Garetien:Natterndorner Fehde

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Auslöser und Beginn

Alwene von Gareth-Hartsteen © BB
Thuronia von Quintian-Quandt © BB

Die Fehde der Grafen von Hartsteen – Geismar II. von Quintian-Quandt auf der einen, Luidor von Hartsteen auf der anderen Seite – begann mit dem Streit um die alte Grafenresidenz Burg Natterndorn, die an die darunter liegende Reichsstadt Hartsteen verpfändet worden war. Die Familie Hartsteen beanspruchte sie als Eigengut seiner Vorfahren, Graf Geismar II. betrachtete sie als Amtssitz. Als auch die Vermittlungsversuche der ehemaligen Staatsrätin Garetiens, Alwene von Gareth-Hartsteen fruchtlos blieben, brannte die Burg nach kurzer Belagerung durch das Gefolge der Quintian-Quandts nieder, geblieben aber ist die Fehdeerklärung.

Der eigentlich Hintergrund des Streits ist aber die Grafenwürde selbst, die seit einigen Generationen zwischen den Lehnsträgern Quintian-Quandt und deren Vorgängern Hartsteen für Streit sorgt. Als die Altgräfin Thuronia die Versöhnung herbeiführen wollte, verschwand sie unter ungeklärten Umständen und mit ihr der sagenhafte Schatz der Grafen von Hartsteen. Luidor von Hartsteen wirft dem Grafen den Mord an seiner eigenen Mutter vor, andersherum lautete die Bezichtigung Raub. Eine Einigung ist keinesfalls in Sicht, da beide Familienhäupter die Grafenwürde für sich beanspruchen und Kaiserin Rohaja bisher keinem den Lehnseid abgenommen hat.

Das zum Teil durch den Reichtum der Grafenfamilie angezogene Gefolge der Quintian-Quandts hält die mächtige Festung Feidewald als Zentrum, die Anhänger der Hartsteens wechseln zwischen der Reichsstadt Hartsteen und der Burg Oberhartsteen in der Baronie Hartsteen, die allerdings in der benachbarten Grafschaft Schlund liegt.

Fehdeparteien

Wappen des Hauses Hartsteen
Wappen des Hauses Quintian-Quandt
Haus Hartsteen Haus Quintian-Quandt


Luidor von Hartsteen Geismar II. von Quintian-Quandt
Familie Windischgrütz Familie Schwingenfels
Familie Schallenberg Familie Natzungen
Familie Allingen Familie Eychgras
Familie Steinfelde Familie Katterquell
Familie Gneppeldotz Familie Stolzenfurt
Familie Gnisterholm Familie Nesselregen
Familie Wetterfels Familie Grabandt


Hintergründe der Natterndorner Fehde

Als echten Ursprung der Fehde beider Familien kann man ohne Frage in Rondrasil von Hartsteens Verlust der Grafschaft Hartsteen an Geismar von Quintian-Quandt. Während Geismar blitzschnell die Lage und Situation seiner Zeit erfasst und seine Chancen nutzt, teilweise auch mit unsauberen, phexischen Methoden, hält der letzte Graf des Hauses Hartsteen an den Grundsätzen seines verblendeten Weltbildes fest, nach welchem er der Grafschaft Hartsteen eine überzogenen Bedeutung zumisst, frei nach dem Familienspruch der Hartsteens: "Lieber unter den Grafen die Ersten, als unter den Fürsten die Letzten!".

