Greifenfurt:„Tarnung von Kampftruppen: Überraschung bei Aufklärung, Handstreich und Hinterhalt“

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„Werte Freunde,

heute wende ich mich an Euch, um ein höchst umstrittenes Thema zu diskutieren.

Die Tarnung von Kampftruppen vor einem rondragefälligen Kontext hat immer den fahlen Beigeschmack des Ruchbaren.

Ihr wisst , dass mir die große Politik fremd ist, deshalb will ich mein Augenmerk auf das taktische Element richten. Jeder von Euch hat bereits Truppen im Kampf geführt, und kann sich deshalb ein qualifiziertes Meinungsbild zu den folgenden Ausführungen machen.

Doch nun liebe Freunde zu den Begrifflichkeiten, denn nur wer sich in der Schlacht über die Bedeutung seines Auftrages im Klaren ist, kann sein göttergefälliges Handeln danach ausrichten. Ein gemeinsames und einheitliches Verständnis des Begriffes ist deshalb der Schlüssel zu einheitlichem und schlagkräftigem Handeln.

Tarnung: Tarnung ist die Veränderung des eigenen Erscheinungsbildes bzw. die Veränderung des Erscheinungsbildes von Tieren und Kriegsgerät mit natürlichen Hilfsmitteln zum Zwecke eine Anpassung an das jeweilige Gelände. Das Zeil der Tarnung ist es, den Gegner durch die damit erreichte Unauffälligkeit möglichst lange über die eigenen Bewegungen und Absichten im Unklaren zu lassen und Überraschungsmomente zu schaffen. Tarnung hat geländespezifisch stets zu erfolgen und ist immer wieder aufs Neue dem Gelände anzupassen.

Aufklärung: Aufklärung ist eine allgemeine Gefechtshandlung, welche aktiv, ggf. mit Kampfhandlungen verbunden, geführt wird, um mit geringen eigenen Vorauskräften möglichst viele Informationen über die Kräfte, Absichten, stärken und Schwächen des Gegners in Erfahrungen zu bringen. Aufklärung ist stets und auf allen Ebenen anzusetzen. Der kurzzeitige Verlust von Kampfkraft durch die fehlenden Truppen ist, im Verhältnis zum möglichen Informationsgewinn über den Gegner, hinzunehmen.

Handstreich: Der Handstreich von seiner Natur der Taktik zuzuordnen. Der Handstreich wird aus der Lage vor Ort geboren. Hierbei benötigt der Truppenführer ein intuitives Gespür für die Situation. Der klassische Handstreich ist eine spontaner, räumlich begrenzter Angriff auf einen Gegner, mit dem Ziel, seine punktuelle bzw. zeitweilige Schwäche und Verwundbarkeit auszunutzen. Mögliche Ziele eines Handstreiches können sein, die Zerschlagung schwacher feindlicher Kräfte, das Erobern eines Schlüsselgeländes z.B. einer Brücke oder gar die Beschaffung von Vorräten oder Waffen. Dazu befiehlt der Führer stets einen Deckungs- und eine Sturmtrupp, um die auf ein gegnerisches Überraschungsmoment sofort reagieren zu können.

Hinterhalt: Der Hinterhalt ist simpel ausgedrückt der geplante Handstreich, obwohl er sich in einigen Dingen von diesem unterscheidet. Während sich beim Handstreich das taktische Verhalten dem Wesen nach von der günstigen Feindlage und dem situativen Element ableitet, richtet sich das taktische Verhalten des Hinterhaltes nach der eigenen Absicht bzw. Auftrag und der Kampfkraft der eigenen Truppe. Ebenso wechselt das Initiativelement. Aus der Reaktion auf eine günstige Lage beim Handstreich wird die Aktion beim Legen des Hinterhaltes. Dabei spielt die Wahl des Geländes eine entscheidenden Rolle. Aus gut vorbereiteten Stellungen kann so auch das Gefecht mit einem überlegenen Feind aufgenommen werden. Aus dem Hinterhalt kann in jede Gefechtsart (Angriff, Verteidigung oder Verzögerung) gewechselt werden, während das Wesen des Handstreichs der Angriff ist. Die Ziele des Hinterhaltes entsprechen im wesentlichen denen des Handstreichs und werden durch die Ziele der Gefechtsarten ergänzt.


