Geschichten:Die Katastrophe - Frage Antwort

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(Triggerwarnung: Geschichte enthält mitunter Gewaltdarstellungen)




Besh hassal Ammay shar, Baronie Brendiltal – Anfang Ingerimm 1038 BF

Als Martok – schweren Schrittes und in voller Rüstung - den Raum betrat waren schon einige Diener damit beschäftigt die kopf- und leblosen Körper herauszuschaffen und die Unmengen an Blut vom Boden zu wischen, sowie das besudelte Mobiliar auszutauschen. Und auf einem niedrigen und mit vielen Kissen gepolsterten Lehnhocker thronte sein Vater wie ein morbider Gott, vor Zorn schnauffend aber ruhig, über und über mit Blut benetzt.

Hamir, der Kapathan seines Vaters Leibgarde, überwachte die Szenerie. Martok trat auf ihn zu, denn er kannte die Stimmungen seines Vaters und wusste wann er ihn ansprechen konnte und wann nicht. Und jetzt war offensichtlich nicht der Moment dafür.

Die beiden als archaisch geltenden Kriegshelden nickten sich nur distanziert aber respektvoll zu und deuteten eine ehrerbietige Geste an. Dann sprach sofort der jüngere Martok: „Da habt ihr ja ganze Arbeit geleistet. Wurde auch mal wieder Zeit bevor ihr einrostet und Fett werdet.

Der Veteran Hamir ihm gegenüber spuckte nur aus in lässiger Arroganz und scherrte sich kaum um die zweilhafte Ansprache: „Wir? Dieses Fest hat Dein Vater höchst selbst veranstaltet. Wir durften nur zu sehen. Diese Hunde haben sich in ihrer Dreistigkeit einfach zu sicher gefühlt.

Martok stellte seinen Helm in Form eines mit Edelsteinen besetzten Elefantenkopfes auf einen nahen Beitisch, klatschte, ließ sich Wein bringen. Beobachtete den Raum und die Leichen die man hinfort trug genau. Keine offensichtlichen Zeichen, aber edle, dunkle Kleider in einem eigenartigen Stil. Er blickte zu Hamir rüber, hob lässig eine Augenbraue, während der Diener der ihm Wein brachte auf einer der Blutlachen ausrutschte und einige Tropfen des kostbaren Weins vergoss. Wofür ihn Martok so gleich eine leichte Schelle verpasste.

Ganz recht. Das waren Männer des Schand-Marschalls.“, erkannte Hamir Martoks Erkenntnis richtig. „Sie haben Deinem Vater ein lächerliches Angebot vom Verräter an der Mutter Kors überbracht und dachten doch tatsächlich sie wüssten über den Al’Shuar der Nebachoten mehr als er über sich selbst. Elende Blutschänder.“ Hamir spuckte erneut aus, direkt in das Blut der Getöten, das immer noch nicht alles hinfort gewischt war.

Martok hörte auf, während er das Werk seines Vaters mit anerkennenden Blicken wertschätzte: „Ein Angebot? Was sollte dieser Hundesohn meinem Vater zu bieten haben? Das letzte Mal ist er vor ihm geflüchtet wie ein feiges Rebhuhn.

Über Hamirs Gesicht flimmerte ein mehrdeutiges Lächeln: „Nicht mehr und nicht weniger als das Gelobte Land. Nicht mehr und nicht weniger als Nebachot.“ Hamir machte eine kurze Pause und redete erst weiter als Martok abrupt seinen Blick vom Geschehen losriss und ihn mit einem verwunderten Blick ansah. „Ja, richtig. Er hat ihm das Sultanat versprochen. Er wäre Sultan von Haffax‘ Gnaden, alles was er dafür tun sollte wäre sich aus Kampfhandlungen raushalten, denn Haffax weiß um unsere Stärke, zumindest das hat er den meisten Raulschen voraus. Näheres sollte der Al’Shuar erfahren wenn es soweit sei. Doch dazu kam es nicht. Der Marben hat einfach nur da gesessen und ist während ihrer Ansprache aufgestanden und hat langsam einen Kreis um sie abgeschritten. Als er wieder vor ihnen zum stehen kam, ließ er sich seinen Säbel reichen und entgegnete ihnen – als er ihre aufkeimende Unsicherheit bemerkte - dass man solch einen Handel mit Blut begeht.“ Hamir grinste dreckig. „Den Rest kannst du hier sehen. Wie der Gesandte des Blutigen der er ist, ist er auch durch sie gefahren. Nur einen hat er leben gelassen nicht aber ohne ihm 9 Schnitte zu verpassen und ihm die Köpfe seiner Kameraden aufzuladen und ihn als Antwort heimzuschicken.

Martok sah mit Stolz zu dem ruhig-bebenden Mann herüber der sein Vater war, während Hamir weiter sprach: „Jetzt fühlt er sich erst recht bestätigt. Haffax wird hier landen, hier in IHREM gelobten Land, hier findet er die Herausforderung und seinen Meister. Nebachot wird kein zweites Mal fallen. Das hat er dem Boten mitgegeben und ihm dann ins Gesicht gespiehen…

Hamir und alle anderen hielten inne als sich der Baron und Al’Shuar ganz urplötzlich aus seiner stillen Extase erhob und mit donnernder Stimme den Raum füllte: „Där Schand-Mar’shall wird hiär nicht unvobäraitet anlandän. Die Raulschän Hundä werdän uns immärnoch nicht gloubän. So iszt äs an uns, Nebachosya, wir mussän sainä Spionä hiär findän und siä dem Zorn des Mantikors zu’fuhrän, sainär Muttär szum Wohlgäfallän. Bringt miär diesä Söhnä und Töchtär von Hundän und Schweinän. Ich will sie brännän sehän!“

(Kursiv = nebachotisches Tulamidisch)



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Texte der Hauptreihe:
4. Ing 1038 BF zur mittäglichen Praiosstunde
Frage Antwort


Kapitel 1

Autor: Jan