Geismar, den schon lange eine enge Freundschaft mit Tedesco von Perricum verband, sah seine Möglichkeit gekommen, Graf Rondrasil zu beerben und intrigierte gegen seinen direkten Lehensherren, welcher ihn erst vor wenigen Jahren aus dem Bürgerstand in den Adel erhoben hatte und dessen blindes Vertrauen Geismar besaß. Als der tobrische Herzog Kunibrand von Ehrenstein sich zum Kaiser berief, und damit die Regentschaftskriege begann, brachte Geismar durch Überredung und die entsprechenden finanziellen Mittel den Reichsverweser dazu, dass dieser dem Hartsteener die nun vakant gewordene Herzogkrone anbot, welche Rondrasil schroff und arrogant ablehnte. Rondrasil, welcher Tedesco von Perricum als unter seiner Würde empfand, weil dieser einem verarmten neuadligen Rittergeschlecht entstammte und die alte Grafenfamilie Perricums vom Thron gedrängt hatte, fiel in tiefe Ungnade und wurde im Peraine 906 BF unter Reichsacht gestellt. Wenig später wurde er in die Verliese der Hauptstadt geworfen und kam dort um. Im Gegenzug belehnte Tedesco seinen Intimus Geismar mit dem nun vakanten Grafenthron von Hartsteen.

Die Regierungszeit der Quintian-Quandt in Hartsteen in den folgenden Jahren liest sich ausgesprochen kompliziert, und es entspricht der Wahrheit, dass in diesen hundert Jahren weit mehr Aufmerksamkeit der Familie auf den eigenen Machtinteressen lag, als in der Führung der Grafschaft Hartsteen.

Das bunte Wechselspiel auf dem Thron des Hartsteener Grafen hat seinen Anfang natürlich in der Aufsehen erregenden Krönung Geismars, welcher durch ein wahres Netz von Intrigen seinen Drang zur Macht ausgelebt hatte. Denn während seines Lebens hatte es ihn nie gekümmert, was und wer wohl seinem Tod als Graf nachfolgen würde. Im Gegensatz zu der alteingessenen Adelsfamilie Hartsteen, die während der Zeit ihrer Grafenwürde eine klare Nachfolgeregelung hatte, welche sie jarhunderte lang praktizierte, war bei Geismars Tod unklar, wer ihm auf den Thron folgen solle. Und so war es seine jüngste Schwester Phexania, die schnell reagierte und zugriff, noch bevor der älteste Sohn Geismars, Udalbert, Ansprüche auf die Nachfolge anmelden konnte.

Es entbrannte ein heftiger Streit zwischen den beiden, der schließlich damit endete, dass Udalbert seine Tante absetzte und in ein Peraine-Kloster brachte „zu ihrer sicheren Verwahrung und Schutz ihres Lebens“. Dort verstarb Phexania unter mysteriösen Gründen nach wenigen Monaten. Doch auch Udalbert war keine glückliche Zeit bestimmt. Er verletzte sich schwer auf einem Jagdausflug, und erlag noch auf der Reise nach Hartsteen seinen Verletzungen. Da seine älteste Tochter Thalia noch nicht volljährig war, übernahm Udalberts Bruder Parinor die Grafengeschäfte.

Doch noch bevor die Frist von 12 Götterläufen, die Udalbert zur Übergabe der Grafschaft an seine Tochter angeordnet hatte, verstrichen war, erschütterte ein Umsturz im Grafenschloss Feidewald die Grafschaft. Phexanias Sohn Helmarius öffnete alte Wunden und erklärte sich zum rechtmäßigen Grafen von Hartsteen. Auf seiner Seite stand die Palastgarde sowie ein Haufen abenteuerfreudige Recken. Während des Handgemenges fiel der Graf von Hartsteen tödlich verletzt zu Boden. Doch es formierte sich schnell eine Reaktion. Mit Unterstützung von befreundeten Adligen des Reiches, vor allen Dingen der Rabenmunds aus Darpatien, stürzte die rechtmäßige Gräfin Thalia von Quintian-Quandt den Usurpator bereits wenige Monate, nachdem er sich zum Grafen ernannt hatte. Es folgten 13 Jahre vollkommer Ausbeute der Grafschaft durch die Gräfin und die regierenden Kaiser. Nach ihrem Tod bestieg Thalias einziger Sohn, Pervalian, den Grafenthron

Da er sehr jung die Regierungsgeschäfte übernehmen musste, war es eigentlich sein Onkel Answin, der die wesentlichen Geschicke der Grafschaft lenkte. Und zusehenst verlor Pervalian das Interesse an der Führung der Grafschaft und gab sich einem verschwenderischen Leben im Luxus hin. Er war einer der Liebsten am Hofe der Kaiserzwillinge. Als er schließlich untragbar für die Grafschaft wurde, und sein exzesives Leben dem Vermögen der Grafschaft und der Familie grosse Löcher gerissen hatte, erklärte Answin seinen Neffen als unzurechnungsfähig und bestieg selbst den Thron, auf dem er eigentlich schon eh die ganze Zeit gesessen hatte.

