Benutzer:Vlad/Briefspiel

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Stützpunkt für Wasserburg

Gemeinschaftsprojekt mit Nico, Hauptreihe wird "Stützpunkt für Wasserburg" genannt, der Rest sind "Nebenreihen". Ausnahmen sind "Prolog" und "Intermezzo", bitte gesondert beachten!

Kurzübersicht der Ereignisse

  • Einstellung neuer Kapitänin (EFF 1042)
  • Besprechungen und Planung mit der Flottenakademie (EFF 1042)

Hier wird beschlossen die Fehde abzuwarten

  • Einholen von Geldern, bzw. die Zusicherung dieser Gelder beim Seneschall/Flottenleitung (EFF - BOR 1042)
  • Kontaktaufnahme mit dem Stadtrat von Wasserburg (PER 1042 BF)
  • Treffen in Wasserburg - Begehung des ehem. Stützpunktes (PER 1042 BF)
  • Feinplanung des neuen Stützpunktes durch Dara von Hardenstatt (PER-ING 1042 BF)
  • Wiedereinzug der Sonderflottille nach Wasserburg (ING 1042 BF)
  • Beginn der Baumaßnahmen (ING 1042 BF)


Prolog: Abzug der Sonderflottille aus Wasserburg

[...]

Flottenangelegenheiten: Papierkram

[...]

Flottenangelegenheiten: Das Bewerbungsgespräch

[...]

Flottenangelegenheiten: Schreiben an die kaiserlich Perricumer Flottenakademie Teil 1

[...]

Flottenangelegenheiten: Schreiben an die kaiserlich Perricumer Flottenakademie Teil 2

[...]

Flottenangelegenheiten: Geld, Mittel und Planung Teil 1

[...]

Mittel der Markgrafschaft: Geld, Mittel und Planung Teil 2

[...]

Mittel der Markgrafschaft: Intermezzo - Geld, Mittel & Planung

[...]

Lage in Wasserburg: Brief an den Wasserburger Stadtrat

[...]

Lage in Wasserburg: Reaktion des Wasserburger Stadtrats

[...]

Flottenangelegenheiten: Weisheit alter Tage

[Yanda von Gerben ersucht ihren Onkel Sebald um Rat und plant mit ihm das weitere Vorgehen]
Dienstzimmer der Führung der Kaiserlich Perricumer Flottenakademie - Reichsstadt Perricum, Efferdgrund am Abend des 13. PER 1042 BF
Schon die schnellen schweren Schritte auf dem knarzenden Holzboden vor seinem Dienstzimmer rissen den alten Seebären aus seiner Konzentration. Dem Gang nach zu urteilen war das nicht Alrico und einen Kadetten hatte er heute auch nicht zu sich bestellt. Oder? Sein Blick schnellte eilig zur Holztafel an die ein Wust aus Notizen angeheftet war. Dann klopfte es auch schon, schnell und laut.
Das musste jemand mit Schneid sein.
Über die vielen Jahre die er mit allen möglichen werdenden und fertigen Offizieren verbracht hatte, hatte er ein Gefühl für so etwas bekommen.
Er strich sich über den Kaiser-Alrik-Bart und schaute gespannt auf die golden beschlagene Holztür.
“Herein!”

Als die Tür aufging musste er grinsen.
Er hatte wieder einmal Recht gehabt. In der offenen Tür stand seine Nichte, Yanda von Gerben. Mit einem Ruck zog er das rechte Bein unter dem Tisch hervor und stand mit erhobenen Armen auf.

“Yanda! Komm her, dich habe ich schon wieder viel zu lange nicht mehr gesehen. Wo warst du bei den letzten Treffen im Oktagon?”
Die Kapitänin zog noch im Laufen ihren Hut vom Kopf und drückte sich etwas fester als gewöhnlich an ihren Onkel.

“Onkel, ich weiß nicht mehr weiter. In Perricum ist eine Verschwörung gegen mich im Gange und ich weiß nicht mehr was ich noch tun kann”, echte Verzweiflung lag in der Stimme der Wächterin vom Darpat.

