Geschichten:Schmuggel in Greifenfurt - Reaktion aus Hundsgrab

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Dramatis Personae:


Auf der Kieselburg in der märkischen Baronie Hundsgrab, Ende Rahja 1033 BF


Auf den höchsten Zinnen der Burgfrieds befanden sich Baron und Junker, Seite an Seite stehend.

"Mir sind die Taten des neuen Barons von Kressenburg zu Ohren gekommen.", brachte der Alte das Gespräch der beiden auf ein neues Thema.

"Er hat schnell und effektiv geurteilt," meinte der Jüngere. "Mit solchen Lumpen sollte sich ein Provinzherr nicht lange herumärgern."

"Das ist richtig Anselm, schon wahr und doch… Mit der Ochsenbluter Urkunde hat der Adel die meisten der althergebrachten Rechte wieder gewonnen. So eben auch die Halsgerichtsbarkeit über Freie - aber eben nicht über einen Angehörigen des Adels, dazu bedarf es einer höheren Gerichtsbarkeit - das weist Du doch?!"

"Ja näturlich", meinte Anselm. "Dazu kommt eben noch, dass das Urteil sehr schnell gesprochen wurde." Grimmig fügte er hinzu. "Ich kenne Ardo recht gut, er hat das Herz auf dem rechten Fleck, ich weiß auch nicht, was in ihn gefahren ist, sofern man all der Gerüchte glauben schenken darf." Grüblerisch fügte er hinzu. "Damals vor Burg Leienbutt hat sich die Kraft des Garafans auch in ihm gezeigt, Nydam, in ihm!. Ich war der Meinung, er konnte die heilige Kraft fühlen und bewahrte sie in seinem Herzen - doch nun muss ich sagen, dass ich unsicher geworden bin, ob er der Richtige für den Bund ist."

"Diese Entscheidung kann ich euch nicht abnehmen und das weißt Du besser als ich. Vielleicht liegt dies in seiner Jugend begründet - diese Hitzköpfigkeit", meinte der Baron schmunzelnd, um dann wieder sehr ernst in die Ferne zu blicken. "Ich werde ein Schreiben an ihn richten und mein Missfallen über sein Eigenmächtiges Handeln zum Ausdruck bringen. Zudem soll er hier vorbeikommen, wenn er wieder auf Pechackern weilt, dann ist er schließlich schon fast da."

"Mach das. Eine Einladung wird er sicherlich nicht ausschlagen und wenn alles so läuft, wie gedacht, wird er im Praios eh auf Pechackern sein. Die Depeschen an meine Bundesbrüder sind versendet, unser alljährliches Treffen steht bevor und es gibt erstmals seit Beginn des Bundes über Aufnahmen zu entscheiden."

Am gleichen Tage verließ ein Bote des Hundsgraber Barons die Kieselburg mit dem Ziel Kressenburg, um die Nachricht Nydam von Kiselbzrg zu überbringen. In dieser brachte der Baron sein Mißfallen über die sehr umfassende Auslegung der Befugnisse der Ochsenbluter Urkunde zum Ausdruck und lud zudem Ardo von Keilholtz zu einer Unterredung auf der Kieselburg ein.