Geschichten:Umzug von Finsterrode nach Orkenwall - Teil 2

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Gemeinsam ritten die beiden zum Tor der Residenz, von wo aus sie der Weg nach Finsterrode bringen sollte. Am Tor wartete, so schien es, eine kleine Gruppe mit Pferden, ja, es schien sogar so, als hätten sie auf die beiden gewartet. Genzmer hielt neben ihnen an, um sich zu verabschieden.

"Es ist schön, Euch ein letztes Mal zu sehen, bevor sich unsere Wege trennen. Ich hoffe, dass wir uns alle bald und wohlbehalten erneut treffen werden, vielleicht gar in Orkenwall?"

Bei den Worten Genzmers (ein letztes Mal zu sehen, bevor sich unsere Wege trennen) hoben sich die Augenbrauen des Barons von Quastenbroich so hoch, dass man haette meinen koennen, sie schwebten ueber seinem Kopf: "Genzmer, was soll der Unsinn! Wir sind gekommen, um euch zu begleiten! Gerade in diesen Zeiten ist es so wichtig wie nie, dass man seine Freunde unterstützt, wo man nur kann! Ihr werdet beim Umzug jede Hand gebrauchen können!"

"Nein", entgegnete der frisch gebackene Baron von Orkenwall, "ihr werdet anderswo viel dringender gebraucht - ich komme schon zurecht!"

"So? Und was ist mit dem Orken? Praios möge uns davor bewahren, aber ihr glaubst doch selbst nicht, dass die Schwarzpelze pfeifferauchend zusehen, wie sich Greifenfurt allmaehlich leert und diese Gelegenheit nicht nutzen! Ich wäre ein schlechter Freund, wenn ich euch allein reisen ließe! Und wenn ich mich an euer Pferd ketten muss, ich werde mitkommen!"

"Nun ich hoffe, dass so drastische Massnahmen nicht vonnoeten sein werden." ergaenzte der Junker von Boronshof. "Aber begleiten werden wir euch, das steht fest. Wenn sich jetzt jeder von uns auf seinem Hof oder seiner Burg verschanzt, wird sich der Ork ins Faeustchen lachen. Nein, wir muessen zeigen, dass wir noch da sind und Wacht halten - und das muss am Finsterkamm sein!"

Wächter Geldrian Drauenfels vom Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra trat nun ebenfalls vor. Eine langjährige Freundschaft verband den Mann mir dem Baron. Sie hatten schon einige Abenteuer zusammen erlebt und den einen oder anderen Humpen gemeinsam geleert.

Für ihn war es eine Selbsverständlichkeit seinen alten Freund zu begleiten. Die klare Stimme des Mannes schien jede Widerworte nicht gelten zu lassen.

"Wir begleiten Euch und fangt erst gar nicht an es uns auszureden." Das Lächeln des Mannes begann bei seinen gütigen Augen, schien das ganze Gesicht zu erfassen und endete bei seinem Mund der strahlende weiße Zähne entblößte.

Der Blick Genzmers wanderte langsam von jedem seiner Freunde zum nächsten, und dann vom letzten wieder zurück zum ersten. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und eine große Wärme erfasste sein Herz. Ja, diese Männer waren wahrlich seine Freunde. Er würde sie nicht davon abhalten können, sich ihm anzuschließen, aber das wollte er auch gar nicht mehr. Zu froh war er über Ihr Angebot. Es würde keine leichte Reise werden...

"Nun gut, dann kommt mit uns!" Genzmer versetzte sein Pferd wieder in Bewegung und lenkte es aus dem Tor hinaus, während er sich mit einer Hand etwas aus den Augenwinkeln rieb, was dort wohl hineingeraten war.


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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
26. Per 1027 BF
Teil 2
Teil 1


Kapitel 2

Teil 3