“Hmmh.. Eine Verschwörung gegen dich? Na das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wer könnte denn etwas gegen dich haben?”, väterlich klopfte er Yanda auf den Rücken und wies auf einen der Stühle vor dem massivem dunklem Schreibtisch.
Dieser blieb allerdings unbesetzt. Sichtlich aufgewühlt stellte sich Yanda hinter den Stuhl und stützte sich unstet auf die Lehne.

“Du kannst dich doch sicherlich noch an den Ausbau des Stützpunktes in Wasserburg erinnern.”, fing sie an zu erklären.
Ein sonores Brummen der Zustimmung kam von ihrem Gegenüber.
“Der Herold blockt jegliche Finanzierungsverhandlungen im vornherein ab und obendrein hat er als neuestes Mitglied jetzt auch noch den Anführer des Schmugglerlagers in seinen Beraterkreis aufgenommen. Er heißt Ludrian von der Brücke und macht mir und meiner neuen Kapitänin das Leben zur Niederhölle. Ohne die Unterstützung der Markgrafschaft können wir das Projekt niemals stemmen. Er hat sogar den Wasserburger Stadtrat unter seiner Kontrolle. Wir sollen sogar noch horrende Preise dafür zahlen. Wir müssen diesen Schuft irgendwie entlarven. Ich weiß nur nicht wie ich ihn zu fassen bekommen soll, ohne meinen eigenen Kopf dabei zu riskieren. Er hat viele mächtige Freunde, sogar der Herold und mein eigener Vater gehören zu seinen Verbündeten. Wem kann ich denn überhaupt noch trauen?”, brach es aus Yanda heraus, sie war sichtlich den Tränen nahe.

Sebald maß seine Nichte von Kopf bis Fuß. Gehetzt wirkte sie, verhärmt, verzweifelt und abgekämpft. Aber nicht wie ein Schaf, in die Enge getrieben von einem Rudel Wölfen, sondern eher wie der Wolf selbst, vom Jäger zwar verletzt, aber dennoch angriffslustig.
Doch wie es auch Raubtieren zu eigen war, so wurden sie, wenn sie verletzt und in die Enge getrieben wurden, zwar aggressiver, jedoch versteiften sie sich zu sehr auf einen Weg, der Gefahr zu entrinnen, und das war stets der Angriff.
Dennoch konnten diese Alles-oder-nichts-Manöver dem Wolf entweder das sichere Ende bedeuten, sollte der Jäger ein Erfahrener sein, der lediglich auf eine günstige Gelegenheit für den Todesstoß wartet. Oder aber, überrascht von der natürlichen Urgewalt, von dem angriffslustigen Tier verschreckt werden, was wiederum die Karten der Hatz neu mischen konnte.
Und so kann der Gejagte wieder zum Jäger werden. Durch ein Manöver, mit welchem der Jäger ursprünglich nicht gerechnet hatte. In der Seefahrt war das nicht anders.

Sebald strich sich durch den Bart und lächelte. Es war Zeit, ein solches überraschendes Manöver vorzubereiten.

„Yanda, auf meinen vielen Reisen bin ich, wie könnte es auch anders sein, mit einigen Matrosen und erfahrenen Seebären in Kontakt gekommen. Und was soll ich dir sagen, es braucht keinen parfürmierten, gestriegelten horasischen Akademieabgänger der schönen Künste und auch nicht immer einen Pfaffen, der uns moralisch den Weg erhellen kann. Denn die wichtigsten Lektionen für’s Leben habe ich unter anderem von diesen einfachen, zechenden, fluchenden Seeteufeln gelernt. Und ein Sprichwort habe ich mir zu Eigen gemacht: Jeder kneift den Hintern dicht, wenn er gegen viele ficht!“, er machte eine bedeutungsvolle, humoristische Pause, um seine Worte wirken zu lassen, und diese verfehlten tatsächlich ihre Wirkung nicht.

