Geschichten:Rabenstocker Art - Rührend

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Version vom 21. September 2018, 20:45 Uhr von Jan (D | B)
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Baronie und Festung Haselhain, Travia 1041 BF

Es war schon irgendwie rührend, wie ihr Vater sich mühe gab ein akzentfreieres Garethi zu sprechen, seitdem sie es sich ebenfalls angewöhnt hatte, da "die Raulschen einen so ernster nahmen". Freilich mit weniger Erfolg als sie und langsamer (was dem gut tat, sprach er doch sonst schnell und eher unbedarft)- seine Sprache kam in erster Linie aus dem Herzen. Doch er machte sich und lernte schnell, da er jeden Tag übte, ob vor dem Spiegel, der Familie, gar seinen Untertanen oder hier, bei einigen seiner zahlreichen Besuche auf der Festung. Diese hatten sich gehäuft, seit er die meisten Arbeiten an seinem Beitrag zum "neuen Haselhain" nun ihrer Wege gingen. Er überließ dann Mutter seine Aufgaben in Schönbartheim und besuchte seine Tochter um "ätwas vom Ruhme sainer Kinder szu ärhaschen" und das Voranschreiten der Areiten an der Schule in der Stadt zu begutachten. Auch wenn sein Sohn nun an der Seite ihres Gemahls, des Barons, im zentralen Reich weilte.

Das tragische daran war - der Rabenstockschen Art nach - dass sie wusste warum das alles so war. Nachdem er sich in die Umstrukturierung Schönbartheims gestürtzt hatte, brauchte er eine neue Beschäftigung um sich über den Tod Haldans an der Gaulsfurt über den Verlust hinweg zu trösten. Das wusste sie, es war auch ziemlich offensichtlich. Doch sie kannte ihren Vater nur all zu gut, er würde dies abstreiten und müsste es erst selbst heruasfinden, sie konnte ihm nur gut zu reden, ebenso wie Mutter.

"So ärkannte ich, das die Raulschän, dies gar völlig andärs betonen, be-to-nen, stat bä'ton'än. Aigentlich kaum ain Untärschied, abär da, sagt man das so? Un-tär-schied?"

"Unterschied, Vater, es wird Unterschied gesprochen.", wie rührend er war.