noch unterlegen gewesen."
"Ihnen? Hauptmann, kommt zum Grund der Dinge!" Gorbons Miene begann sich zu verfinstern.
"Almadaner! Angrosch allein weiß wie diese Verfluchten bis in den Zagrosch vordringen konnten. Sie waren zu Fuß und überfielen unser Lager. Zwei meiner Brüder habe ich verloren, zwei weitere sind schwer verletzt. Drei von Ihnen konnten wir zu Boron schicken, doch letztlich blieb uns nur die Flucht."
"Kein Almadaner wagt es in meiner Baronie ungestraft die Waffe gegen mich zu erheben!" Man konnte Gorbons Geduldsfäden zerreißen hören. "Sohn des Nerix, ruft die Pioniere zu den Waffen und führt sie in den Zagrosch. Kein Almadaner soll die Grenze zu unserem Land überqueren! Kein Almadaner soll je wieder das Schwert gegen einem Zagbarer erheben! Macht ihnen das deutlich!"
"Ka Angrosch garaschmox!" Diesmal klang es schon weniger kraftvoll, doch man konnte die Lust auf Rache in des Hauptmanns Augen blitzen sehen.
"Xagul, Sohn des Nerix, was haltet ihr davon?", der Baron blickte seinen gerade zurückgekehrten Berater fragend an.
"Wie ich schon erwähnte, scheint dieser Salvestro Honorio Pipote in Almada über Verbindungen nach ganz oben zu verfügen. Die Schmuggler scheinen ihre Lieferungen stark zu vermissen, wenn sie solche Eskorten zu deren Transport schicken."
"Und es gibt keine Verbindungen zu Eslamsgrundern?" forschte der Baron nach.
"Nun dieser Händler scheint über ein beträchtliches Ausmaß an Beziehungen zu verfügen. Zu viele um einen bestimmten Verdacht zu schüren. Besonders mit den angrenzenden Baronien Höllenwall und Schlundgau soll er gute Beziehungen pflegen. Doch trotz der angespannten politischen Lage sollen diese alle legal sein."
"Was ratet ihr mir?", Gorbon erhoffte sich Bestätigung.
"Da eure Pioniere nun im Zagrosch Stellung beziehen, solltet Ihr Eure Truppen verstärken. Schickt einen Herold los, der neue loyale Kämpfer einberuft."
Das wollte Gorbon hören: "So sei es! Veranlasst das Notwendige."
Gorbon blickte wie so oft gedankenverloren aus dem Fenster des Feuersaales. Ein ungutes Gefühl machte sich im Bauch des Barons breit. Ein Gefühl, dass bald nichts mehr so wäre, wie es war. "Zagrosch, Heimat meiner Ahnen - du stellst mich vor harte Prüfungen.", wehmütig blickte er über die Ausläufer des Gebirges, während er sich über die eherne Linke streifte.
Teil 3
Nachdem Seginhardt Raultreu von Ehrenstein die Vorladung an den Zagbarer Baron verfasst und an einen Boten übergeben hatte, trat er auf den Balkon seiner Amtsstube. Nachdenklich schaute er in den Garten und lies seine Gedanken spielen.
Wenn er den Fremmelsfelder Baron richtig einschätzte, so würde dieser erst Ruhe geben, wenn der Zwerg vom Zagbarer Thron vertrieben war. Der Fremmelsfelder hatte sogar in Gareth Nachforschungen über die Familie derer von Zagbar anstellen und hatte die juristische Haltbarkeit der Bulle von Xavolosch prüfen lassen. Doch der gute Baron war nicht der Einzige, der Verbindungen nach Gareth - oder Elenvina - hatte. Seginhardt lächelte leicht. Hin und wieder lohnten sich die regelmäßigen Zahlungen an seine Informanten in der Reichskanzlei.
Und doch blieb ihm der Fremmelsfelder Baron ein Rätsel. Er schien keine weiteren Pläne zu verfolgen. Niemanden, den er auf den Zagbarer Thron setzen wollte. Es schien ihm nur ums Prinzip zu gehen. Seginhardt verstand diese Einstellung zwar nicht, doch er wusste, dass er die Situation nutzen würde.
Zweifelsohne würde Baron Gorbon in Kürze seine Baronswürde verlieren. Ob die Anklagen gegen ihn gerechtfertigt waren, interessierte hier am Hofe ohnehin niemanden. Der Graf wollte regelmäßige Zahlungen und Ruhe in seiner Grafschaft. Und dabei ging er stets den einfachsten Weg. Seginhardt schüttelte den Kopf. Seine selige Schwester Efferdane war da von ganz anderem Kaliber gewesen. Sie hätte den Fremmelsfelder zurechtgestutzt und sich nicht von ihm unter Druck setzen lassen. Seginhardt seufzte. Efferdane war tot. Und so war es an ihm, die Grafschaft weiterzuführen, wenn ihr Sohn Siegeshardt dieser Aufgabe schon nicht gewachsen war; mit den Mitteln, die Seginhardt gegeben waren.
Seginhardt wischte sich kurz über die Augen und zwang sich, wieder an die Zukunft zu denken. Der Zagbarer Thron würde in Kürze vakant sein. Er musste unbedingt einen guten Kandidaten bereit halten, den der Graf zum Baron machen konnte, wenn die Zeit reif war. Und vor allem, bevor die anderen Familien der Grafschaft Wind von der Sache bekämen. Doch wer käme in Frage?
Roban von Ehrenstein! Seginhardt schlug sich mit der Hand vor die Stirn. Natürlich. Er war im rechten Alter, war gut zu beeinflussen und, was das Wichtigste war, er war aus dem Hause von Ehrenstein. Seginhardt drehte sich um und ging rasch zu seinem Schreibtisch.
Gegeben zur gräflichen Residenz zu Eslamsgrund am 20. Tsa 1029 BF
an Hal von Ehrenstein, Vogt zu Königlich Halhof, Euer Hochgeboren, mein Vetter! Was ich Euch mitzuteilen habe, ist von größter Wichtigkeit und bedarf größter Geheimhaltung. In Kürze wird es zu einigen Veränderungen in unserer Grafschaft kommen. Dabei werden auch Ämter neu besetzt werden müssen und es ist von äußerster Wichtigkeit, dass vertrauenswürdige Personen hierfür herangezogen werden. Im Sinne des Grafen bitte ich Euch deshalb, Euren Sohn Roban an den Hof des Grafen zu schicken, auf dass er sich hier für kommende Aufgaben vorbereiten kann. Praios zum Gruße, Seginhardt Raultreu von Ehrenstein, gräflicher Truchsess zu Eslamsgrund. |
Teil 4
Hier sollte es jetzt weiter gehen mit einer Reaktion aus Halhof oder mit Drego von Kupfergrab oder mit Gorbons Reise zum Grafen Alex S. / Goswin