Geschichten:Die Greifenhorster Orkenwacht - Die erste Begegnung
Gut des Barons nahe Markt Greifenhorst , Praios 1035 BF, derselbe Tag
"Fein, der Ritter Valamir von Reihersbach ist also angekommen. Ich bin schon mal gespannt, wie der Herr Ritter sich alles weitere so vorstellt, wie wir die Burganlage Orkenwacht wieder ausreichend besetzen können und die ganzen Reparaturen dazu noch." Otwin nickte seinem Hauptmann und gutem Freund noch kurz zu und gemeinsam mit Karina, seiner Gemahlin, traten sie vor das Haus, um die Reisenden zu begrüßen.
Valamir sah also zum ersten Mal den Baron von Greifenhorst, einen Mann wohl um die 50 Götterläufe alt, jemand, der das Waffenhandwerk verstand, aber auch von der Haltung und der Kleidung her durchaus einen gewissen Eindruck machte, deutlich mehr zu sein als ein Greifenfurter Landadliger. Neben dem Baron erblickte er eine um einige Jahre jüngere Dame, schlank und von Rahja gefälligem Aussehen, die sicherlich auf jedem Feste ein Punkt der Aufmerksamkeit war.
"Rondra und Praios zum Gruße, Herr Ritter. Ich hoffe, ihr habt eine angenehme Reise gehabt?
Otwin wies einige Bedienstete an, sich um die Gäste zu kümmern. Ein Gästezimmer war für Valamir vorbereitet, die zwei Mann Bedeckung erhielten beim Gesinde ein Quartier.
"Ich würde vorschlagen, ihr macht euch ein wenig frisch und in einer halben Sanduhr treffen wir uns wieder, um eine kleine Mahlzeit, einen Trunk zu uns zu nehmen und alles weitere im Gespräch zu erörtern"
Valamir verbeugte sich vor dem Baron. „Habt vielen Dank, Hochgeboren, für die überaus freundliche Aufnahmen in Eurem Heim. Ich werde, wie erwünscht, wieder bei Euch sein.“
Nachdem sich der Baron entfernt hatte, reinigte der Ritter seinen Leib und legte frische Gewänder an. Er liebte es, die schwere der Platte auf seinen Schultern zu spüren, aber war sich der Bedeutung eines angemessenen Auftretens an den Höfen vollkommen bewusst. So mussten es dann doch die feineren Gewänder sein, in denen ein nostrischer Einschlag aber deutlich zu erkennen war.
Eine prachtvolle Erscheinung, der Baron, dachte von Reihersbach bei sich. Nun beweise ihm, dass ein wertvolle Verbündeter in seine Lande kommt und kein lästiges Ärgernis.
Ein letzter tiefer Atemzug, dann straffte er sich und ging aus seiner Kammer, die Würde beweisend, die von ihm als Vogt verlangt werden würde. So ging er, dem Baron von Greifenhorst zur Gesellschaft zu sein.