Yanda musste gegen ihren Willen glucksen und ein leises Lächeln stahl sich über ihr Gesicht, während sie sich die Tränen der Wut und Verzweiflung von den Wangen wischte. "Was meinst du damit, Onkel?“

„Ich meine damit, dass du nicht alleine stehen musst und erst recht nicht mit deinem von-Gerben-Dickschädel, so hart er auch sein mag. Das ist dir vielleicht bei jeder Mauer bisher gelungen, aber manchmal...“, Sebald grinste, „...ist es auch durchaus möglich, einfach das Tor zu benutzen.
Sieh her, Kind: Es gilt, den Hochstapler zu entlarven, und das am besten mit der Intention, dass er nicht nur dich in deinen Vorhaben behindern will, sondern den Herold", stellte der Akademieleiter fest.

"Wie ich aus deinen Erzählungen über die Vorkommnisse im Schmugglerlager weiß, war ein junger Baronett kurzzeitig in der Hand des Schmuggleroberhauptes. Du könntest diesen Baronett von Zackenberg für unser Vorhaben dergestalt gewinnen, dass er gegen diesen ominösen Zopfträger aussagt und ihn als den entlarvt, der er ist: ein schäbiger Schmuggler, der sich das Vertrauen des Herolds erschlichen hat. Was ist aussagekräftiger, als ein Personalbeweis?", grinste Sebald seine Nichte an.
"Und wenn wir schon dabei sind, solltest du Nachricht an deine zwei wichtigen Mitstreiter schicken, die mit dir dieses Schmugglerlager ausgehoben haben. Je mehr verschiedene Zeugen deine Version der Geschichte unterstützen, desto besser. Denn niemand will gegen viele fechten, denk‘ an meine jüngst genannte Matrosenweisheit, auch kein Schmugglerkönig!“, schloss Sebald seine Ausführungen mit erhobenem Zeigefinger und einem listigen Zwinkern...