Die Verknüpfung von Tarnung und taktischem Verhalten:

Wenn die Tarnung nun dem Zwecke dient, der Sicht des Feindes möglichst lange oder gar ganz zu entgehen, dann folgt daraus, dass sie , richtig angewandt, die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges des taktischen Manövers erhöht.

Tarnung und Aufklärung: Die Möglichkeit möglichst lange bzw. gänzlich unentdeckt zu bleiben bietet sowohl dem taktischen Führer als auch dem Truppenführer den entscheidenden Vorteil des Informationsvorsprungs. Ebenso stellt ein vollständig aufgeklärter Feind eine geringere Bedrohung dar. Dies lässt ebenso den umgekehrten Schluss zu. Die Konsequenzen daraus ergeben sich sowohl für den taktischen wie auch den Truppenführer. Wer unentdeckt bleibt, kann sein Handeln vielseitiger bestimmen, flexibler agieren und agieren und behält die Oberhand in der Gefechtsführung, ja ich wage sogar zu behaupten, der kann dem Gegner im Gefecht seinen Willen aufzwingen.

Tarnung und Handstreich: Der Einsatz von Tarnung beim Handstreich dient vor allem der Verstärkung des Überraschungsmomentes. Der Erfolg des Angriffes hängt, gerade in der Situation des intuitiven Entschlusses des Führers, vom Vorteil einer möglichst späten Aufklärung durch den Feind ab. Dabei muss mir der Hinweis erlaubt sein, das aus eigener Erfahrung ein möglichst großer Überraschungsmoment die geringsten eigenen Verluste bedeutet.


Tarnung und Hinterhalt: Schon aus dem Wort heraus leitet sich die Bedeutung der Tarnung für das gelingen des Hinterhaltes ab. Zu früh bemerkt zu werden, kann seinerseits einen überlegenen Gegner dazu veranlassen, einen Handstreich zu führen, einen unterlegenen Gegner dazu verleiten zu umgehen oder auszuweichen.



Rondrianische Aspekte der Tarnung von Kampftruppen

Werte Freunde,

es soll nun keine theologische Abhandlung folgen. Vielmehr ist es meine Absicht, darzustellen, warum, aus meiner Sicht, die Tarnung nicht unbedingt als ein von der Himmelsleuin verwerflich betrachtetes Tun verworfen werden darf.

Ich möchte mich deshalb zunächst den vielen Beispielen widmen, die die Gütige Mutter Peraine uns in der Tierwelt bietet. Jeder von euch weiß um die verschiedenen Fellfarben der Tiere, Jäger wie Gejagte. Nutzen nicht auch sie die Tarnung zu unterschiedlichen Zwecken. Erfolgt nicht auch der Angriff des Fuchses auf die Maus aus dem Hinterhalt versteckt hinter dem Gras.

Hat nicht auch die Löwin, das Symboltier der Sturmgöttin, jenes sandfarbene Fell, dass sie mit Ihrer Umgebung verschwimmen lässt und schleicht sich nicht auch die Leuin gegen den Wind an ihre Beute heran. Lauert nicht ein Teil des Rudel versteckt der vorbei preschenden Beute auf.

Jetzt werdet ihr sagen, das seien Tiere und daher nicht mit dem Menschen vergleichbar. Wenn es danach ginge, was wäre die Konsequenz? Dürfte der Mensch dann einen Teil seines Verstandes dazu einsetzen, um Waffen zu schmieden, Rüstungen zu bauen und sich z.B. Pferden bedienen. Ist es vom Grundverständnis des ehrenhaften Zweikampfes nicht feige, sich mittels einer Rüstung der Verwundung zu entziehen der ein erfolgreicher Angriff nachgeht. Ist es nicht unehrenhaft sich auf die Geschwindigkeit einen Pferdes zu verlassen und nicht auf die eigene. All diese Dinge sind letztlich Hilfsmittel im Kampf. Den rondrianischten aller Kämpfe könntet ihr euch dann ebenfalls vorstellen. Der Mensch allein gegen seines gleichen allein.

Ein weitere Aspekt ist der der Waffengleichheit. Denn was ist unrondrianisch an einer Feststellung, dass beide Seiten beim Waffengang getarnt sind. Wie beim Schwertkampf, entscheidet hier dem Grunde nach der Bessere den Kampf um die Tarnung für sich.


In freudiger Erwartung eurer Antworten,


Urion von Reiffenberg, Rittmeister