Nach Answins ungeklärten Tod bestieg sein Sohn Bardomar den Thron, und das erste Mal zeigte ein Graf der Quintian-Quandts ein wenig Interesse an seiner eigenen Grafschaft. Als er nach 14 Jahren Regentschaft kinderlos im Alter von 38 Götterläufen verstarb, war es sein Bruder Udalbert, der die Geschäfte übernahm. Udalbert war sichtlich angetan vom Kriegshandwerk und dem Kampf, doch auf Maraskan verstarb er durch ein tückisches Fieber. Er hatte ebenfalls keine Nachkommen hinterlassen.

Kaiser Hal, der ein weiteres dunkles Kapitel in Hartsteen verhindern wollte, zumal das dortige Puleth inzwischen zu seiner Lieblingspfalz geworden war, ernannte schließlich den letzten lebenden Sohn Geismars, Adalbert von Quintian-Quandt, zum Grafen. Der treue Recke und Baron von Puleth, der stets ruhig und still dem Treiben seiner Verwandten zugeschaut hatte, war bereits im stolzen Alter von 83. Er dankte dem Kaiser und versprach die Grafschaft wieder voran zu bringen. Doch bereits wenige Monate später starb der Graf aus Altersgründen und öffnete seiner verständigen Tochter Thuronia den Weg zum Thron. Sein Sohn Praiodan dagegen übernahm die Baronie Puleth. Thuronia stellte sich als mütterliche Gräfin heraus, die die Sorgen ihrer Untertanen ernst nahm und ihnen wieder aufmerksam zuhörte. Es war unter anderem ihre lebhafte Familienvergangenheit, die die Gräfin zum Bau eines Tsa-Tempels in Hartsteen veranlaßte. Sie hoffte dadurch die dunklen Schatten der unrühmlichen Vergangenheit ihres Hauses zu mildern.

Rückkehr nach Natterndorn

Luidor von Hartsteen © BB

Im Jahre 1026 BF kehrt Luidor, der älteste Sohn von Sighart von Hartsteen, dem Familienoberhaupt des Hauses Hartsteen, aus Gareth, wo er lange Jahre als persönlicher Referent des Reichserzkanzlers Hartuwal Gorsam vom Großen Fluss gedient hatte, nach Hartsteen zurück. Durch die Vermittlung des Stadtmeisters Adhemar von Hartsteen-Beisweil verpfändet die Gräfin Thuronia von Quintian-Quandt der Reichsstadt Hartsteen die alte Grafenburg Natterndorn, um Geldmittel für den Friedenstempel zu Hartsteen zu bekommen. Es kommt zum Eklat in Hartsteen, als die Stadt diese Burg an Luidor verpachtet.

Geismar II. von Quintian-Quandt © BB

Im Frühjahr 1027 BF verschwindet unter ungeklärten Umständen die Altgräfin von Hartsteen und wird nach kurzer Zeit für Tod erklärt. Noch im selben Monat wird Geismar II. von Quintian-Quandt zu ihrem Nachfolger erklärt. Seine erste Amtshandlung ist der Versuch, die verpfändete Grafenburg Natterndorn wieder auszulösen, was jedoch am Rat der Stadt scheitert. Der Graf fordert daher Luidor von Hartsteen ultimativ auf, die Burg zu verlassen und lässt Natterndorn durch seine Soldaten belagern. Die zur Schlichtung herbeigerufene Alwene von Gareth-Hartsteen, ehemalige Staatsrätin von Garetien und Luidors Tante, verstirbt während den Verhandlungen auf unbekannte Weise. Im Peraine 1027 BF, wenige Tage vor dem Angriff der Schwarzen Horden auf das Mittelreich, lässt Geismar durch seine Vasallen die Burg berennen. Die Kampfhandlungen werden nur kurz unterbrochen, als Luidor von Hartsteen unter der Parlamentärsflagge vor die Tore tritt und Graf Geismar offziell trotz geltendem Reichsfrieden die Fehde erklärt. Die Burg wird wenige Stunden durch die gräflichen Truppen eingenommen und brennt bis auf die Grundmauern ab. Luidor von Hartsteen kann sich schwer verletzt unter großer Mühe über die Natter nach Burg Oberhartsteen retten. Gerüchten zufolge nimmt er dabei große Teile des Grafenschatzes aus den Kellergewölben Natterndorns mit sich.