Lage in Wasserburg: Wer Wind sät, bekommt Sturmenten

[Die drei Frauen der Sonderflottille reagieren auf die Forderungen aus Wasserburg]
Dienstzimmer der Sonderflottillenleitung - Perricumer Kriegshafen 14. PER 1042 BF
“Das ist ja unerhört! Was erlauben die sich?”, Miria von Gaulsfurt schlug den Brief so laut auf den massiven Schreibtisch der Flottillenleitung, dass die Kapitänin neben ihr kurz zusammenzuckte und pikiert den Kopf schüttelte.
“Und meinen die wir sind auf der Brennsuppe dahergeschwommen? Ich fahre seit zwanzig Götterläufen auf dem Darpat und kenne die Liegepreise an jedem Hafen von hier bis Rommilys. Was die verlangen grenzt an Hochverrat!”
"Das mag sein aber was sollen wir machen, die Stadt Wasserburg untersteht nur noch dem Markgrafen... Die können die Preise hochsetzen wie sie wollen...", besorgt rieb sich Dara von Hardenstatt die Stirn. Schon einige Male hatte sie sich in den letzten Monaten gefragt ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte diesen Posten anzunehmen.
Auffordernd wandte sich die stellvertretende Flottillenleiterin an die Kommandantin, “jetzt Sag doch auch mal was dazu, Yanda! Was gibt es denn da überhaupt zu Grinsen? Es geht hier um dein Amt!”, die Angesprochene richtete sich langsam von der Lektüre eines weiteren Schreibens auf und lächelte die beiden Damen selbstgefällig an.
“Nun ich habe auch lange darüber nachgedacht wie es jetzt weitergehen soll. Und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es satt habe mir von allen auf der Nase herumtanzen zu lassen. Wenn wir es nicht freundschaftlich mit Wasserburg durchsetzen können, dann wird es jetzt eben auf die ungemütliche Art gemacht”, Dara blickte ihre Vorgesetzte fragend an.
Diese Seite kannte sie an Yanda noch nicht.
“Der Wiedereinzug der Sonderflottille Flußwacht in Wasserburg wird sobald wie möglich erfolgen. Wie schnell könnt Ihr eure Schiffe und Mannschaften verlegefertig machen, von Hardenstatt?”, etwas überrascht von der Frage stockte die junge Kapitänin anfangs leicht, “ähm, naja. Einige Vorbereitungen laufen ja bereits... Ich denke in drei Tagen wären wir soweit, wenn wir sofort anfangen”, stellte die junge Frau fest.
“Das klingt hervorragend. Eindeutig zu wenig Zeit um zu reagieren. Sie bekommen noch fünf Matrosen von unserem Stützpunkt als Verstärkung zugeteilt. Die Unterstützung werden Sie gebrauchen können”, sie machte eine kurze Pause und erwiderte Blicke mit der verwundert dreinblickenden, gestriegelten Zopfträgerin.
“Ihr werdet Euch die Liegeplätze nehmen, welche der Flotte zustehen und beginnt mit dem Ausbau der flotteneigenen Gebäude. Die Stadt ist markgräflich, nicht reichsunmittelbar. Als solche haben sie der Flotte IHRES Lehensgebers - noch dazu einer Sonderabteilung der Reichsflotte - genügend Platz am Hafen einzuräumen”, Yanda ließ die Worte kurz wirken.
Jetzt begann auch Miria von Gaulsfurt zu grinsen und klatschte in die Hände, “endlich mal wieder ein wenig Trubel hier. Sehr gut!”
Yanda fuhr fort, “ich garantiere Euch, wenn wir aggresiv genug auftreten wird die Stadt kleinbeigeben. Wenn wir den Großteil der Liegeplätze blockieren müssen sie irgendwann einlenken, was wollen sie auch anderes tun? Die Männer und Frauen des Markgrafen und vor allem die Schiffe werden sie nicht anrühren. Das können sie sich nicht erlauben", stellte Yanda fest, ehe sie fortfuhr, "der Stadtrat hätte mit einer kleinen symbolischen Geste ihr Wohlwollen zu unserem Vorhaben zeigen und sich eine Menge Ärger sparen können. Aber wir sind kein Spaßverein und wir lassen uns auch nicht so schäbig abwimmeln. Jetzt wählen sie den wirklich teuren Weg. Mal sehen ob sie dann bei unserer Anreise am 20. Peraine zu Gesprächen bereit sind”, sichtlich zufrieden erhob sich die Kommandantin und setzte den Hut auf ihre kurzen Haare.
“Also drei Tage, von Hardenstatt. Dann legt Ihr ab!”, die Kommandantin verließ gutgelaunt das Dienstzimmer.
Dara spürte eine gewisse Zufriedenheit, sie würden endlich nicht mehr passiv bleiben sondern sich aktiv wehren! Das gefiel ihr und doch war da eine gewisse Unbehagtheit die sie nicht loslies.
Diese Dreistigkeit würden die Stadträte zwar treffen aber auch die Handelskapitäne. Davon abgesehen würde dieses Vorgehen Dara sicherlich nicht allzubeliebt in Wasserburg machen. Sie hätte wohl in kürzester Zeit die Handelkapitäne als auch den Großteil der Stadt gegen sich und die Flottille. Die junge Frau hoffte dass sie sich hier nicht alle verzettelten. Andererseits hatte die Stadt die Möglichkeit gehabt ohne große Umstände durchzuwinken. Nun würden sie die Antwort für ihre Arroganz erhalten. Mögen sie uns hassen, wenn sie uns nur fürchten. Dara richtete sich auf, strich ihre Uniform glatt und blickte zuversichtlich nach vorne, vor ihr lag eine große Aufgabe und sie hatte nicht vor zu versagen!

Lage in Wasserburg: Aus der Feder einer Kapitänin

[Daras Lagebericht aus Wasserburg]

An die Kommandantin der Sonderflottille Flußwacht, Kapitänin Yanda von Gerben

zur Reichsstadt Perricum
 
 
 
 
Geschätzte Kommandantin, anbei möchte ich Euch die Lage in Wasserburg mitteilen und wie sich unser Plan bislang aufgeht und welche Folgen er herbeiführte.

