Geschichten:Spenden für die Ostmarken - Greifenfurt I
Südtor der Stadt Hundsgrab, 10. Phex 1040 BF:
Markward von Hundsgrab-Keilholtz sah dem Wagen, der langsam gen Praios rumpelte, fast schon andächtig nach. Es war geschafft. Er hätte damals, als er von Reichskongress zu Beilunk zurück kam, Anselm am liebsten zum Duell gefordert. Er hätte nicht den Hauch einer Chance mit dem Schwert gehabt aber mit dem spitzen Rechenstift hätte er sicherlich gewonnen. So blieb es dann nur bei einigen mahnenden Worten, wie 'die Sadt Hundsgrab hat schon für deinen Elfenpfad geblutet und nun sollen sie nochmal für Menschen, die ihnen völlig fern sind.'
Anselm hatte darauf ganz diplomatisch ausgeführt, dass diesmal dann eher die Landbevölkerung um zusätzliche Gaben im Namen der drei gütigen Schwestern gebeten werden sollen. Das Wort 'gebeten' hatte er ganz besonders betont. 'Richtet dies insbesondere den Sturköpfen aus Waldwacht aus. Ich will diese keinesfalls wegschicken, nachdem sie die Scholle endlich urbar gemacht haben, aber sie dürfen sich gerne etwas spendabel zeigen!'
Nun hatte die Baronie gesammelt und es war einiges an haltbaren Lebensmitteln, wie gut geräuchertem Schinken, Saatgut und natürlich auch Gold zusammen gekommen. Markward war doch positiv überrascht gewesen. Nun ja, wahrscheinlich hatte es auch Eindruck geschindet, dass Trautmunde Traviatreu für die Spenden aus der Markgrafschaft Greifenfurt persönlich verantwortlich zeigte und die wollte wahrlich niemand gegen sich aufbringen. Sie hatte auch die Stadt Orkenwall als zentralen Ort für die Zusammenkunft der Spendensammlung bestimmt. Zunächst hatte es geheißen, das Kloster der vier barmherzigen Schwestern sollte der Ort sein, doch dies lag zu wenig gut gelegen, um als Treffpunkt zu dienen.
Viburn Fuxfjell, erster Kundschafter Hundsgrabs und drei weitere Grenzreiter begleiteten den Wagen, dem in Pechackern noch ein weiterer hinzugefügt werden würde. Anselm hatte darauf bestanden, dass auch aus seinem Familienstammlehen, welches der Greifin direkt lehenspflichtig war, einige Spenden stammen würden. So hatte er Dankwart angewiesen, dass neben reinen Pechfässern auch Salben und Tinkturen der Heilkunst, welche aus den Harzen der Bäume gewonnen wurden der Lieferung beigelegt wurden. Zudem hatten er und sein Bruder aus ihren persönlichen Schatullen eine erkleckliche Summe beigesteuert,
Als der Wagen nun über die sanfte Kuppe entschwand ging der Vogt die Treppe des Wachturms wieder hinunter. Seine Aufgabe war erledigt und wenn Anselm, der mal wieder unterwegs war, zurück war, konnte er ihm eine Travia erfreuliche Liste präsentieren.