Geschichten:Magische Unterstützung für Gnitzenkuhl

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Baronie Gnitzenkuhl, Burg Friedburg, In der Küche

„Was? Bist du dir sicher?, fragte die Magd ungläubig. „Ich soll wirklich das Arbeitszimmer von IHM reinigen, und in der Kammer nebenan das Bett frisch machen?“ Genervt rollte die Köchin die Ärmel über die drallen Unterarme und gab einsilbig Antwort: JA! Und jetzt spute dich, damit ich das Verräumen der Vorräte nicht wieder alleine machen muss. Ich bin nicht mehr so behände um in den Kartoffelkeller zu klettern.“ Sie scheuchte das Mädchen aus der Küche damit die ihr Werk zügig beginnen konnte, derweil sie selbst begann alle Säcke und Kisten auszuräumen. Die gelieferten Waren mussten nach Druckstellen untersucht werden, bevor sie sie einlagerte. Mochte die Herrin Travia allein wissen, welche Gäste nun auf der Burg bald Einzug hielten, wenn die Räume des seeligen Valtoron jetzt schon bereitet wurden. Hoffentlich keine Verwandten aus Perricum, die waren immer so furchtbar hochnäsig, betete sie.


Trenner Perricum.svg


Baronie Gnitzenkuhl, Burg Friedburg, Im barönlichen Arbeitszimmer

Mit steilen Lettern schrieb Geshla in die Kladde, die zwischen ihr und ihrem Schreiber als Geschäftsbuch diente:

„Desweiteren legt eine neue Lohnrolle an: Name: Quenja von Niederriet-Brendiltal Funktionen: primo-Hofmagierin secundo- Heilerin tertio- Beraterin- Verhandlungen zum Verdienst werde ich noch führen- Berufserfahrung: keine“

Zufrieden lehnte sich Geshla zurück. So ein junges Ding war gewiß leicht formbar und als ausgebildete Magierin zu etwas nütze. Sie brauchte keinen Adepten, der reiten und kämpfen müsste, aber da das Mädel bei den Noioniten viel geholfen hatte, würde sie hoffentlich mit verwirrten Menschen oder sonstigen kruden Schilderungen zurecht kommen, die der stete Strom an Pilgern mit sich brachte am Rothandfelsen.

Auch das Trollholz förderte immer wieder seltsam verwirrte Personen zutage, noch eine Angelegenheit, die sie als Herrscherin im Auge behalten sollte. Da kam ihr so eine vorrübergehend angestellte Magierin doch gerade gelegen. Ein wenig Bauchgrimmen hatte sie schon, man wusste ja nie, was diese Magiewirker anstellen würden. Aus Wasserburg hörte man ja, dass mithilfe dunkelster Magie der versehrten Korhilda die Hand nachgewachsen sei. Hoffentlich würde sie die nicht allzu bald treffen, denn einen Handschlag galt es unter allen Umständen zu vermeiden.

Sie entrollte erneut das Empfehlungsschreiben der Mutter dieser Adepta- keine geringere als Malina von Niederriet. Sicherlich übertrieb diese, was die Fähigkeiten anging, aber Geshla hoffte wenigstens eine patente junge Frau zu gewinnen, die bereit war sich ihre erste Sporen an ihrem Hof zu verdienen, ohne sie gleich finanziell in den Ruin zu treiben. Ein wenig verwunderte es sie, ob der sachlichen, fast kühlen Art, in der ihr hier ihre Dienste angeboten worden waren. Kein Wort darüber, dass es schön sei die Tochter wieder in der Nähe zu wissen, und häufige Besuche nun denkbar seien.

Eine Ehe mit einem Nebachoten musste man auch erst einmal schadlos überstehen, noch dazu, wenn es so ein ehrloses Exemplar wie dieser Aurel gewesen war. Das hatte vermutlich die Rittmeisterin der Reshminianer nachhaltig verändert und hart gemacht gegenüber allzu großer Gefühlsduselei nahm Geshla an. Sie sigelte zufrieden den Brief und klingelte nach ihrer Pagin, damit der Bote ihn zu den Reitern, die nach Perricum unterwegs waren, aufgeben würde.