Perricum:Reichsstadt Perricum
Ein Rundgang durch Perricum
Reichsstadt Perricum ab 1040 BF: Die Stadt der Leuin kämpft!
Nach Haffax wird die Stadt wieder aufgebaut und man ist trotzig-kämpferisch bemüht am alten Nimbus als Bollwerk und Stadt Rondras anzuknüpfen, doch das Selbstverständnis hat Risse bekommen. Während auf der einen Seite der alte, jetzt angeknackste Ruhm als unbezwingbare und ehrbare Stadt der Sturmgöttin wieder versucht wird herzustellen, hat die Stadt auf der anderen Seite mit dem Ruf als verfemte Stadt zu kämpfen. Hat man schließlich den Schattenmarschall ohne nennenswerte Gegenwehr (durch)ziehen lassen. Auch die Gerüchte darum, daß die Kirche der Leuin nach einem neuen Hauptsitz für den Kult suche, stehen dem trotzigen Willen zum Neubeginn entgegen und tragen nicht gerade zur Besserung der Stimmung bei.
Doch es gibt auch viele sichtbare Narben, die das Antlitz der Stadt noch eine ganze Weile prägen werden. Ganze Straßenzüge und Häuserblöcke wurden während der Kämpfe zerstört oder so schwer beschädigt, das sie abgerissen werden mussten. Zahllose Einwohner und Besucher fanden über die namenlosen Tage 1039 BF den Tod. An Plänen für den Wiederaufbau des Zerstörten herrscht kein Mangel, doch wird man abwarten müssen, was wirklich realisierbar und auch politisch gewollt ist. Derzeit sehr populär in nahezu allen Bevölkerungsschichten und auch im Stadtrat ist die Errichtung einer Wehrmauer zum Darpatufer hin, um fürderhin besser gegen Angriffe von der Flussseite her gewappnet zu sein. Die Einzigen, die sich dagegen stemmen, sind die dortigen Bewohner, die durch den Bau der Mauer ihre Heime, sofern nicht ohnehin zerstört, verlören.
Durch das Überlaufen diverser markgräflicher Offiziere und Soldaten zu Haffax kurz nach dessen Ankunft in der Stadt und deren Beschuss mit den im Kriegshafen stationierten Geschützen ist das Ansehen der markgräflichen Truppen in der Metropole auf einen absoluten Tiefpunkt gefallen. Wurden diese Truppen früher schon in den Mauern des auf seiner Reichsunmittelbarkeit stolzen Perricums eher geduldet als respektiert, können einzelne Soldaten derzeit froh sein, wenn sie - sollten sie so töricht sein, sich in ihren Wappenröcken durch die Stadt zu bewegen - nur beschimpft und mit wüsten Verwünschungen belegt werden. Daher sind viele von ihnen außerhalb ihres Dienstes nur in Privatkleidung oder aber in größeren Gruppen anzutreffen. Es wird wohl noch sehr viel Wasser den Darpat hinabfließen müssen, bis das Ansehen des markgräflichen Heeres und seiner Soldaten zumindest soweit wiederhergestellt ist, das Letztere von den Bürgern der Stadt nicht mehr als Feinde derselben betrachtet werden.
Dem wieder intensiveren Perlenmeerhandel, sowie dem Rückgewinn von Ländereien in Tobrien, hat die Stadt nun einen stetigen Zufluß von zwielichtigen bis verrückten Gestalten zu verdanken. Personen aus den ehemaligen Schattenlanden zum Beispiel, die entweder den Neubeginn wollen, sich in der großen Stadt bedeckt halten möchten oder das Seelenheil bei den Noioniten und der hiesigen Magierakademie suchen. Dies führt auch dazu, dass die Kirche des Schattengottes Phex (Spielhallen, (Schwarz)märkte etc.), die der rauschhaften Rahja (Eine Kurtisanenschule nebst deren 'Villa der Freuden', Trinklokale, Rauschhöhlen etc.) wie auch die hier schon immer sehr machtvolle Efferdkirche (Seefahrer, Seehandel, maritime Handwerksbetriebe) immer mehr an Boden gewinnen. Daneben ist diese Aura der Vergnügung unter Schirmherrschaft der "leichten" Götter auch Nährboden für fragwürdigere Etablissements.
Dies fällt der immer noch in der Reichsstadt aktiven Kirche der ehrbaren Leuin zu Beginn kaum auf. Später erscheint es jener dann als zu unwichtig, da man sich lieber in mystisch-verklärten Diskussionen vertiefend in seine Mauern zurückzieht. Das bunte, sich zwar immer wieder gegenseitig befruchtende aber auch explosive Völkergemisch in der Stadt trägt alles weitere dazu bei, die Aufmerksamkeit der Obrigkeiten zu binden. Zumal der "Zweite Fall" Nebachots/Perricums für hitzigen Diskussionstoff sorgt und es zig Interpretationen dafür und Umgangsweisen damit gibt.