Patt in Hartsteen

Während des folgenden Jahres 1028 BF ruht die Fehde faktisch, da sich das Reich gegen den Einfall des Endlosen Heerwurms und der Galloteska zur Wehr stellt. Während Graf Geismar II. in Puleth einen Großteil seines Ritterheeres verliert, schützen die Hartsteen-loyalen Ritter bei Rankara-Liretena die Flanke der Kaiserlichen und das Hartsteener Hinterland. Da es dort jedoch nur zu unwesentlichen Scharmützeln kommt, müssen die Verbündeten Luidors nur geringe Verluste verkraften. Während der unruhigen Folgemonate bricht in Hartsteen nahezu jede Kommunikation zusammen. Viele Hartsteener Ritter auf beiden Seiten wehren sich gegen das drohende Chaos, welches von Norden aus der Wildermark stetig in ihre Lande einzusickern droht.

In der Hoffnung, bald eine Klärung zu seinen Gunsten zu erwirken ruft sich Luidor im Praios 1028 BF zum Grafen von Hartsteen ausrufen. Er weigert sich, dem zurückgekehrten Usurpator Answin von Rabenmund zu folgen. Stattdessen bekundet er offentlich seine Treue zum Reich in der Person Jast Gorsams, von dem er seine Legitimation zu bekommen wünscht. Die vorzeitige und unerwartete Rückkehr der Königin von Garetien dagegen zieht einen Strich durch seine Planungen.

Graf Geismar II. schließt sich dagegen Kaiser Answin an und unterstützt den zurückgekehrten Kaiser vor allem durch bereitwillige Geldgeschenke. Seinen verbliebenen Rittern stellt er es frei, sich an der Schlacht der drei Kaiser zu beteiligen, insgeheim hoffend, dass der Rabenmund siegen und ihn bei der Beendigung seiner Fehde mit den Hartsteens helfen möge. Nach Rohajas Sieg über Answin geht dieser Plan allerdings ebenfalls nicht auf.

Nach ihrer Krönung schiebt Kaiserin Rohaja die Entscheidung über den rechtmäßigen Grafen zu Hartsteen auf und lässt die Fehde damit ungewollt weiter eskalieren.

Gescheiterter Schulterschluss

Die Lage in Hartsteen ist im Jahr 1029 BF noch immer verworren und unklar. Weite Teile im Norden der Grafschaft stehen unter dem Wechselnden Einfluss von Raubrittern und Überresten der Schwarzen Horde. Um Puleth herum schafft es die Transysilische Söldnerfühererin Varena von Mersingen unterstützt durch die Unfähigkeit des Reichsvogtes Horbald von Schroeckh sich geschickt gegen ihre Gegner zu behaupten und weite Teile bis in die Wildermark zu beherrschen. Im Travia kommen die beiden Hartsteener Fehdeparteien zu Verhandlungen über einen gemeinsamen Militärschlag gegen diese gefährliche Konkurrentin zusammen.