Die Ankunft mit der Windhatz und Natter verliefen soweit unspektakulär. Wir legten in dem alten Bereich des Hafens an, der der Sonderflottille zugewiesen war, natürlich mit engemessenen Platz zum "manövrieren" zwischen den Schiffen.
Nachdem wir die Gebäude begingen haben wir mit dem Abladen und Verstauen unserer Ausrüstung begonnen und dann Quartier bezogen.
Am nächsten Tag erhielten wir Besuch von einer Delegation der Stadt, welche nach dem Grund für unseren Aufenthalt fragten. Zwar wurde verstimmt reagiert als wir erläuterten die Schmuggleraktivität durch Durchsuchungen einzudämmen aber es kam zu keinem Zwischenfall.
Dieser geschah erst als meine Person, einige Männer und Frauen, die uns zustehenden Räumlichkeiten in der markgräflich und städtischen Zollamts- und Hafenmeisterei beziehen wollten.
Man versuchte uns mit dem Argument abzuwimmeln, dass die städtische Verwaltung das gesamte Gebäude bräuchte. Dieses Problem konnte ich aber aus Dere schaffen.
Sodann begannen wir mit der Verweisung der vor Anker liegenden Schiffe, welche die Liegeplätze der markgräflichen Flotte blockierten. Die betroffenen Kapitäne und Händler waren darüber nicht glücklich und der ein oder andere musste in Haft genommen werden da sie versuchten markgräfliche Matrosen und Unteroffiziere zu bestechen. Ein Verhalten das wir nicht tolerieren können und werden.

Zur jetzigen Lage:
Die Lage ist angespannt, wir brauchen mehr Männer wenn diese Strategie noch weit länger fortgesetzt werden soll. Die Schiffe im Hafen werden immer mehr und drängen sich immer stärker auf engstem Raum, während unsere Leute die Liegeplätze der Flotte freihalten. Auf der Seite des Stadtrats scheint dies aber Wirkung zu zeigen, zwar werden wir - als Matrosen des Markgrafen - angefeindet aber auch der Stadtrat - der prahlerisch, aber wenig effektiv die Garde am Hafen stärker patroullieren lässt - bekommt Hass ab. Davon abgesehen haben wir in der Zeit die wir hier vor Ort sind einige Strafzahlungen erwirken können. Wenn es so weitergeht werden wir den Hafen bald aus eigener Tasche ausbauen können.
 
 
 
 
Den Zwölfen zum Gruße! Efferd vor!