Dagegen bedenkt man (auswärtige) Kritiker an der Stadt meist mit nicht mehr als einem, der neuen phexisch-rahjanischen Lockerheit entsprechenden, "Pffff...", denn man weiss sehr wohl darum, dass es einem doch ganz gut geht und dass man die Stadt auch ruhig hassen soll, solange man nur dort einkauft oder sich vergnügt. Sätze wie „Ihr braucht uns, habt uns immer gebraucht, und was Euch jetzt umtreibt, das ist der Neid." sind dann die Reaktion oder aber man hält es mit dem Launischen und kann durchaus aufbrausend auf solche Kritik reagieren und mag dann doch nochmal die Stürmische heran ziehen um ein Duell (oder Rauferei) herauf zu beschwören.
Desweiteren besteht immer noch der stete Zwist zwischen Land und Stadt, der sich durch die letzten Ereignisse nur noch verschärft hat, auch wenn der Markgraf den Rat der Stadt zu einer Neuordnung gezwungen hat, die aber nicht alle Altlasten beseitigen konnte. Dennoch, oder gerade deshalb ist und bleibt Perricum mit eine der, wenn nicht sogar die wichtigste Handels- und Seefahrtsstadt des Mittelreichs am Perlenmeer und man kommt an ihr nicht vorbei, trotz des angeknacksten Rufes, welchem die Perricumer mit ihrem ganz eigenen Selbstbewusstsein gegenhalten.
Kriegshafen
"Wollen wir gemäß dem Lauf des Praiosmals unseren Weg im rahjawärts auf einer Halbinsel gelegenen Kriegshafen beginnen lassen?" So oder so ähnlich könnte das Ansinnen eines wissensdurstigen Pilgers in Perricum lauten, wenn er sich vertrauensvoll in die Hand eines der zahlreichen geschäftstüchtigen Burschen begibt, die ihren Unterhalt mit Stadtführungen und Botendiensten verdienen. Die Antwort würde lauten: "Ja, werter Herr, wohl würde ich euch gerne dieses Prunkstück mittelreichischer Verteidigungskunst zeigen, doch habt ihr einen Passierschein? Seid ihr berechtigt eure Schritte dorthin zu lenken, und einen Blick auf das Bollwerk wider die Blutige See und ihren Heptarchen zu werfen? Wenn ja, dann lasst uns dort entlang gehen, wenn nicht, dann werdet ihr wohl weiterhin euren Blick nur von aussen auf die massive Wehrmauer, werfen können, die nur an zwei - streng bewachten - Stellen gen Osten passiert werden kann. Diese Mauer trennt den Stadtteil Efferdgrund vom abgeschotteten Kriegshafen."
Efferdgrund
Ein erster Blick auf die Stadt:
Zufrieden blickte Rahja'como über die Dächer seiner Stadt. Uneinnehmbar würde sie allen Feinden trotzen. Hier lebte seine Familie schon seit Generationen, und tat wohl daran. Sie waren von den Flüchtlingsströmen weitgehend verschont geblieben. Dennoch war in den Gassen ein Völkergemisch ohnegleichen zu finden, aber sie waren freiwillig und auf Aves Schwingen hierher gekommen. Ihr Hafen war zum einzigen, freien mittelreichischen an der Ostküste geworden. Sowohl kriegerische Einsätze der hier beheimateten stolzen Perlenmeerflotte wider die Blutige See als auch Fahrten der Handelschiffe nahmen hier ihren Anfang. Die trutzigen Mauern und Burg- und Festungsanlagen der Stadt und des Kriegshafens konnten vermutlich nur durch die sagenumwobenen Posaunen Nebachots erneut zu Fall gebracht werden. Doch inzwischen residierte hier das Schwert der Schwerter, wie also sollte man den Zorn der Leuin auf sich rufen? Die Efferdkirche hielt ein wachsames Auge auf den Golf von Perricum und darüber hinaus. Des Markgrafen Stellung am Hofe der Kaiserin Rohaja garantierte Stabilität an der Spitzte der Markgrafschaft. Er erhob sich aus seiner hockenden Position, und trat aus dem Schatten eines Kamines hervor, um sich geschmeidig an der Hauswand in einen Hof fallen zu lassen. Kein Laut war zu hören gewesen. Zeit zu expandieren! Er würde Phex beweisen zu was er fähig war- in seiner Stadt, wo er alle Dächer kannte, jeden Hof und jeden Winkel. Seine Söhne und Töchter waren soweit. Es wurde Zeit, dass sie sich beim Schattengleichen bedankten für die Gunst, die er ihnen zuteil werden ließ.