Die Hartsteens, vertreten durch Kelnian von Windischgrütz, und die Quintian-Quandts durch Hadrumir von Schwingenfels beschließen einen gemeinsamen Feldzug gegen Varena von Mersingen. Als neutralen Führer der Unternehmung gewinnt man Nimmgalf von Hirschfurten, der sich mit seiner den Pfortenrittern nahestehenden Reichsforster Liga anschließt. Nach einer erfolgreichen Schlacht bei Puleth, zerstreiten sich die Fehdeparteien aufs Neue. Einer der Gründe ist die eigenmächtige Eroberung des Gutes Hohenkamps an der Reichsstraße durch die Truppen von Orestes von Hartsteen. Zudem erklären sich die beiden Hauptvasallen der Grafen, die Familie Windischgrütz und die Familie Schwingenfels, in der Pulether Fehde die Feindschaft.

Der einzige Erfolg des Unternehmens ist die kurzzeitige Befreiung Puleths und die Gefangennahme des Reichsvogtes Horbald von Schroeckh, welchem unter der Hauptanklage durch Nimmgalf von Hirschfurten der Prozess wegen Reichsverrat gemacht wird, von welchem der Pulether allerdings frei gesprochen wird.

Tsas Tränen über Hartsteen

Während sich die beiden Parteien wieder rüsten und gegenseitig belauern, wird der freigesprochene Reichsvogt von Puleth durch die Kaiserin zum Staatsrat ernannt. Während sich Geismar neue Verbündete in Garetien sucht, versucht Luidor von Hartsteen die Alten Häuser zu einer Allianz zu vereinen. Insbesondere die Freundschaft zum Haus Luring im Reichsforst wird erneuert und durch Geheimverträge gestärkt.

Die Nachricht im Efferd 1030 BF, dass im nordhartsteenschen Appelhof ein Schwarzmagier sein Unwesen treibt, nutzt Luidor dazu, seinem jüngst geschlossenen Militärpakt mit Graf Danos Taten folgen zu lassen. Seinem Aufruf folgen etliche Barone und Ritter, allen voran Baron Raulfried Haltreu von Schwarztannen, welcher die Führung über die Reichsforster Ritter übernimmt.

Anfang Peraine 1030 BF bricht das gemeinsame Heer gen Appelhof auf und befreit unter erbittertem Kampf die besetzte Stadt. Wahrenddessen nutzt Graf Geismar II. die Gelegenheit und schlagt mit seinen frisch aus Almada angeheurten Söldner zu. Das Gut Hohenkamp an der Reichsstraße fällt in seine Hände und Burg Sturmwacht und der Markt Nadriansfurt werden von Geismars Männern geplündert.

In Empörung über die angebliche Kaltblütigkeit der Almadaner schließen sich die beteiligten Ritter aus dem Reichsforst den Hartsteener Rittern an und reiten nach ihrem Sieg bei Appelhof zur gräflichen Festung Feidewald, um die Entscheidung über die Grafenkrone auf dem Feld zu erringen.

Das Einschreiten der jungen Göttin Tsa in Person der entrückten Altgräfin Thuronia, welche auf dem Schlachtfeld erscheint und die verfeindeten Lager zum Frieden mahnt, verhindert jedoch das Blutvergießen und führt zu einem Jahr eines brüchigen Friedens in Hartsteen.

Schritte vor dem Reichsgericht und Werben um Verbündete

Während die Fehde nach dem Götterwirken ruht, schlägt Luidor eine neue Taktik ein. Kann er den Sieg schon nicht direkt auf dem Feld gewinnen, entschließt er sich zu einem Winkelzug, mit dem er dem Haus Quintian-Quandt die Legitimation auf die Grafschaft zu nehmen hofft.

Vor dem versammelten Hoftag zu Weidleth Anfang Rahja 1031 BF verliest der Vetter des Grafen, der Pfalzgraf Hilbert von Hartsteen die Klageschrift des Hauses Hartsteen. In ihr fordert die Familie Hartsteen das Reichsgericht auf, die Reichsacht über ihren Vorfahren Rondrasil von Hartsteen nach 125 Jahren aufzuheben und festzustellen, dass die Familie Quintian-Quandt die Grafschaft Hartsteen durch Verrat und Intrige vom verräterischen Reichsverweser erworben hatte.

