Geschichten:Bund von Ochs und Bär - Tjoste 5. Runde
Runde 5
22. Praios 1034 BF, Baronie Bärenau
Lechmin Rondara von Luring gewinnt gegen Sighelm von Ibelstein
(Sieg durch Herunterstoßen des Gegners)
Die Sympathien waren gleich verteilt, als die junge Ritterin, die immerhin ihr erstes Turnier außerhalb der Grafschaft Reichsforst ritt, gegen einen der Lokalmatadore anritt. Doch das Publikum hatte kaum Gelegenheit, sich für eine Seite zu entscheiden, denn schon im zweiten Anritt fand Ritterin Lechmins Lanze die Lücke in der Deckung Ritter Sighelms, der im Splitterhagel der berstenden Lanze zu Boden ging. Ritterin Lechmin war die Erste, die bei dem am Boden liegenden war, der nämlich unter überraschtem Aufruf in der Bahn liegen geblieben war. Doch kaum war die junge Ritterin da, sprang er auf, umarmte das überraschte Edelfräulein und stahl ihr einen Kuss. Den frechen Diebstahl feierte das Publikum noch lange, während die errötete Grafentochter lernen musste, dass Ritter manchen Turnierpreis zu gewinnen erhoffen - nicht nur die Krone des Siegers!
Praioslob Udilhelm von Eychgras gewinnt gegen Trautmann von Hoxforst
(Sieg durch Herunterstoßen des Gegners)
Der junge Ritter von Eychgras hatte gegen den Erfahrenen Kämpen aus Hoxforst wenig Mühe. Berauscht durch seinen bisherigen Erfolg im Turnier stieß er seinen Gegner im zweiten Lanzengang aus dem Sattel. Das Publikum und vor allem die jungen Damen jubelten ihm minutenlang zu.
Nimmgalf von Hirschfurten gewinnt gegen Fredegast von Gauternburg
(Sieg im Fußkampf)
Einen ersten Höhepunkt, dem mit großer Spannung entgegengefiebert wurde, erfuhr das Turnier schon am Ende der Runde 5, als der Ingerimmssieger von 1032 BF auf seinen Nachfolger von 1033 BF traf. Die Begegnung war von großem gegenseitigen Respekt geprägt. Beide Kontahenten wussten um die Fähigkeiten des anderen und ritten hochkonzentriert in die Tjoste. Nach vier Lanzengängen stand es 4 zu 4 nach gegenseitigen Schildtreffern, so dass der Kampf am Boden fortgesetzt werden musste. Von Gauternburg hatte damit schon Beachtliches vollbracht, war er doch der erste an diesem Tag, der dem Pfortenritter aus Leidenschaft ernsthaft Paroli bieten konnte.
Im Fußkampf ging der Schlagabtausch dann weiter. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass sich zwei gleichrangige Wölfe gegenseitig belauerten, die um die Vorherrschaft im Rudel kämpften und stets auf einen Fehler des anderen warteten. So wog der Kampf lange hin und her, ohne dass es einen Sieger gegeben hätte. Schließlich wagte der Grüne Ritter einen Ausfall nach vorne. Von Hirschfurten wich zunächst zurück, dann jedoch gelang ihm eine Wehrheimer Windmühle mit der er seinen Gegner niederwarf. Mit an den Hals gehaltener Klinge zwang Nimmgalf den Grünen Ritter schließlich zur Aufgabe. Anschließend half er ihm wieder auf die Beine und schließlich gratulierten sich die beiden Gegner und schritten gemeinsam vom Platz.