Geschichten:Zwingsteiner Brachenhatz - Ohne Zaudern, Zimpern, Zucken
Vor vier arbeitsreichen Monden voller Mühen und Arbeit habt Ihr begonnen, Euch an der unheimeligen Brache eine neue Heimat zu schaffen und den Bewohnern des Brachensaums das Gefühl von mehr Sicherheit zu geben. Eine Heimat? Ein rechtes Heim kann, wem das Los beschied, außerhalb der Stadtgrenzen Gareths sein Lehen genommen zu haben, wohl kaum jemand sein Eigen nennen.
Da ich aber dank alter Väter und Mütter Herkommen und Erbe des Hauses Mersingen über ein stattliches und weitgerühmtes Heim verfüge, ist es nur recht und billig, Euch als Brachenschwestern und -brüder im Zeichen der traviageheiligten Zahl Vier auf den vierundzwanzigsten Boron auf die Zwingstein einzuladen.
Mehr als nur die reine Gastfreundschaft und das eiserne Band unseres Lehnsauftrages durch Seine Hoheit und die Reichstadt Gareth gebiert den Wunsch nach Eurer Gesellschaft: Denn eine Rotte widernatürlicher Keiler treibt am Rande der Brache just westlich des Schlachtfeldes sein Unwesen und erschrickt mir meine treuen Bäuerlein und die gar zu eiligen Reisenden auf des Markvogten Straße. Hässlich verwachsene Frischlinge sind unter ihnen – den Sauen.
Ich lade Euch zur Hatz, damit sie nicht zu einer Plage für die angrenzenden Ländereien werden, damit man uns, den Bund der Brachenwächter, des Tatendranges wegen rühmt, und weil ich weiß, dass mancher von Euch gerade heuer so rechte Lust hat, Schweinehunde zur Strecke zu bringen.
Eich sei ein gutes Ross anempfohlen und eine angemessene Waffe, die da wären: Saufedern, lange Spieße, widerliche Widerhaken und alles Schlachtwerkzeug mit langer Stange, scharfer Schneide und spitzer Klinge. Die Adelsjagd überlassen wir den reichen Baronen und Grafen, wir tilgen die Untiere vom Antlitz Deres, wie man es uns als Aufgabe übertragen hat: ohne Zaudern, Zimpern, Zucken.
In Firuns Namen gegeben zur Zwingstein daselbst am 15. Tage der Travia 1042 BF
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