Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Anmeldung Yandriga von Urbet

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Gareth war überwältigend!

Yandriga hatte diesen Moloch von einer Stadt überhaupt erst einmal gesehen, und das war über zehn Jahre her, während ihres mehrjährigen almadanischen Intermezzos als Gemahlin des Dalias-Junkers. Damals lockte sie ihr Interesse an Streitwagen vor dem Donnersturmrennen kurz hierher. Danach hatte sie die Almadanische Pforte für ein Jahrzehnt nicht mehr von Norden her gesehen. Es gab wenig, was sie, die Horasierin, die Ritterin aus dem Arivorer Land, eine Reise ins Herz des Mittelreichs hätte unternehmen lassen. Außer dem Großen Kaiserturnier vielleicht … wenn es zeitlich nicht immer so nah am Arivorer Turnier gelegen hätte …

Arivor war nicht mehr. Die Katastrophe vor etwas mehr als einem Jahr hatte sie überlebt. Und nun war sie, weil es das „wichtigere“, das Arivorer Turnier nicht mehr gab, doch hier, in Gareth, der größten Stadt Aventuriens.

Von ihrem Quartier auf dem Heldenberg (natürlich!), in dem sie die letzten der Namenlosen Tage verbracht hatte, brach sie im weiten Bogen zum Turnierfeld vor der Alten Residenz auf, umrundete das Schloss inmitten der Stadt weitläufig. Ihr Weg führte sie über den Eisenmarkt am Ingerimm-Tempel vorbei zum Eslamsbogen und Geburtshaus Kaiser Rauls, des Mörders ihrer Ahnfrau Lutisana, dem sie in den nächsten Tagen noch einen Besuch abstatten wollte, weiter zum größten Rondra-Tempel Aventuriens und über den Platz der Zwölfgötter schließlich bis vors Westtor der Alten Residenz.

Als unverkennbare Tjosterin – ihre Knappin Gharena und der Knecht Azzo ritten bzw. führten die drei anderen Pferde neben ihr – war sie selbst den neugierigen Garethern eine Sehenswürdigkeit. Und anders als manch übermäßig standesbewusster Ritter winkte sie den Menschen, die ihr zujubelten, auch zurück. Vor dem eigentlichen Turniergelände hielt sie inne, stieg ab und machte eine kleinere Runde durch den Trubel des Volksfestes mit seinen Feuerschluckern, Jongleuren, Schaukämpfern und Barden. Das hatte es in Arivor nie gegeben, jedenfalls nicht in dieser konzentrierten Form, weil der Turnierboden auf dem Schwerterfeld auch viel weitläufiger war als hier in Gareth.

Erst unmittelbar vor dem Tor stieg sie wieder aufs Pferd mit der langen grün-weißen Schabracke, und kramte endlich nach den Dokumenten, die ihr von ihrem Vetter, dem Baron von Cindano, in Vinsalt mit auf die Reise gegeben worden waren. Eins überreichte sie ihrer Knappin, das andere, für den Sohn des Barons bestimmte, verstaute sie vorerst wieder. Ein drittes, überaus langes, nicht vom Baron in Vinsalt ausgefertigtes, sondern von ihrem „edlen Schwager“, Ranudo di Dalias, dem Baron von Nemento in Almada erstelltes, das sie im Zweifelsfall als Angehörige seines Hauses ausweisen würde, ließ sie gleich in der Satteltasche zurück.

„Dies ist Cavalliera Yandriga von Urbet“, stellte ihre Knappin sie schließlich bei der Anmeldung vor, „und dies ein vom Comto Seneschall des Horasreichs höchstselbst gesiegelter Brief, der ihre höchstadlige Abkunft bezeugt, falls euch der Almanach de Bomed gerade nicht zur Hand sein sollte …“ Dabei überreichte sie den Amtsleuten der Kaiserin des Mittelreichs das besagte Dokument.



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Texte der Hauptreihe:
1. Pra 1041 BF zur morgendlichen Firunstunde
Anmeldung Yandriga von Urbet
Anmeldung Quelina von Hardt und Sigman von Karrrenstein


Kapitel 6

Anmeldung der Nordmärker
Autor: (Armin B.)