Geschichten:Umzug von Finsterrode nach Orkenwall - Teil 1
nach dem Kriegsrat, Ende Peraine, Greifenfurt (Stadt)
Aufbruchstimmung herrschte in Greifenfurt unter den anwesenden Adeligen. Der Kriegsrat hatte viele verunsichert, ja sogar beängstigt. Was für eine Gefahr wartete im Osten? Noch vermochte es niemand genau zu sagen, auch wenn oder gerade weil die Darstellungen des Heermeisters der Mark von den heranrückenden Horden des Endlosen Heerwurms gezeichnet waren.
Darpatien, der Nachbar Greifenfurts war bedroht, Greifenfurt musste handeln. Und das tat es auch. Truppen und Kundschafter wurden nach Wehrheim geschickt, die Grenze nach Darpatien unter besondere Beobachtung gestellt. Für manch einen schien die Gefahr durch den Ork gebannt zu sein, für andere weniger. Dies hatte zu einigen hitzigen Debatten während des Kriegsrates geführt, aber nun war der Baron von Zalgo auf dem Weg nach Wehrheim. Genzmer von Radulfshausen gefiel dies, konnte dieser doch während seiner Abwesenheit nicht weiter die Gefahr kleinreden, die von den Schwarzpelzen ohne Zweifel ausging. "Hah, die Dergelsteinerin wird ihm schon Manieren beibringen!" dachte Genzmer bei sich, während er sich auf sein treues Pferd schwang.
Für Genzmer ging es nicht nach Osten, nein, er wurde in Greifenfurt gebraucht. Mehr denn je musste die Wachsamkeit im Volk gestärkt werden, die Schwarzpelze waren zu unberechenbar. Und die Zeit für sie schien günstig...
Doch vor allem zog es in Heim nach Finsterrode. Zu lange hatte er sein Eheweib nun nicht mehr gesehen, und es war viel geschehen in der Zwischenzeit. Vor allem war es wohl das letzte Mal, dass er wirklich "Heim nach Finsterrode" reisen würde. Es galt das Erbe seines Freundes Argaen anzutreten, so schwer es ihm auch fiel. Ungleich schwieriger aber würde sich aber die bloße Reise von Finsterrode nach Orkenwall darstellen. Genzmer war froh, dass Alaria Ährenstein, Edle zu Perainefried und Dienerin der Göttin, ihn begleitete. PERaine musste ihnen auf ihrer Reise beistehen, sonst... Nein, Genzmer schüttelte diese finsteren Gedanken ab. Seine Frau Sianca war stark,stark war sie... Stark!
Genzmer verfluchte den Ork, der seine Frau damals zum gelähmten Krüppel geschlagen hatte, wie schon so oft in seinem Leben. Nein, er verfluchte sie alle! ALLE!!!
Nach einer kleinen Weile hatte sich Genzmer wieder gefasst und steuerte sein Pferd auf das Alarias zu. "Ich möchte Euch noch einmal von tiefstem Herzen danken, dass Ihr Euch bereiterklärt habt, mit mir zu reisen, und meiner Frau zu helfen. Ihr wisst nicht, wie viel mir das bedeutet..."
"Euch und Eure Frau zu begeleiten ist mir eine Ehre! Bei PERaine gelobe ich mein Möglichstes zu tun um eure Gattin und euch gesund nach Orkenwall zu begleiten, ich habe den 'alten' Orkenwaller bei seiner Reise ins neue Leben bei Seite gestanden und werde mit euch in euer neues zu Hause reisen auf das ihr ein gerechter und gütiger Herr werdet. Gemeinsam werden wir den beschwerlichen Weg meistern. Es ist keine Zeit über altes nach zu denken. Jetzt fängt ein neuer Lebensabschnitt für euch und eure Frau an." Sagte sie und legte Genzmer von Radulfshausen beruhigend die Hand auf die Schulter.