Geschichten:Kaiserturnier 1041 BF - Das Lager der Randersburger

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Das Randersburger Gefolge ging unmittelbar nach der Ankunft – als der Lagerplatz ausgesucht war – an den Aufbau der Zelte. Nicht nur die Waffenknechte des Edlen und das Gesinde halfen mit, auch Sigman selbst legte Hand an, damit das Zelt von Quelina so rasch wie möglich stand. Seit jeher praktisch veranlagt, scherte den Pfalzgräflichen Vogt wenig was andere von ihm dachten, wenn er solch profane Tätigkeiten auf sich nahm. Sigman selbst war nur daran gelegen, die kurze Zeit bis zum Götterdienst, sinnvoll zu nutzen, da er das ihm unbekannte Turnierfeld der Raulsarena erkunden wollte, bevor sie später dort einritten, um sich vor der Kaiserin zu präsentieren.

Kaum dass, das Speichenradzelt stand, entschuldigte er sich deshalb und überließ es Heldis, Quelina beim Einräumen zu unterstützen. Seine Leute hatten sich nicht zu dumm angestellt, deshalb hoffte er, dass auch sein eigenes Zelt stehen würde, sobald er zurückkehrte.

Rasch schritt er aus und passierte das Lager eines zarten, blutjungen Adligen der überflüssig und gedankenverloren neben seinen beiden arbeitenden Waffenknechten stand. Sigman prägte sich die Wappenfarben ein und setzte seinen Weg in Richtung Schmiede fort, da er dort einen Eingang auf das Turnierfeld gesehen hatte.

Durch das schmale Tor in der Mauer trat er auf das Feld der Ehre, das gerade noch satt grün vor ihm lag: Er vermutete, dass sich das bereits nach der Parade geändert haben würde.

Sein Blick glitt über die geschmückte Ehrentribüne im Schatten des Alten Palasts, die Lanzenwand, die noch leere Schilde-Galerie und die ebenfalls verwaisten Tribünen. Alleine war er jedoch nicht, da eine ganze Schar von Götterdienern den Lanzenhain bevölkerte und den Neujahrsgottesdienst vorbereitete. Das Treiben der Diener des Lichtbringers ließ ihn jedoch kalt, da er hier war, um der Sturmherrin zu huldigen. Langsam schritt er entlang der Tilt auf das große Tor mit dem darüber thronenden Standbild der Göttin zu und ging davor in die Knie. Bedächtig öffnete er seine Gürteltasche und entnahm ihr die kleine geschnitzte Löwin, die er vor sich in das hier bereits schüttere Gras des Tordurchgangs stellte und blickte auf:

„Sturmherrin!
Deinem Urteil beugen wir uns,
denn wir geloben,
nach deinen Geboten zu streiten,
deine Tugenden zu wahren,
und deiner Ehre Namen zu mehren.“

Sigman drückte die Löwin sachte in den weichen Boden und erhob sich langsam, den Blick noch immer auf das kraftvolle Abbild der Göttin mit den beiden Schwertern gerichtet. Dann wandte er sich um und kehrte langsam zum Lager zurück: Gerade wurden die letzten Verspannungen seines Zeltes gerichtet, so dass er beschloss, nach den Pferden zu sehen. Gelöst steckte er dem jungen Gurvan eine Leckerei zu.




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Texte der Hauptreihe:
1. Pra 1041 BF zur morgendlichen Perainestunde
Das Lager der Randersburger
Lageraufbau Landelin von Viererlen


Kapitel 18

Ankunft Ailsa ni Rian
Autor: (Arland)