Heroldartikel:Eine neue Herrscherin für Bärenau
Praiosburgim Praios 1036 BF: Nach den offiziellen Feierlichkeiten am Grafenhof zu Hartsteen, bei denen Iralda von Ochs den Lehnseid zur Baronin von Bärenau ablegte, um in die Fußstapfen ihres verstorbenes Vaters Brander von Bärenau zu treten, folgte Ende Praios eine pompöse Feier in ihrer Baronie.
Dem Aufruf des Hauses Ochs folgend, reisten hochangesehene Adlige von nah und fern an, um diesem Ereignis beizuwohnen. Darunter Odilbert Rondrasil von Hartsteen, der Sohn des Grafen, der sein erstes Jahr in Knappenschaft bei der Bärenauer Baronin antrat. Von weit her reisten der Weidener Adlige Firian Böcklin von Buchsbart zu Schneehag mitsamt Gattin Adaque von Mersingen, ihres Zeichens die Tochter des Kronvogtes zu Dornensee an, um diesem Ereignis beizuwohnen. Aus dem Kosch ließ es sich der Großvater der Baronin und Begründer des Handelshauses Gebrüder Stippwitz Gobrom zu Stippwitz nicht nehmen, seine Enkelin persönlich zu beglückwünschen. Unter der Dienerschaft wurde gemauschelt, dass der alte Krämer die junge Iralda daran erinnerte, ihre Darlehenszahlungen nicht zu vernachlässigen. Mit ihm reiste der Ritter Angbart von Eberstamm-Auersbrück, jüngster Sohn des ehemaligen Burggrafen Hlûthar vom Eberstamm, der einst auch den Prinzen Edelbrecht auf dessen Brautfahrt nach Greifenfurt begleitete. Weitere Familienbande reiste aus Perricum an. Den weiten Weg von den Efferdstränen nahm ihr Schwiegervater Leobrecht von Ochs auf sich und reiste mit seiner Gattin Korhilda von Sturmfels an, die den weiten Weg hinunter aus dem Raschtulswall bewältigen musste.
Dem Ruf des Turnieres folgend ließ es sich der herausragende Turnierreiter Nimmgalf von Hirschfurten nicht nehmen, seine Favoritenstellung anzutreten. Dem schillernden Baron eilte sein Ruf voraus, so dass die Ankunft an der Spitze seiner Ritterlanze, geschmückt in den Wimpeln und Bannern der Pfortenritter, von zahllosen Hochrufen und Beifallsbekundungen, aber auch einigen missmutigen Blicken seiner möglichen Kontrahenten begleitet wurde. Die befreundete Familie Zweifelfels, zu der die Familie Bärenau seit jeher ein enges und freundschaftliches Verhältnis führt, schickte ihr Familienoberhaupt Debrek Rondrawin von Zweifelfels. In seiner Begleitung folgten Debreks Verlobte Emer Alara von Rallerspfort und Jolantha von Zweifelfels aus dem Waldsteiner Gebiet. Aus der Kaisermärker Linie erschien Rhodena von Zweifelfels, die sich aber entgegen der Tradition vieler Zweifelfelser nicht für das Turnier anmeldete. Unter den weiteren Anwesenden befanden sich u.a. die befreundete Familie Schallenberg, die von dem ebenfalls erst vor kurzem belehnten Baron Felan Rondrik von Schallenberg-Streitzig angeführt wurde, sowie der Greifenfurter Wulfhart von Keilholtz ä.H., der seine Familie vertrat. Komplettiert wurde die Feiergesellschaft durch zahlreiche Niederadlige aus Hartsteen und der Kaisermark.
Der Höhepunkt dieser Feierlichkeit war wahrhaftig das ausgetragene Ritterturnier, welches den Adligen alles abverlangte und dennoch die Massen begeisterte. Zur Freude der Einheimischen ritt ihre neue Baronin ein ausgezeichnetes Turnier und wurde erst im Viertelfinale von Yolante von Zweifelfels denkbar knapp geschlagen. Für mehrere große Aufreger sorgte der Turnierfavorit Nimmgalf von Hirschfurten. Erst wuchtete er den Junker Alderan von Bärenau mit einer solchen Wucht vom Pferd, dass er ins Lazarett getragen werden musste und dann verlor er auch noch gegen den Ritter von Ibelstein bevor er das Finale erreichen konnte. In eben jenem trat der alte Veteran Balian von Ibelstein, den das Volk anfeuerte, gegen die edle Dame Adaque von Mersingen an, die als krasse Außenseiterin den Weg hierher erkämpfte. Zur Freude der Gastgeberin und der Bärenauer Bevölkerung konnte der Junker von Ibelstein, der im Halbfinale den Baron Debrek Rondrawin von Zweifelfels zu Zweifelfels besiegte, seinen Siegeszug fortsetzen. In einem mit harten Bandagen geführten Finale bot der geübte Turnierreiter sein ganzes Können auf und wies seine Gegnerin in die Schranken. Während der abschließenden Feier auf der Burganlage zeichnete die Baronin ihren Turniersieger aus und der versammelte Adel genoss die Festivität oder widmete sich wichtigen Dingen - wie Politik.
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