Geschichten:Eine ungewöhnliche Entdeckung -- Teil 2

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Hesinde-Tempel zu Nattergrund im Hesindemond 1037 BF


"Euer Hochwürden, da ist ein Bote mit einer Nachricht für euch."

Leicht verärgert stellte der Hohe Lehrmeister Ogdalf Gutkorn die Feder zurück ins Tintenfass. Er schätzte es überhaupt nicht gestört zu werden wenn er an seiner nächsten Predigt arbeitete, aber Alrik war noch jung und hatte sein Noviziat erst vor ein paar Wochen angetreten. Ihm sei dieses Mal verziehen. Er von seinem Schreibpult weg ging zu dem wartende Novizen: "Nun Alrik, dann wollen wir doch mal schauen wie weit wir uns in Heraldik auskennen. Trägt der Bote irgendeine Form von Uniform? Ist es ein Beilunker Reiter oder ein Silberfalke?" Alrik wurde rot, in seiner Begeisterung hatte er überhaupt nicht darauf geachtet. Nach wenigen Schritten standen die beiden im Empfangsbereich des Tempels, wo besagter Bote bereits wartete. Zu Alriks Erleichterung trug er keine wie auch immer geartete Uniform und auch kein Wappen war an ihm zu erkennen, eher schien er ein typischer Söldner zu sein – nicht gerade die Sorte Volk die sich für gewöhnlich in einen Tempel der Wissenden Herrin verirrt.

"Hesinde zum Grusse, euer Hochwürden." Nachdem er dem Tempelvorsteher seinen Respekt erwiesen hatte kam der Söldner sofort zur Sache: "Zunächst, ich bin so wenig adlig wie mein Pferd draussen, doch überbringe ich euch im Namen meines Herrn Felian von Perainsgarten einen Brief und diese Botschaft: In Perainsgarten wurde ein uraltes Hügelgrab mit unbekannten Inschriften entdeckt und ungeachtet der Spannungen zwischen Adel und eurer Kirche ist mein Herr der Meinung dass entsprechend kundige Kreise darüber Bescheid wissen sollten. Was sie damit anfangen ist ihre Sache aber mein Herr sieht es als seine göttergegebene Pflicht an die Kirche Hesindes darüber zu unterrichten." Damit überreichte er dem Geweihten ein gesiegeltes Schreiben. Ogdalf betrachtete einige Augenblicke lang das Sigel mit den drei Knoblauchzehen Perainsgartens eher er den Brief an seinen Novizen weiterreichte. "Alrik, auf mein Pult damit, ich lese ihn später. Danach suchst du Lutgerda auf, du stehst den Rest des Tages zu ihrer Verfügung."

Kaum allein mit dem Söldner fragte Ogdalf ihn mit wenigen geschickten Worten über diese Entdeckung aus, ehe er ihn entliess. Dieser wusste wenig mehr als er bereits gesagt hatte. Einige Bauern hatten letzte Woche beim Holzfällen einen unterirdischen Tunnel entdeckt, worauf der Junker, die Perainegeweihte des Dorfs und ein Angroscho-Kollege diesen erkundigt und eine alte Grabstelle entdeckt hätten. Umgehend habe der Junker Befehl gegeben den Eingang mit Brettern zu verschliessen und sogar Tag und Nacht vier Wachen an den Ort befohlen. Ein Umstand worüber die Bauern nicht sonderlich glücklich gewesen waren, gab es doch auch im Hesindemond immer jede Menge Arbeit zu erledigen und die Nächte waren empfindlich kalt und überhaupt ein Grab... Anschliessend habe der Junker mehrere Briefe geschrieben und Boten verschickt. Einen zum Vogt nach der Mardershöh, einen an die Baronin von Erlenstamm, einen an die Angroschogemeinde zu Wandleth und einen eben hierher.

Nachdenklich blickte Ogdalf dem wegreitenden Söldner nach. Eine solche Entdeckung ausgerechnet jetzt. Konnte dies ein Zufall sein? Schliesslich wandte er sich ab, er hoffte der Brief des Junkers würde aufschlussreicher sein als die Erzählung des Söldners.



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Texte der Hauptreihe:
10. Hes 1037 BF
Ein Bote im Hesindetempel
Das Grab im Hügel


Kapitel 2