Geschichten:Im Gänsemarsch - In den Sturmfelser Bergen

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Markgrafschaft Perricum, Baronie und Burg Gluckenhang, Besprechungszimmer, Anfang Rondra 1036 BF

Dramatis Personae:

„Das ist meine…unsere Hochzeit und unser Turnier. Ihr könnt uns nicht verbieten daran teilzunehmen. Und dieses häßliche Ding da,“, Geriane deutete mit zornesrotem Kopf auf den Wandteppich den ihre Schwester vor einigen Monaten auf die Burg gebracht hatte, „wirst du, Rondira, jawohl nicht da hängen lassen, wenn wir den Empfang hier geben.“

„Es reicht jetzt, Geriane! Beruhige dich, was sollen denn der Heermeister und seine Gattin von dir denken wenn du hier rumbrüllst wie ein Harpiye? Ganz zu schweigen von deinem Verlobten.“, im gleichen Moment wandte sich die auch schon deutlich gereizte Rondira den drei Gästen zu, „Verzeiht meiner Schwester, sie hatte schon immer ein starkes Temperament und in Zeiten solcher Aufregung hat sie sich nicht unter Kontrolle. Das wird sie noch lernen müssen.“

Oswin schmunzelte vergnügt, während die beiden Schwestern sich gegenseitig in die Haare gingen. Als sich Rondira nun an ihn wandte, zwinkerte er Geriane kurz zu und wandte sich dann an die Baronin: "Nunja, ich kann Eure Schwester gut verstehen, Hochgeboren. Mir geht es selbst ja nicht anders. Immerhin habe ich wie sie den Ritterschlag erhalten und möchte diese Gelegenheit mich zu messen nicht ungenutzt verstreichen lassen. Immerhin habt ihr beim von euch ausgerichteten Turnier am Pass auch teilgenommen, Excellenz..." Bei den letzten Worten wandte sich der junge Ritter an seinen Vater. Aldron hatte die Szene bislang den Regeln der Gastlichkeit entsprechend verfolgt ohne sich einzumischen.

Rondiras Zähne knirschten, war sie selber in letzter Zeit doch auch nicht immer die Beherrschteste und ihre Träume taten das Übrige. Aber bevor die Eltern des Bräutigams oder ihre voreilige Schwester etwas entgegnen konnten erhob sie die Hand und ergriff das Wort erneut. Diesmal adressierte sie beide Brautleute.

„Was die Hochzeit und das Turnier angeht, sind streng genommen Aldron und ich die Gastgeber und ihr die Ehrengäste auf dieser Feier. Euch obliegt es diese zu genießen und am Ende des Turniers den Sieger zu küren." Dann wandte sie sich direkt an Geriane. "Und was den Wandteppich angeht, so haben wir darüber schon gesprochen: Er bleibt dort hängen, immerhin kündet er von der traditionsreichen Vergangenheit dieses Landstriches und dazu ist das hier immer noch meine Burg. Aldron, Leodane, habt ihr noch etwas zuzufügen?“

Leodane griff beruhigend den Unterarm ihres Gatten, dessen Miene sich derweil ein wenig verfinstert hatte. Mit ruhiger Stimme warf sie ein: "Ich denke, wir sollten uns zuerst beruhigen." Dann wandte sie sich an die jüngere der beiden Schwestern: "Geriane, soweit ich weiß, findet die Feier doch ohnehin in Traviansfurt statt und hier werden nur wenige Gäste untergebracht. Der Teppich dürfte also die wenigsten Gäste stören, oder?" Dann wandte sie sich an ihren eigenen Sohn, der sein Schmunzeln einigermaßen zügig verschwinden ließ. "Ich denke, das wird nicht die letzte Gelegenheit sein. Falls es beruhigt, selbst mein Gatte hat damals auf die Turnierteilnahme verzichten müssen anlässlich unseres frischen Traviabundes..." Aldron kommentierte das Gesagte mit einem warnenden Räuspern, von dem sich seine Gemahlin aber nicht einschüchtern ließ, als sie fortfuhr: " Mir fiele da für die ersten Nächte etwas weitaus Besseres ein, bei dem Blessuren nur stören. Aber wenn ihr beide unbedingt darauf besteht, euch zu schlagen... irgendetwas einrichten wird sich schon lassen."

Nun endlich schaltete sich Aldron dann doch ein. "Bei einer Teilnahme würde der ganze Ablauf gestört. Ihr müsstet zwischen Tribüne und Feld wechseln, ständig die Rüstung an- und ablegen und ließet die Ehrenplätze zu oft verwaist. Dabei könntet ihr weder den Tag genießen noch der Göttin die Aufmerksamkeit schenken, die eine Turnierteilnahme erfordert."

Seine Stimme ließ kaum einen Widerspruch zu. Oswin, der seinen Vater gut kannte, warf Geriane einen warnenden Blick zu. Diese sah ebenfalls ein, dass es hier wohl keinen Erfolg zu verbuchen geben würde, zumal der Blick ihrer großen Schwester dem des Heermeisters kaum nachstand.



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Ron 1036 BF
Heißsporne und Alte Hasen
In den Sturmfelser Bergen


Kapitel 3

Gästeliste
Autor: Jan, metal