Geschichten:Der Pfalzgraf erntet den Sturm - Teil 10
Grafschaft Hartsteen, Reichsgau
Bernhelm von Wetterfels traf gerade wieder auf seiner Residenz der Pfalzburg
ein, als er auch schon von einem nervösen Junker von Firunshöh empfangen wurde.
„Den Zwölfen sein Dank, dass Ihr wohlbehalten zurück seid.“ Begrüßte Radulf seinen Lehnsherrn erleichtert.
„Bei Praios was ist er denn so blass?“ Hakte der Pfalzgraf nach, als er schwerfällig von seinem Ross abstieg und die Zügel einem heraneilendem Knecht überließ.
„In Euren Gemächern... kommt bitte...“
Verärgert stapfte Bernhelm an seinem Junker vorbei, drehte sich aber nochmals zu Ariescha um die nun ebenfalls abgestiegen war. „Junge Dame, Ihr werdet heute auf Eurem Zimmer speisen. Mir liegt heute nichts an Gesellschaft.“
Ariescha wusste nicht, was sie davon halten sollte. Den ganzen Ritt zurück von Hartsteen war der Pfalzgraf ruhig und in sich gekehrt und hatte ihr kaum Beachtung geschenkt. Und so er sie doch einmal angeschaut hatte, verriet sein Blick nichts Gutes.
In seinen Gedanken vertieft öffnete er die Tür zu seinem Schlafgemach. Seine Dienerschaft hatte er weggeschickt. Sie hatten das Zimmer nach dem Überfall noch nicht gesäubert und hergerichtet. Im Kamin prasselte aber schon wieder ein kleines Feuer und wärmte den Raum. Gedankenverloren warf Bernhelm seine Handschuhe auf seine Kissen und ging zum Fenster hinüber. Wie konnte es nur soweit kommen? Er hatte doch alles unter Kontrolle gehabt....
Bernhelm wusste nicht wie lange er am Fenster stand und in seinen Gedanken vertieft war, als er sich jedoch umdrehte, konnte er einen erstaunten Ausruf nicht vermeiden. Von Firunshöh stand noch immer eingeschüchtert im Türrahmen, „Ja, dort mein Herr auf dem Bett.“
Mit langsamen Schritten ging er zögerlich zu seinem Bett rüber. Unsicher rieb er sich seine Augen. Das konnte doch nicht sein... doch das Bild das er sah änderte sich nicht.
Auf dem Kopfkissen des Grafen lag ein abgeschlagener weiblicher Kopf. Iskaras Kopf, die Anführerin des Södnertrupps, den der Pfalzgraf damals gegen die Pulethaner zu Hilfe rief. Am Kopfende des Bettes waren zusätzlich der Handschuh des Grafens mit einem gekrümmten Dolch ans Bett genagelt...
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