Geschichten:Der Hüne und der Zwerg

Dramatis Personae:

Raulwin Golbinger, Bankhaus Golbinger & Sohn
Traxasch, Sohn des Traxim, Rezessschreiber der Silbemine zu Merden

Ein Hinterzimmer des Gasthauses zum "Zum Blauen Riesen" in Steynebruk am 1. Phex 1034 BF

"So sind wir uns einig?!" Die blauen Augen des hünenhaften Mannes schienen im Dämmerlicht des kleinen Zimmers zu leuchten. Die Kerze auf dem Tisch war fast heruntergebrannt und flackerte unruhig.

Die Augen des Mannes ruhten auf dem Zwerg, der ihm gegeüber saß, und erwarteten eine Antwort.

Der Angroschim schaufte. Zwischen seinem langen, dunklen Bart und den buschigen Augenbrauen stach nur die klobige, von rötlichen Adern durchzogenen Nase und die dunklen Augen hervor. Der Zwerg nahm einen tiefen Zug aus seiner Pfeife. Dann nickte er.

"Gut", setzte der Hüne fort, "wir werden also den Kronvogt dazu bewegen, das königliche Münzregal in unsere verantwortungsvollen Hände zu legen und Ihr, werter Traxasch, sorgt dafür, dass die Bücher der Silbermine künftig weniger ausgebrachtes Erz, ausweisen."

Der Zwerg brummt zustimmend.

"Dann lasst es uns auf die neue Verbindung anstoßen und das Geschäft besiegeln". Der blonde Hüne hob lächelnd seinen Krug, um damit anzustoßen.

Der Zwerg zögerte einen Augenblick. Doch dann tat er es ihm gleich und Klang von zwei aneinanderstoßenden Krügen erfüllte den Raum.