Das Reichskammergericht, unter dem neuen Vorsitz des Gratenfelser Grafen Alrik Custodias Greifax von Gratenfels, welches in dem Urteil natürlich eine Vorentscheidung über den Ausgang der Fehde erkennt, beginnt mit einer genauen und intensiven Prüfung der Sachlage, hauptsächlich natürlich um den Prozess zu verschleppen. Unterdessem verbringt Luidor von Hartsteen den Sommer 1031/32 BF im Kosch und in den Nordmarken und bändelt offen mit einflussreichen Mitgliedern des Reichskammergericht an. Den Tsatag seines Neffen Trisdhan Ulaman von Hartsteen, als ältester Enkel der umstrittenen Fürstin von Albernia Isora Ulaman faktisch albernischer Kronprinz, nutzt Luidor geschickt, um Geismar in den Nordmarken unmöglich zu machen.

Brennende Häuser

Das Friedensjahr läuft langsam aus, als zwei überraschende Ereignisse in Hartsteen für Unruhe sorgen.

Der ledige 'Graf' Geismar II. gibt Anfang Rondra völlig unerwartet seine anstehende Vermählung mit Isa, eigentlich Isora, von Mersingen ä.H. bekannt. Die Verlobungsfeier am 30. Travia auf seiner Trutzfeste Feidewald gedenkt Geismar zu nutzen, um seines Zeichens ein deutliches Zeichen gegen die alte Familie Hartsteen zu setzen, und lädt kurz um den gesamten Adel des Raulschen Reiches zu einer üppigen Feier ein.

Hilbert von Hartsteen © BB

Bedenken werden von mehreren Seiten aus geäußert. Einerseits beunruhigt die Liason des jungen Hauses Quintian-Quandt mit dem uralten Adel der Mersinger die Hartsteen-loyalen Ritter, welche versuchen mit Spottversen und Ignoranz die Verbindung ins Lächerliche zu ziehen. Aber auch der Orden des heiligen Golgaris, in welchem beide Familien durchaus großen Einfluss besitzen, betrachtet man diese Verbindung mit großem Argwohn.

Anselm von Quintian-Quandt

Das zweite Ereignis dagegen erweist sich als herber Schlag gegen die Familie Hartsteen. Auf seiner Rückreise aus dem Kosch verschwindet 'Graf' Luidor vor der Stadt Hartsteen ohne jede Spur. Die Familie Hartsteen, welche in Luidors Verschwinden einen feigen Mordanschlag Geismars vermutet, der das ausgelaufene Friedensjahr mit einem Paukenschlag beenden soll, geht sofort in die Offensive und entsetzt das Travia-Kloster in Hutt, in welchem Geismars Vetter, Anselm von Quintian-Quandt als Gegenbaron zu Alrik von Hartsteen residiert. In einer überraschenden Nacht- und Nebelaktion wird das Kloster im Handstreich genommen, ohne dass es zu größeren Verlusten unter den zuvor mit Schlafgift betäubten nostrischen Söldnern Anselms kommt. Anselm von Quintian-Quandt selbst wird als Geisel auf die Kaiserliche Pfalz Breitenhain in Sertis, dem Amtssitz des Pfalzgrafen Hilbert von Hartsteen, welcher kurzer Hand die Rolle des Familiensprechers übernommen hat, entführt.

Die Fehde, welche bis dahin unter dem scheinbaren Frieden Thuronias für ein Jahr geruht hatte, brennt mit einer bis dahin nicht gekannten Heftigkeit wieder auf. Während man sich außerhalb Garetiens an der Frage entzündet, ob die Entführung aus einem Traviakloster eine Tempelschändung darstellt oder nicht, dringen unbekannte Anhänger Geismars Mitte Efferd auf Pfalz Breitenhain im Waldsteinschen Sertis ein, wo der entführte Anselm von Quintian-Quandt festgehalten wird, befreien die Geisel und meucheln die gesamte Familie des Pfalzgrafen Hilbert von Hartsteen, der selber dem Tod nur knapp entrinnt.