Stadt Wasserburg am 18. Tage der Peraine

Dara von Hardenstatt, Kapitänin Galeerengeschwader II

Lage in Wasserburg: Ein klärendes Gespräch

24. Peraine 1042 BF, Stadt Wasserburg, Stadtmark Wasserburg
[Dara und die Stadtoberen treffen sich zu einem aussöhnenden Gespräch um die Streitigkeiten beizulegen.]
Dara von Hardenstatt durchschritt die Gänge des Ratsgebäudes der Stadt Wasserburg mit hocherhobenem Kopf. Die schwarzen Stulpenstiefel waren, wie die goldenen Knöpfe, auf Hochglanz poliert und die dunkelblaue Kapitänsjacke saß perfekt. Ebenso die dunkelblaue Hose, an deren Seite der Offizierssäbel in einer mattschwarzen Lederscheide steckte. Unter dem linken Arm trug die junge Frau ihren Kapitänshut und wurde flankiert von ihrem Hauptbootsmann und einem weiteren Unteroffizier. Auch bei ihren Begleitern hatte sie darauf geachtet, dass jede Falte richtig lag, das Haar ordentlich und gekämmt und die Männer ordentlich rasiert waren.
Vor einem Tag war ein Bote in der Hafenmeisterei erschienen und hatte ihr ein Schreiben der Ratsmeisterin Arwide Darpathaus überreicht. Es war eine Einladung zu einem klärenden Gespräch. Die Lage am Hafen war nicht mehr haltbar und ein Festhalten am Status quo war nicht mehr hinnehmbar.
Aus diesem Grund war Dara am heutigen Tage, mit ihrer kleinen Gesandtschaft, aufgebrochen und wollte zumindest im Auftreten einen guten Eindruck machen.
Und wie die Drei so ihres Weges gingen, fragte sich Dara was sie im Büro der Ratsmeisterin erwarten würde? Die Götter wussten, das alles war unbekanntes Gebiet für die Kapitänin. Eigentlich wollte sie nicht mehr in irgendwelche politischen Ränke verwickelt werden und einfach ihren Dienst machen, doch das Schicksal hatte wohl anderes mit ihr vor und so fand sie sich auf dem Spielfeld der Politik wieder.
Und dieses war ihr schon damals in den Zacken zu unangenehm gewesen.
Die Seeleute blieben vor einer Doppeltür aus dunklem Holz, vor der ein Mann stand, stehen. Dieser drehte sich um und öffnete die Tür und während er durch sie schritt kündigte der Mann Dara und ihre Männer an, "ihre Wohlgeboren Dara von Hardenstatt, Kapitänin und Kommandantin des Stützpunkts der Sonderflottille Flußwacht!"
Der Raum besaß große, fast bodenbündige, Fenster - welche von großen, schweren Samtvorhängen eingerahmt wurden - welche genug Glanz der Praiosscheibe durchließen um ihn gänzlich zu erleuchten.
In der Mitte stand ein langer Tisch, aus dunklem Holz gefertigt, in dem filigrane Schnörkel geschnitzt worden waren. An dem Tisch standen großlehnige, gepolsterte Stühle, die versprachen auch nach langer Sitzung noch bequem zu sein, gegenüberliegend der Fenster hingen große Portraits der ehemaligen Ratsmeister. Überthront wurde das ganze Szenario von einem gewaltigen, goldenen, zwölfarmigen Kronleuchter. An dem gegenüberliegenden Tischende hatten die Ratsmeisterin, ihr Sekretär und die restlichen Mitglieder des Stadtrats Platz genommen. Als die Männer und Dara eintraten erhoben sich die wartenden Vertreter der Stadt, "Willkommen Eure Wohlgeboren von Hardenstatt! Wir freuen uns, dass Ihr unserer Einladung gefolgt seid!", eröffnete Frau Darpathaus das Gespräch und deutete eine Verbeugung an.
"Vielen Dank, Frau Darpathaus für diesen freundlichen Empfang! Es ist mir ebenfalls eine Freude hier zu sein, ich denke wir haben einiges zu klären und sowas geht von Angesicht zu Angesicht besser als über Boten und Muskelspiele, nicht?", entgegnete Dara mit ernster Miene, die Ratsherrin kommentierte die direkten Worte der blonden Frau lediglich mit einer Geste auf die Stühle und setzte sich dann.
Dara und die Ihren taten es dem Rat gleich und so saßen sich die Vertreter der Stadt Wasserburg und der Sonderflottille das erste Mal seit langem wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Nach einigen Augeblicken, die zumindest Dara vorkamen wie eine Ewigkeit, räusperte sich Frau Darpathaus, "ich denke wir haben uns hier verrannt. Die jetzige Lage gereicht weder Euch, noch uns zum Vorteil und bindet Kräfte, die anderswo besser genutzt werden könnten", schloss die Ratsmeisterin.
Als hätten WIR damit angefangen... Ist doch auf eurem Mist gewachsen! dachte sich Dara während sie langsam zu nicken begann.
