Geschichten:Gramwacht - In Vertretung
18. PER 1043 BF Gramfelden
"Schaut mal die ganzen Feuerkörbe. Das sieht stimmig aus. Und dort ist die Burg endlich." Deutete sie herüber zur Gramwacht. " Sie freute sich, dass Sie nach den schlimmen Zeiten zuletzt mal wieder etwas erleben durfte. Dass sie an der Seite des jungen knackigen Knappen als Vertretung der Baronin zur Einweihung ihres fast Nachbarn erfreute sie ebenfalls. Das Dörfchen war hübsch aufgeräumt. Das sowas nettes an der Brache liegen sollte konnte sie fast kaum glauben. Sie ritten durchs Dorf den Hügel zur Burg hoch. Den Ochsenkarren lies sich jedoch im Dorfe zurück. Er solle seine kostbare Ladung erst später zeigen. Vor der Tor wurde sie von zwei Wachen angehalten, und begrüßt. "Wen dürfen wir anmelden edle Dame?" "Bitte meldet dem Burgherren die Vertretung der Baronin von Bärenau werter Herr." Die Wachen gaben den Weg durch das Tor frei. Im Hof waren weitere Feuerkörbe verteilt. Fackeln hingen an den Wänden des Burgturms, dem Haupthaus und der fertiggestellten Mauer in Efferd. Ein Stallbursche half ihr vom Pferd und führte es zum Stall wo bereits zwei Dutzend weitere Pferde standen. "Das kann ja heiter werden mein lieber" nickte sie den schüchternen Knappen. Sie blickte sich um. Die Burg hatte keine Fenster, Türen und Tore auf Erdenhöhe. Alle Fenster waren mindestens zwei Schritt in der Höhe. Zum Haupthaus musste man eine Treppe besteigen. Oben wurde Sie von einem hochgewachsenen Hünen in fremdländischen Kleidern begrüßt. "Nennt mich Konnar edle Dame, edler Herr. Ich bin der Burgvogt der Gramwacht." Sie betrachtete diese Prachtstück eines wettergegerbten Mannes. Die wilden rötlichen, schulterlangen Haare. Den rötlichen Vollbart mit der leichten Graumelierung und den grünen Umhang samt karrierten Rock. Verschmitzt lächelte sie ihn an. "Bringt uns zum Burgherr, werter Herr. Wir möchten ihm unsere Aufwartung machen und uns für die Einladung bedanken. Leider müssen wir ihm auch mitteilen, dass die Baronin ob der schwierigen Tage leider nicht selber erscheinen kann." Der Hüne führte sie in die Burg. Durch die Halle in der eine Gruppe Lautenschläger und eine Flötistin stimmungsvolle Lieder spielten durch eine großzügige zweiflügelige Tür in den Saal. Im Saal standen einige Ritterinnen und Ritter umher. Eine Rhondrageweihte in voller Rüstung begleitet von einem gutaussehenden Ritter. Über seinem Gewand trug er eine Collane mit dem Wappen derer von Vairningen. Er stand am Fenster in Richtung der Brache und unterhielt sich mit einer jungen Ritterin. Beide deuteten abwechselnd in die Brache. Ugdane blickte herüber und neigte ihr Haupt zur Begrüßung. In der Ecke saß in Zwerg in Kettenrüstung und trank aus einem Humpen während er mit einer bürgerlich im Zunftkleider gewandeten Frau über ein paar Pergamenten sinnierte. An der großen Tafel saß dann auch der Burgherr. Er unterhielt sich mit vermutlich mit einer Borongeweihten. Sie steuerte auf ihn zu und verbeugt sich leicht. "Hoher Herr Korwin von Gramfelden. Die Hohe Dame Ugdane von Karseitz." Wurde sie von Konnar vorgestellt. "Hoher Herr Korwin von Gramfelden. Ich richte freudige Grüße der Baronin von Bärenau aus. Mit höchster Bedauerung musste sie ihr persönliches Erscheinen auf ihrer Einladung zum Feste hin kurzfristig absagen. Die schweren Zeiten haben die Anwesenheit ihrer Hochgeboren an ihrem Hofe notwendig gemacht. Daher bat Sie mich als treue Freundin gemeinsam mit Ihrem ersten Knappen Ihre Glückwünsche auszurichten." "Wir bedanken uns von Herzen für euer Erscheinen hohe Dame. Wir haben vollstes Verständnis für die Beweggründe der Baronin. Wir wünschen euch viel Freude bei dem Fest." Der Burgherr stand auf und machte eine leichte Verbeugung. Er winkte einen Diener herbei. "Beköstigt die Hohe Dame." Das ließ sich Ugdane natürlich nicht entgehen. Ihre Kehle war trocken wie ein tulamidisches Wadi im Praios. Sie ließ sich und dem Knappen einen Kelch trocknen Rotwein einschenken und genoss ihn.