Geschichten:Goldene Zeiten - Kellergewölbe

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Version vom 1. Oktober 2011, 17:36 Uhr von Jan (D | B)
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Dramatis personae


Irgendwo am zwischen dem Rande der Wildermark und Kaiserlich Ochsenblut, im grobgehauenen Keller eines Gutshauses, Peraine 1034 BF

Aufgewühlt und hektisch leise zuckend stand er vor der Druckpresse. Dieses alte Gerät, welches er günstig „erstanden“ hatte hatte ihm gute Dienste getan den letzten Monat. Die Postille hatte sein Ziel nicht verfehlt. Die involvierten Adligen waren aufgeschreckt aufgesprungen wie Hühner denen man gerade die Flügel gestutzt hatte und es hatte so einigen Unmut gegeben und die abgedruckten Briefe hatten so einige kleinere und größere Zwiste ausgelöst.

Das einzige was ihn wurmte war, dass ihm kein Brief zweier bestimmter Ochsenbluter Adliger in die Hände „gefallen“ war, mit denen er sie in den Dreck hätte ziehen können. Diesen Moralpredigern würden aber auch nur schwer ihre dreckigen Geheimnisse zu entreißen sein, denn brüsteten sich diese doch immer mit ihrer Ehrlich- und Wahrhaftigkeit, aber auch sie mussten Geheimnisse haben, das hatte jeder und er würde sie herausfinden, dachte er sich, während er sich mit der Hand durch das Gesicht fuhr nur um das pulsieren der bewegten Schatten darauf zu fühlen. Sie hatten irgendein Treffen organisiert, hatte er erfahren, bei dem es um die Überfälle und die Postille ging. Diese Gutmenschen, ha, was wollten sie damit bezwecken, es war alles sehr gut gelaufen bis jetzt, da würden irgendwelche Treueschwüre und Schultergeklopfe auch nichts nützen. Armseelig. Wieder fuhr er sich über durch die schweißnaßen Haare und über das Gesicht, von wo aus seine Hände das Pulsieren aufnahmen, durch seine arme fließen und dann seinen ganzen Körper erzittern ließen.

Und plötzlich packte ihn rasender Zorn. „Du,“, herrschte er einen der umherlaufenden Handlanger in dem Keller an, „sag den anderen sie sollen sich bereit machen, wir werden in den nächsten Tagen wieder aufbrechen, ein paar „Falken“ schlachten.“ Zufriedenheit mischte sich unter den Hass, das Geschäft mit der Siebenzahn zahlte sich jetzt schon aus, er spürte wie das Rachegefühl ihm Befriedigung verschaffte, die aber zusehends in eine Gier nach mehr umschlug.

„Aber, meintet ihr nicht noch vor ein paar Tagen, wir wollten erst einmal wieder etwas Ruhe einkehren lassen, bevor wir fortfahren?“, fragte der angesprochene verdutzt stotternd.

Doch der hasserfüllte Blick des Mannes mit dem dünnen, strähnigen Haar, das ihm verklebt in das von huschenden Schatten unheimlich belebte Gesicht, hing, ließ ihn jäh verstummen und seinen Weg antreten.

Der Düstere lächelte finster und dachte nur noch an seinen Rachefeldzug.