"In der Tat, beide Seiten haben gezeigt, dass sie willens sind ihren Willen auch gegen den des Anderen durchzusetzen. Da gebe ich euch Recht", stimmte Dara, so neutral wie sie es hinbekam, zu.
Abermals vergingen einige Momente ehe Arwide ihre Stimme erhob, "was schlagt Ihr, als Vertreterin der Sonderflottille denn vor? Immerhin sind wir ja nun schon übereingekommen, dass wir so nicht mehr weiter machen können, dann brauchen wir jetzt Lösungsansätze", stellte sie fest.
"So wie ich das sehe ließen sich alle Probleme mit einem Ausbau des Hafens beseitigen. Was, ob des sowieso gestiegenen Aufkommens von Schiffen, ohnehin geschehen sollte und in eurem Interesse steht", erwiderte Dara, die sich alle Mühe gab nicht aufzuspringen und die Ratsmitglieder anzuschreien, hätten sie dieses Gespräch und Lage doch nicht, wenn der Stadtrat von Anfang an einfach die Liegeplätze ausgewiesen.
Auf der Seite der Ratsmitglieder begann ein leises Geflüster, welches Arwide schnell beruhigen konnte. "Ich gebe zu, der Hafen gehört ausgebaut, allein wegen seiner wichtigen Bedeutung. Doch so ein Unterfangen braucht Geld, viel Geld und Zeit! Das wird also nicht von Heute auf Morgen gehen", erklärte sie übertrieben freundlich.
Dara atmete hörbar aus und blickte zu ihren Begleitern, Ubertus Perainestig schob seiner Kapitänin eine Mappe zu, welche er für sie getragen hatte. Grüblerisch zog Dara die Mappe zu sich und blickte hinein. Das hatte sie ja ganz vergessen, die Briefe und Befehle der Kommandantin von Gerben. Verstehend nickte sie ihrem Hauptbootsmann zu und wandte sich dann wieder an den Stadtrat, "wir, die Sonderflottille, verstehen, dass ein solcher Ausbau kostenintensiv und zeitaufwändig ist. Beim Ausbau eines Hafens muss auf viele Kleinigkeiten geachtet werden, Verteidigungsfähigkeit, Nutzbarkeit für zivile Angelegenheiten und so weiter und so fort...", Dara holte tief Luft ehe sie fortfuhr, "aus diesem Grund sind wir dazu bereit den Bereich, der für die Sonderflottille ausgewiesen wird größtenteils aus eigenen Mitteln zu bezahlen, brauchen jedoch definitiv mehr Platz für unsere Schiffe und Mannschaft, da geplant ist den Stützpunkt auch von der Besetzung her zu vergrößern", schloss Dara und blickte Arwide tief in die Augen.
Diese erwiderte, ohne zu blinzeln, den Blick und ließ sich die Worte erst einmal durch den Kopf gehen.
"Größtenteils aus eigenen Mitteln? Höre ich da eine Forderung, dass sich die Stadt bei eurem Ausbau beteiligen soll? Also natürlich darüberhinaus gehend, dass wir euch natürlich auch gleich bei dem Ausbau des Hafens mehr Platz geben sollen. Mehr Platz und Geld, ist es das was ihr von uns, der Stadt, verlangt, von Hardenstatt?", den Namen spieh Daras Gegenüber fast aus.
"Seht es nicht als Forderung, sondern eher als eine Bitte. Von einem Diener des Markgrafen an einen anderen Diener, wenn Ihr so wollt", erwiderte die junge Kapitänin und setzte ein Lächeln aus, welches leider in eine arrogante Schnute endete.
Abermals unruhiges Gemurmel auf der Gegenseite, dieses Mal hatte die Ratsmeisterin jedoch ihre lieben Mühen die aufgebrachten Räte zu beruhigen und auf Linie zu bringen. "Es tut mir leid aber auch von Diener zu Diener können wir eine solche Bitte nicht erfüllen! Uns fehlt schlicht das Geld für eine so große finanzielle Belastung, die Kassen sind klamm und wir brauchen jeden Heller. Was wir Euch anbieten könnten, wäre...", Frau Darpathaus überlegte kurz, ehe sie fortfuhr, "dass wir Euch und der Sonderflottille den Platz ausweisen, den Ihr benötigt. Das sollte kein Problem sein, wenn nicht geplant ist den halben bestehenden Hafen zu besetzen. Darüber hinaus können wir uns vorstellen die Liegeplätze Euch, ohne Gebühren, zu überlassen".
Ich hab mich schlau gemacht, die Gebühren dürftet Ihr uns sowieso nicht aufbrummen! Verdammte Geldsäcke, Bürger bleiben Bürger, egal ob sie jetzt einen Hof oder eine Stadt besitzen... dachte Dara für sich und begann auf ihrer Unterlippe herumzukauen. Besser würde es aber wohl nicht werden, so raffte sich Dara auf, reckte das Kinn nach vorne und nickte knapp, "ich denke, dass das ein Angebot ist, welches wir annehmen können! Natürlich nur unter Vorbehalt, hat das letzte Wort doch immerhin Kommandantin von Gerben, welche ich das Ergebnis dieses Gesprächs gerne so unterbreiten werde".

