Geschichten:Nicht mit leeren Händen - Unwirsch wartend

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Am Wegesrand, 16. Hesinde 1043 BF

Mit versteinerter Miene saß die Reichsedle Rymiona von Aimar-Gor in einem separaten Teil eines Gasthauses unweit des Kaiserhofs. An ihrer Seite ihre beiden Hofdamen Sadia von Waraqis und Ramira von Barûn-Bari, sowie die beiden Zofen Mandaia von Agur und Laitha von Zolipantessa. Der Rest ihrer Entourage wartete draußen vor ihrer Kutsche.

“Ich schätze es nicht, wenn man mich warten lässt”, bemerkte die Aranierin mit bissigem Unterton in die Stille des Raumes. Die sich öffnende Tür ließ alle aufblicken, doch es war nur einer der Diener der Aimar-Gor.

“Herrin, ein Reiter aus dem Gefolge von Sibela von Pfiffenstock ist gerade eingetroffen.”

“Dann bringt ihn rein, bei den Göttern, ich bin nicht hier um Wurzeln zu schlagen”, befahl die Reichsedle etwas unwirsch. “In meinem Alter ist Zeit kostbar.”

Geschwind trat der Diener zurück und ließ den deutlich abgehetzt wirkenden Reiter in den Raum der wartenden Damen.

“Verzeiht, meine Herrin Sibela von Pfiffenstock schickt mich.” Der junge Mann keuchte merklich.

“Ich hörte davon!”, bemerkte die Aimar-Gor ungehalten. “Erzählt mir etwas was ich noch nicht weiß!”

“Die Delegation wird erst morgen hier eintreffen.” Der Reiter war immer noch vollkommen außer Atem.

“Ein weiterer Tag in diesem Etablissement? Was soll mir eigentlich noch zugemutet werden?”

“Meine Herrin Sibela von Pfiffenstock ließ mich dennoch voran reiten, da sie meinte eine wichtige Nachricht müsste Euch zuvor erreichen. So muss ich Euch leider die traurige Nachricht überbringen, dass Herr Sigman von Weyringhaus bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Seine edlen Begleiterinnen, Leonore von Vairningen und Sibela von Pfiffenstock, konnten trotz aller Mühen nichts mehr für ihn tun als ihm die letzte Ehre zu erweisen und seine Angelegenheiten bei Hofe zu ihren zu machen.”

“Was Ihr nicht sagt.” Ein unbestimmtes Funkeln lag in den Augen der alternden Reichsedlen. “Bringt dem guten Mann ein Becher Wasser, oder Bier, was immer er haben mag. Setzt Euch zu uns und seid so gut, berichtet von dem Vorfall. Ach, und bitte lasst nicht das noch so kleine Detail aus.”