Geschichten:Hinter mächtigen Mauern - Der Politiker

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Reichsstadt Perricum, Palast des Markgrafen, Ingerimm 1035 BF

Es hatte funktioniert. Und Zordan lächelte das Lächeln eines Politikers. Er hatte den Stadtrat zu einem Gespräch provoziert. Und das noch so kurz vor dem Großen Kabinett, wo die Belange der Reichsstadt bestimmt diskutiert würden. Genau das war sein Plan gewesen. Er hatte nie wirklich geglaubt, dass das Bürokratengeklüngel der Stadt wirklich imponieren würde, dennoch hatte es sie gepiesackt und sie zu einer Einladung zu einem Gespräch verleitet. Das war eine Möglichkeit sein ganzes politisch-rhetorisches Geschick und seine ganze Erfahrung auszuspielen. Er liebte es. Er würde versuchen einen guten Kompromiss auszuhandeln…bzw. die Forderungen der Städter, so kurz vor dem Kabinett, noch etwas zu drücken. Denn ihm war nur zu bewusst, dass er mehr wohl nicht erreichen könnte, ein guter Taktiker wusste seinen Standpunkt immer genau einzuschätzen.

Und nicht nur das, sondern er hatte sogar einen Fehler des Rates provozieren können. Im Brief des Rates an ihn hatten sie ihn fälschlicher Weise als Junker von Rabicum und somit herablassender weise als ihren (wahrscheinlich) baldigen Lehensnehmer bezeichnet. Um Druck aufzubauen. Dabei hatte er das Junkertum schon vor etlichen Jahren an seine Tochter weitergegeben und als diese gestorben war, hatte es sein Enkel Welferich übernommen und der würde sich ganz autark verhalten, dass hatten sie besprochen.

Er selber war allein dem Markgrafen hier Rechenschaft schuldig. Auch wenn dies nur ein formaler Fehler war, so verriet er doch dass die Vertreter der mächtigen Stadt Perricum auch nicht unfehlbar und ebenfalls nervös waren. Das konnte ein Trumpf sein, vielleicht unterschätzen sie ihn sogar. Aber darauf wollte er sich nicht verlassen. Und so bereitete er Argumente für das anstehende Treffen vor und schrieb Briefe an Maia von Perricum und Rimiona Paligan die als nahe Vertreter des Markgrafen ebenfalls mit anwesend sein sollten, da der Markgraf immer noch nicht offiziell Stellung bezogen hatte. Dies konnte ein Fluch in den Verhandlungen sein, allerdings auch ein Segen, wenn man den Faktor Zeit mit einbezog. Je nach dem wie das Gespräch verlaufen würde. Er würde sich gut vorbereiten. Er liebte dieses „Spiel“.

Zuletzt überlegte er noch ob er Oberst Wallbrod noch hinzuziehen sollte, aber dessen Gemüt würde die Lage vielleicht zu Ungunsten kippen, aber eine Eskorte würde sich trotzdem sehen lassen. Und wieder dieses Lächeln.


GG&P-Con 2012 Garetien-, Greifenfurt- und Perricum-Con 2012


Dieser Artikel verweist auf die Handlung des GG&P-Cons 2012.