Geschichten:Korwin von - Zwingstein zu Rían

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1. Hesinde Burg Zwingstein Zur späten Morgenstunde

Den ganzen vergangenen Tag über bis in die Nacht herein saß Balsox neben dem schlafenden, halluzinierenden und fiebrigen Korwin. Er kühlte seine Stirn mit feuchten Lappen, benetzte seine Lippen mit Wasser und hielt Wache während er gegen die Müdigkeit ankämpfte. Konnar war am Mittag des 30 Boron noch nach Gramfelden aufgebrochen um Ralbert zu holen, aber bisher noch nicht zurück gekommen. Der Mersinger erschien zur achten Stunde des Tages im Zimmer. "Wie geht es Ihm?" “Es steht nicht gut mein Herr. Er hat noch immer starkes Fieber, bisher nichts gegessen und halluziniert im Schlaf. Bis zum Mittag warten wir noch, dann werden wir einen Heiler und wohl auch einen Geweihten aufsuchen. Ich Glaube nicht, dass er sonst überlebt.” "Wir können euch einen Wagen zur Verfügung stellen damit ihr in Gareth einen Medicus aufsuchen könnte. Mehr liegt nicht in meiner Hand. Auf Zwingstein gibt es nur den Rahja-Tempel, aber ich bezweifle, dass dort eurem Freund geholfen werden kann." Dann ging er rückwärts zur Tür und schloss sie leise.

Zur späten Mittagsstunde kamen Ralbert und Konnar mit den letzten noch verblieben Reitpferden Gramfeldens in Zwingstein an. Ralbert machte die Pferde fest und Konnar sprintete in die Burg. Balsox saß neben ihm. Korwin kochte förmlich und brabbelte dabei unverständliches Zeug. "Es sieht nicht gut aus. Wir sollten Ralbert nach Gareth schicken um einen anständigen Medicus zu finden." "Wenn du meinst. Ich gehe direkt runter und sags ihm. Er kommt aus der Umgebung. Ich bin mir sicher, dass er jemand kennt." Konnar hechtete die Treppen herunter und erwischt Ralbert wie er gerade das letzte Pferd fest machte. "Junge, du kennst dich doch hier aus. Korwin braucht dringend einen guten Medicus. Reite nach Gareth, such einen Medicus melde uns und komm sofort zurück um Bescheid zu geben.”

"Ja kenne ich. Ich spute mich." Ralbert schwang sich direkt auf seinen Gaul und ritt los. Am Tor wäre er beinahe in die Rían Schwestern geritten die von der dümmlichen Ungestümtheit des pummeligen Ralbert etwas aufgebracht waren. Konnar schritt direkt auf sie zu um sich zu entschuldigen. "Es tut mir leid eure Wohlgeboren, und ihrer Gnaden, meine Damen. Der Junge ist in Sorge um unseren Herren Korwin von Orkenwall zu Gramfelden. Er hat schwere Verletzungen aus dem Kampf in der Brache davon getragen und liegt halluzinierend in einem Dämmerschlaf. Wir hoffen, schnell einen Medicus zu finden, der ihm helfen kann.”

“Schon gut”, winkte die äußerst blasse Reichsritterin da erschöpft ab, “Es bedarf keiner Entschuldigung. Solche Sorge können wir gut verstehen, da kann schon mal etwas auf der Strecke bleiben...“ Sie hielt einen Moment inne. “Hoffen wir, dass Eure Suche nach einem fähigen Medicus baldmöglichst von Erfolg gekrönt sein wird…” Ailsa nickte und drückte ihrem Pferd die Hacken in die Seite, woraufhin es weiter in Richtung Burg trottete. Scanlail folgte ihr. Nur Nurinai blieb zurück. Hinter ihr auf Mors saß die kleine Pagin Lorine.

Einen Moment sah die Geweihte ihren Gegenüber nachdenklich an: “Fiebert er? Ist er bewusstlos? Und was heißt schwer verletzt? Was ist geschehen?” Doch sie gab ihrem Gegenüber keine Zeit um zu antworten. “Meine werte Schwester, die Reichsritterin zu Praiosborn, war einige Tage in der Brache sehr krank. Sie war bewusstlos. Hatte hohes Fieber. Ihre Pagin…”, sie deutet auf das Mädchen hinter sich, “... hat ihr Donf-Wickel gemacht. Das scheint geholfen zu haben. Ich habe Donf dabei und wenn Ihr erlaubt, werde ich mir Orkenwall ansehen.”

"Das würdet ihr tun euer Gnaden? Er wurde im Kampf von einem Stachelfanten angegriffen. Ein riesiges Ungetüm, groß wie ein Elefant über und über mit Stacheln übersäht. Er erwischte unseren Herren…. Während wir auf dem Weg aus der Brache heraus waren.” Konnar senkte den Kopf. Seine Verzweiflung war spürbar. "Wir wurden getrennt...und haben ihn nicht finden können. Von Vairnigen hat ihn gefunden… irgendwie… und Praios sei Dank aus der Brache geführt. Wir haben ihn dann verbunden und versucht sein Fieber durch Wickeln zu senken. Aber es half nicht wirklich. Irgendwann begann er im Schlaf zu sprechen… zu halluzinieren. Er redete mit irgendjemand und sprache über Bäume und Wurzeln. Wir müssen uns beeilen euer Gnaden."

Nurinai stieg ab, vertraute Mors der Pagin an, nahm die Tasche mit Fläschchen und Tiegelchen an sich und folgte Konnar. Auch sie sah nicht gerade aus wie das blühende Leben, noch etwas blass um die Nase war sie, ihre Robe am Zaum zerrissen. Doch sie war voller Tatkraft und jetzt, da sie wieder von der Kraft ihres Herrn erfüllt war, fühlte sie sich wie neugeboren. Sie fühlte sich ihrem Gott so nahe, wie selten.

"Wir danken euch von ganzem Herzen, es ist wirklich ernst." Konnar lief vor und die Geweihte folgte ihm stehenden Fußes. Im Zimmer angelangt warf Sie sofort einen Blick auf den dahinsiechenden Korwin und ihre Augen sprachen Bände.



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1. Hes 1042 BF 10:00:00 Uhr
Zwingstein zu Rían
Zwingstein zu Elburum


Kapitel 3

Zwingstein vom weißen Raben
Autor: Gramfelden