Wer schon das ein oder andere Mal die Gelegenheit hatte, in großen Häfen Aventuriens anzulanden, dürfte auch hier auf den ersten Blick kaum Unterschiede zu seinen bisherigen Erfahrungen ausmachen. Solange er den Blick unten hält, wohlgemerkt. Sobald er ihn nach oben schweifen läßt, auf die Mauern, Türme und das anwesende Waffenvolk, die zusammen die Stadt und die drei Häfen schützen, weiß spätestens dann Perricums besondere Stellung und Wehrhaftigkeit richtig einzuschätzen. Allerdings wird der gewöhnliche Reisende höchstens im See- oder Flusshafen Perricums anlanden, der Kriegshafen wird ihm versperrt bleiben.
Schauerleute sind dabei, die Waren umzuschlagen, Kapitäne feilschen mit dem Hafenmeister und Zollinspektoren um Warenwerte, derweil nur wenige Schritte entfernt die Reihe von Spelunken, Bordellen und anderen heruntergekommenen Häusern beginnt, die der unbedachte Reisende tunlichst meiden sollte. Die Schänke "Zur Glänzenden Münze" sticht goldockerstrahlend und direkt am Hafenbecken gelegen aus dem schlichten Einerlei heraus ins Auge. Gerüchteweise ist zu erfahren, dass man dort Hilfe aller Art erfährt! Lenkt man nun seine Schritte weiter über den Efferdhang geheißenen Anstieg in Richtung Stadtmitte, passiert man die angesehene Perricumer Segelmacherwerkstatt von Meisterin Wulfen. Oben angelangt kann man der Hafenstraße folgend die Kaiserlich Perricumer Flottenakademie für Seekrieg und Entdeckung finden. Eine Schmiede erfolgreicher Seefahrer, Navigatoren und Flottenbefehliger, die nun weit weniger hochnäsig sind als früher, dafür aber ungleich fähiger. Der große Tempel dem der Stadtteil seinen Namen zu verdanken hat, liegt nicht weit davon entfernt direkt am Darpat, am Übergang zum sogenannten Darpatstieg. Die Halle der Gezeiten wird von vielen Gläubigen aufgesucht, was auch den Fremden den Weg leicht finden läßt. Die Korallengärten, die sich nahebei finden, mögen mit ein Grund sein, weshalb es die Menschen dorthin zieht. Der Markgraf hat die weitläufige Parkanlage wieder herrichten lassen, sodass auch der Adel gerne dort durch die gepflegte Vegetation flaniert. Des Nächtens ist der Ort jedoch eher von zwielichtigem Volk besiedelt, das andere Vergnügen im Sinn hat.
Leuingen
Wer seine Heimstatt in Leuingen weiß, hat in der Regel keine Sorgen, oder sagen wir lieber, jenes, was er als Sorgen ansieht, sind für andere, die täglich um ihr Überleben kämpfen, der pure Hohn! Prachtstraßen, gepflegte parkähnliche Gärten und aus erlesenen Materialien erbaute Gebäude ziehen Blicke und auch Begehrlichkeiten auf sich. Prominentestes Bauwerk und gleichsam der Grund warum der Bürger davon träumt hier zu leben ist der (Mark-)Grafenpalast. Dort residiert Rondrigan Paligan, so er in der Stadt weilt. Hier schlägt also das Herz der Macht Perricums.
Der weitaus größte Anteil der Bauten sind freilich Sitze von wichtigen Kontoren, Gilden, Ordenshäusern oder Tempel. Großzügig und von umfriededen Gärten umgeben, auch wenn der Boden innerhalb der Mauern, und speziell in diesem Stadtteil kostbar ist. Schließlich befindet man sich hier über dem gemeinen Volk, da Leuingen höher liegt, als der angrenzende Stadtteil Efferdgrund oder Darpatstieg.
Beginnen wir mit dem Tempel, der die Händler und Kaufleute der Stadt am Perlenmeer anzieht. Der offizelle Phex Tempel thront gleich gegenüber der Ordenshochburg der Grauen Stäbe und in Sichtweite des Grafenpalastes. Spätestens an dieser Lage in der Stadt kann man erahnen welch große Bedeutung der Listige hierzuland inne hat. Handelskontore der Familien Klande, Marix sowie Stoerrebrandt nennen ebenfalls große Niederlassungen in Leuingen ihr Eigen.