Flottenangelegenheiten: Eine unerwartete Spende

28. Peraine 1042 BF [Yanda erhält einen Brief von ihrem Onkel.]

Yanda von Gerben Reichsstadt Perricum
 
 
 
 
Liebe Yanda,

ich hoffe die Vorbereitungen für das was wir in meinem Arbeitszimmer besprochen haben laufen gut.

Ich schreibe Dir um weitere gute Neuigkeiten an dich heranzutragen.
Erst vor wenigen Tagen hat mich eine Spende in Form eines Schuldscheins der Nordlandbank über 500 Dukaten erreicht. Dieser war allerdings, nicht wie sonst, eine Gabe einer Adelsfamilie, die ihren Spross bei uns unterbringen möchte, sondern dieser Schuldschein war laut des beiliegenden Schreibens explizit für den Ausbau des Stützpunktes in Wasserburg zu verwenden.

Dabei bat der oder die Spenderin darum die Summe auf die Beteiligung der Flottenakademie aufzuschlagen und diesen nicht weiter zu erwähnen.
Somit beläuft sie die Beteiligung der Akademie nun auf insgesamt 1000D.

Diese frohe Nachricht wollte ich Dir aber nicht vorenthalten, vor allem nicht nachdem ich gesehen habe wie es Dir momentan ergeht.

Hast du eine Idee von wem diese Spende stammen könnte. Der Ausbau ist ja bisher nur einem kleinen Personenkreis in der Flotte und in Wasserburg bekannt, wenn ich mich recht entsinne.
 
 
 
 
Mit efferdgefälligen Grüßen


Kaiserlich Perricumer Flottenakadmie am 28. Tage der Peraine

Sebald von Gerben


Mittel der Markgrafschaft: Die Einladung in den Kriegshafen

30. Peraine 1042 BF [Ludrian von der Brücke erhält eine Einladung zu Verhandlungsgesprächen im Perricumer Kriegshafen.]

An den Gefährten von Wind und Wogen Ludrian von der Brücke, Reichsstadt Perricum
 
 
 
 
Euer Gnaden,

die Flottenleitung bittet um Eure Anwesenheit bei einem außerplanmäßigem Beratungsgespräch im Kriegshafen Perricums.

Inhalt wird vor allem der geplante Ausbau des Stützpunktes in Wasserburg. Die Flottenleitung wünscht hierzu eine unabhängige Einschätzung der Umsetzbarkeit und der zu erwartenden Kosten, sowie der möglichen Bezuschussung durch die Markgrafschaft. Das Gespräch findet am 08. ING im Perricumer Kriegshafen in Gebäude 6 Zimmer 11 zur Boronsstunde statt.

Mit Eurem Kommen und Eurer Expertise wird fest gerechnet.
 
 
 
 
Hochachtungsvoll, Dara von Hardenstatt Kapitänin Sonderflottille - Stützpunkt Wasserburg

Kaiserlich Perricumer Flottenakadmie am 30. Tage der Peraine

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Bärfried und Ariana

  • Jasina von Hardenstatt, 16. PHX 1043 BF aufgeweckt, lacht viel, neugierig, kräftige kleine Finger (Ausbildung in der Armee, magisch mit Zwilling verbunden)
  • Rhodena von Hardenstatt, 16. PHX 1043 BF ruhiges Kind, blickt gerne in die Ferne (Rondra-Geweihte, magisch mit Zwilling verbunden)

Ilmar und Veriya

  • Junivera von Hardenstatt, 23. TSA 1043 BF weint viel (Ritterausbildung, bei wem?)
  • Emmeran, 01. PRA 1045 BF (eigentlich 1.NL 1044 BF) (kriegerische Ausbildung, wo? vllt. in Reitereiinstitut oder doch irgendwo näher?