Die Ereignisse beginnen sich daraufhin im Efferd 1032 BF zu überschlagen. In Überfällen brennen beide Seiten Dörfer und Felder des jeweiligen Gegners ab, die einfache Landbevölkerung fürchtet um ihr Leben und flieht in die größeren Städte, hauptsächlich Bugenhog und Hartsteen. Die Antwort kommt von der Kirche der Peraine: Man fordert ein Ende der Kämpfe bis die Ernte eingefahren ist und droht indirekt mit Exkommunikation. Es kommt zum Treffen zwischen Graf Geismar II. von Quintian-Quandt und Baron Alrik von Hartsteen unter den Augen der Kirche und beide schwören sich den Forderungen der Geweihten zubeugen.

Damit hört der Waffengang allerdings nicht auf sondern verlagert sich lediglich in die Städte und die Familien der Adligen. Ende Efferd wird der Reichsvogt von Puleth, Bodebert von Windischgrütz, ermordet im Dergel gefunden. Der almadanische Söldnerführer Boraccio D'Altea, den Graf Geismar zum Edlen von Hohenkamp ernannt hatte, erobert die Zollfeste Bogenbrück südliche der Stadt Hartsteen. Kurz darauf geht die Stadtvilla der Familie Quintian-Quandt in Flammen auf und eine vollständige Zerstörung der Reichsstadt Hartsteen kann nur in letzter Minute und durch das Engagement der Bürger der Reichsstadt verhindert werden.

Höhepunkt des ausgebrochenen Konfliktes aber ist die Entführung der Verlobten Graf Geismars aus der Feste Feidewald am Ende des Traviamondes. Der Nordhartsteener Raubritter Anselm von Gnisterholm bemächtigt sich der jungenIsa von Mersingen bei einem Ausritt und hält sie auf Burg Finsterstein im morastigen Reichsgau als Geisel. Die Festgesellschaft, unter welcher sich mit demMarkgraf der Rabenmark und derPfalzgräfin von Weidleth hochdekorierte Mitglieder der Familie Mersingen und ihre Vasallen befinden, geht umgehend in Offensive, belagert die Burg und schafft die Befreiung der Braut, welche im Kampfgetümmel eine schwere Verletzung ihres Unterleibes hinnehmen muss, deren Folge ihre Unempfänglichkeit ist. Der Entführer der Braut entkommt selber nur knapp. Es kommt wenig später zum Eklat: Graf Geismar, dynastisch denkend, löst die Verlobung auf und fordert laut polternd von der Familie Mersingen eine angemessene Ersatzbraut, "so wie es vertraglich vereinbart war". Die alte Adelsfamilie Mersingen verlässt darauf die Feierlichkeit ohne ein weiteres Wort mit ihrem Gastgeber gewechselt zu haben.

Kaiserin Rohaja, in Albernia weilend, ist zunehmend besorgt über die Eskalation in ihrem Vorhof und beginnt ihrerseits Vorkehrungen zu treffen, um einen drohenden Flächenbrand zu ersticken und zu verhindern, dass die Fehde vollständig aus dem Ruder läuft. Sie schickt ihren engsten Vertrauten Rondrigan Paligan incognito nach Hartsteen. Dieser findet in der Person von Hadrumir von Schwingenfels einen unabhängigen Ritter, welcher von beiden Seiten verfehmt, stellvertretend für die wenigen Hartsteener Ritter steht, die ein schnelles Ende der Fehde in Hartsteen wünschen. Für die Zusammenarbeit stellt Paligan dem impulsiven Ritter den vakanten Posten des Pulether Reichsvogts in Aussicht.