Abgeschottet, aber von mächtigen Winden umtost, liegt die Schule der Austreibung auf einer vorgelagerten Klippe, welche nur mittels einer steinernen Brücke nahe der Ordensburg der Ardariten von Leuingen aus erreicht werden kann. Bisweilen amüsiert man sich über Novizen oder gestandene Magier, die zitternd vor Angst hinüber geführt werden mußten. Für wahre Pilgerströme sorgt in Leuingen der Tempel des Heiligen Leomar zum Ewigen Bunde der Rondra von Nebachot. Hier handelt es sich um den allgemein wichtigsten Tempel der Gläubigen der Rondra. Unweit findet sich die Harnischmacherei Rutaris. Personen von Stand, aus dem Heer, sowie Angehörige der Kirche der Leuin lassen sich hier mit den besten Rüstungen ausstatten.
Nur über den Tempel des heiligen Leomar gelangt man über die Langen Mauern zum Sitz des Schwertes der Schwerter - der Löwenburg. Stellt der Grafenpalast das Herz Perricums, und der Kriegshafen das Schild dar, so hat man hier gewissermaßen die Klinge der Stadt vor sich.
Mondwacht
Darpatstieg
Bedeutsame Orte in Perricum
Stadtplan
Ein Übersichtsplan über die Stadt, die Akademie, den Kriegshafen sowie die Löwenburg findet sich hier.
Stadtverwaltung
Ein Großer Rat, bestehend aus 44 Mitgliedern, berät einmal im Mond und schlägt dem Zwölferrat, dem eigentlichen Stadtrat mit dem Ratsmeister an seiner Spitze, diejenigen Themen vor, welche als besonders drängend empfunden werden und zu welchen eine Entscheidung gewünscht wird. Ein Zwölferbeirat ist dem Zwölferrat beigeordnet mit dem Recht, zu jedem Thema eine halbe Stimme in die Waagschale zu werfen, damit die Entscheidungen des Stadtrates das Gefallen der Zwölf Götter finde.
Seit 1040 BF besitzt der Beirat etwas mehr Einfluss, so kann er gemeinsam mit der Ratsmeisterin ein "aufschiebendes Veto" erreichen entgegen dem Rat erringen.
Einrichtungen der Reichsstadt
- Alcazaba Zolipantessa - Ratsgebäude, Tagungsort des Stadtrates
- Alcazaba Antica - Magistrat; Sitz der Stadtverwaltung und des Stadtmeisters
- Zeughaus - Magazin der Bürger, Sitz der Stadtgarde
Reichseinrichtungen
- Admiralität der Perlenmeerflotte - Admiralität im Oktagon
- Kriegshafen - Heimathafen der Perlenmeerflotte
- Kaiserlich Perricumer Flottenakademie für Seekrieg und Entdeckung
- Schinderburg - Gefängnis für Galeerensträflinge
Adelssitze
Markgräfliche Gebäude
- Schloss Perringrund - Sitz des Markgrafen
Götterhäuser
Zwei vorherrschende Glaubensrichtungen bestimmen die Stadt: Efferd, dessen Reich das Perlenmeer und der Darpat sind und der seit Anbeginn ein Gott der Perricumer ist, und Rondra, die sich das alte Nebachot als Zentrum ihres Glaubens erkoren hat. Doch auch der Praios-Glaube ist einflussreich in Perricum sowie Hesinde und Boron.
Efferd Rondra
Praios Hesinde |
Boron Rahja Ingerimm Phex |
Handel und Gewerbe
Große Handelshäuser
- Handelshaus Klande
- Handelshaus Marix (untergegangen)
- Handelshaus Schöllingh & Wintherlich (nach Marix-Untergang immer mächtiger)
- Handelshaus Stoerrebrandt
Gewerbe
- Harnischmacherei Rutaris & Töchter, Nach Verrat des Oberhaupts stark angeschlagener Ruf
- Reederei Falswegen
- Reederei Schasspitz
- Segelmacherwerkstatt der Meisterin Wulfen
- Geldverleiher Silbaran, hoch aufstrebende perricumer Mischfamilie, mit leicht zweifelhaftem Ruf
- Korwyns Kuriositäten
- Mobiliar und Teppiche Alferak
- Badehaus Alferak
- Zercis Alchemica
- Getreidegroßhändler Gorond von Gerben
- Weine Rebstock
Zünfte und Gilden
Die wichtigsten Gilden und Zünfte der Reichsstadt:
- Tuchweber/Teppichknüpfer (worunter auch die Segelmacher fallen)
- Waffen- und Rüstungsschmiede
- Seiler
- Zimmerer/Tischler
- Schmiede
- Fischer
- Bäcker
- Fleischer
- Gerber/Lederhandwerker
- Rattenfänger
- Alchemisten und Parfumeure (ab 1040 BF immer wichtiger)
- Diebe und Bettler (nicht offiziell)
Familien aus Perricum
- Familie Marix (untergegangen)
- Familie Alxertis
- Familie Vargas
- Familie Silbaran, perricumsche Mischfamilie und Geldverleiher
- Familie Zercis
Chronik der Reichsstadt Perricum
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