Geschichten:Elmenbarths Lehre - Beobachtungen

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Hesinde-Kloster St. Ancilla, Klosterlande St. Ancilla, Kaiserlich Gerbaldsmark, Anfang Hesinde 1037 BF:

Duridanya, Gebhilf und Fenia streiften durch die Klosterbibliothek. Für die Novizen war das nach dem Konkordat das zweite Mal das hier im Kloster richtig was los war. Damals waren freilich noch all die Adelsleute in ihren edlen Putz zugegen, heuer waren es nur Geweihte, Magier und Gelehrte, aber es war trotzdem unendlich spannend für die Kinder. Sie machten sich ein Spaß daraus Dossiers zu einzelnen Gästen zu erstellen.

„Dieser Alte, mit dem langen weißen Bart“, flüsterte Fenia geheimnisvoll, „dein Urgroßonkel oder so was, der spioniert bestimmt für deinen Vater.“ Duridanya fing an zu kichern.

„Gar nicht wahr“, empörte sich Gebhilf.

„Und dieser Hagere dahinten mit der Adlernase sammelt bestimmt Informationen für den Tannwirker“, fuhr Fenia fort, „der ist doch schließlich im Stab unseres Marschalls.“

„Was erzählst du da für Märchen, Fenia?“, der Novize aus der Familie Falkenstein schüttelte fassungslos den Kopf.

„Doch, das hat mir Selinde erzählt und die hat es von Xeledane.“ Fenia stützte trotzig ihre Arme in ihre Hüfte.

„Und woher will die das wissen?“, fragte Gebhilf.

„Sie hat ein Gespräch von ihrem Opa belauscht!“

„Nein, nein“, mischte sich Duridanya ein, „ Eure Gnaden Prailind ist ein enger Freund von meinem Großonkel, der spioniert nicht!“

„Oh schaut mal wer das ist... kennt ihr den?“ wollte Gebhilf wissen.

Der ist aus Perricum, aus dem Hort der Hesinde“, wusste Duridanya zu berichten, „Er stammt aus der Familie Barûn-Bari, das hat mir Lehrmeisterin Natima erzählt. Die weiß alles über Perricum. Du solltest besser zuhören wenn sie was erzählt!“

„Ja, der ist bestimmt ein Spion, denn seine Frau ist eine Aimar-Gor, wie Xeledane, und die ist ganz dicke mit der alten Gräfin von Perricum...“. Fenia wurde ganz aufgeregt.

„Seine Schwester soll die Ratsherrin Pernilla von Zolipantessa sein. Von der habe ich unseren Lehrmeister reden hören...“, fügte Duridanya flüsternd hinzu.

„Und seine Tochter ist eine der schönsten und edelsten Dame Damen Perricums...“, schwärmte Fenia.

„...und mit einem Pfiffenstock verheiratet!“, beendete Duridanya den Satz.

„Ihr habt Recht! DER muss ein Spion sein.“ Gebhilf war nun überzeugt. „Wir sollten ihn heimlich beobachten!“


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Texte der Hauptreihe:
P10. Briefe
K83. Zweifel
5. Hes 1037 BF zur mittäglichen Praiosstunde
Beobachtungen
Für Ähre und Ehre


Kapitel 29

Verbotenes Wissen
Autor: Bega