Geschichten:Am Sandkasten - Wolfaran

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Diese neue Information, diese neue Option, da musste alles nochmal genau durchdacht werden. Sie tat etwas, das sie seit Jahren nicht mehr getan hatte: Sie ließ den alten Sandkasten und die Figuren in ihr Gemach bringen. Dieser mochte zwar für viele auf den ersten Blick nur für die Planung einer Schlacht nützlich sein, aber die alte Veteranin konnte am Sandkasten genauso gut die verschiedenen Figuren und deren Beziehungen im großgaretischen Adel abbilden und verschiedene Intrigen durchspielen. Sie wählte einen Zinnreiter in Schwarz und Silber, der schonmal in einer Schlacht für die Truppen eines Namensvetters herhalten musste und stellte ihn neben einen Weidener Rundhelm...

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Dramatis Personae

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Gut Ibelstein, Baronie Bärenau, 1033 BF


Wolfaran war glücklich... irgendwie. Iralda schlief neben ihm und er schaute sich durchs Fenster an, wie finstere Wolken vor die Sterne zogen, die noch eben für sie beide geleuchtet hatten. Wolfaran war glücklich... keine Frage, aber er wusste, dass er wie seine Mutter vor ihm das Leben eines Liebhabers führen werden müsste. Iralda deutete an, dass ihr die Familienpolitik egal sei, dass sie an seiner Seite stehen würde, egal was die anderen sagen, aber er wusste es besser. Irgendwann würde auch ihr Leben von jemandem bestimmt. Es ging letztendlich immer um Macht, und solche Entscheidungen trafen nicht die jungen Liebenden, sondern die alten Marionettenspieler in den großen Häusern. Sollte sie ihr Erbe zurück erlangen, würden sie kommen, die alten und reichen Häuser die nach Macht strebten und in Iralda leichte Beute sahen.

Iralda war vielleicht der letzte Spross der Familie von Bärenau, aber sie war auch eine halbe Stippwitz und sie brauchte Geld – der alte Koscher Fuchs aus dem Handelshaus würde sich bald melden, wenn er hört, dass seine Enkelin noch lebt. Und dann würde die Bevormundung beginnen. Sie konnten nicht fliehen, nicht wirklich, sie hatten Ihr Leben den Pflichten des Adels gewidmet, man rannte nicht einfach davon, wenn es kompliziert würde.

Wolfaran schmiegte sich an seine Liebste. Er fragte sich immer warum seine Mutter seinen Vater nicht verlassen hatte, als das Haus Ochs einer Heirat der beiden widersprach. Nun konnte er es verstehen. Auch wenn ihm die Möglichkeit verwehrt werden würde Iralda zur Frau nehmen zu können, konnte er sich nicht mal in seinen Alpträumen vorstellen sie zu verlassen. Liebe konnte so grausam sein.


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Texte der Hauptreihe:
K5. Aurel
K6. Iralda
K10. Alrik
K11. Ingramm
15. Bor 1033 BF
Wolfaran


Kapitel 1

Leobrecht