Alrik vom Blautann als Verweser von Hartsteen

Etwa zur gleichen Zeit, Anfang Boron 1032 BF, kehrt völlig überraschend der verschwundene Luidor von Hartsteen mit seinen Begleitern wieder auf. Sie berichten davon, im Feidewald den mythischen Igelkönig getroffen zu haben, bei dem sie einen Tag verbracht hätten. Auf Burg Oberhartsteen angekommen, versucht der Hartsteener sich ein Bild über die vergangenen Monate zu machen, als ihn eine Depesche mit dem Siegel der Kaiserin erreicht. Sie erklärt darin, dass die Frage über die rechtmäßige Herrschaft der Grafschaft auf Wunsch von Hartsteener Adligen an das Reichsgericht überwiesen worden sei und beide Fehdeparteien sich in Elenvina vor dem Gericht einzufinden hätten. Weiterhin teilte sie mit, dass sie ihrem Marschall Alrik von Blautann und vom Berg kommisarisch die Führung der Geschäfte der Grafschaft Hartsteen übertragen hätte.

Mit dem ersten Eintreffen Marschalls Alrik von Blautann in der Grafschaft ruht die Fehde offiziell, wenngleich sie in kleineren Scharmützeln auf der Ebene der Vasallen weiter brodelt.

Da Blautann als Verweser die Hände beim Vorgehen gehen die Hartsteener Ritterschaft gebunden sind, und er schnell bemerkt, dass seine Benennung keine nennenswerte Ruhe in die Grafschaft bringt, entscheidet er sich mit Unterstützung der Krone dort anzusetzen, wo es den Adligen am meisten schmerzt. Im Winter 1034 BF verkündet er eine Sondersteuer, die vorgeschoben der Ausrüstung der verbliebenen Reichstruppen in Hinsicht auf den zu erwartenden Haffax-Konflikt dienen soll. Seine tatsächliche Absicht jedoch ist es, die Grafschaft finanziell so ausbluten zu lassen, dass die Ritter sich faktisch eine Fortsetzung der Fehde nicht leisten können. Die betroffenen Niederadligen sehen sich daraufhin gezwungen, ihre Landbevölkerung stark bluten zu lassen, um sich ein einigermaßen standesgemäßes Leben noch leisten zu können.

Mit dieser Taktik erreicht Blautann sein Ziel nur zum Teil. Zwar nehmen die offenen Übergriffe, die sich in Zusammenhang mit der Fehde setzen lassen, merkbar ab, andererseits öffnen sich die Ritter vermehrt unlauteren Methoden, um sich finanziell über Wasser zu halten und geben so zwielichtigen Gestalten den Raum, sich unbemerkt in die Belange der Grafschaft mischen.

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Schauplatz

Natterndorner-Fehde.jpg


Zeittafel Grafenfehde

Datum Ereignis Erläuterung
906 BF Reichsacht über Graf Rondrasil
Phex 1026 BF Luidor von Hartsteen zieht auf Burg Natterndorn ein
Boron 1027 BF Massaker von Feldsteynchen
Tsa 1027 BF Verschwinden von Gräfin Thuronia von Quintian-Quandt
Anfang Peraine 1027 BF Fehdeerklärung während der Belagerung von Burg Natterndorn
17. Peraine 1027 BF Mobilmachung zum Jahr des Feuers
20. Ingerimm 1027 BF Hartsteener Kniefall in Elenvina
Praios 1028 BF Luidor beansprucht den Grafentitel
Efferd 1028 BF Der Answinist Graf Geismar II.
1. Praios 1029 BF Kaiserkrönung von Rohaja I.
15. Hesinde 1029 BF Zweite Schlacht von Puleth
2. Praios 1030 BF Allianz der Alten Häuser
10. Peraine 1030 BF Schlacht von Appelhof
15. Peraine 1030 BF Tsa-Wunder von Hartsteen
Rahja 1031 BF Hartsteener Klage vor dem Reichsgericht
20. Rondra 1032 BF Verschwinden von Graf Luidor
Efferd 1032 BF Brennende Häuser in Hartsteen
15. Boron 1032 BF Kaiserin Rohaja ernennt Alrik vom Blautann zum Verweser von Hartsteen
20. Boron 1032 BF Graf Luidor taucht nach einem Besuch beim Igelkönig wieder auf
Praios 1034 BF Leere Kassen und Fehden der Hartsteener Ritter



Autor: Hartsteen


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