Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten

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Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)

Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag (10. Boron 1044)
Gruppe Name Titel Infos Spieler
Familie Nimmgalf von Hirschfurten Baron zu Hirschfurten Gastgeber Ingo
Familie Ederlinde von Luring-Hirschfurten Junkerin zu Rotkrähenborn Ehefrau Ingo
Familie Irnfrede von Luring-Hirschfurten Edle zu Fr. Freudenstein Tochter Ingo
Familie Randolf von Hirschfurten Erb-Baronet zu Hirschfurten Sohn, Knappe bei Erlan Ingo
Familie Racalla von Hirschfurten Baroness zu Hirschfurten Tochter, Elevin Ingo
Familie Brinwulf von Hirschfurten Baronet zu Hirschfurten Sohn, Schule der Hohen Reiterei Ingo
Familie Helmar von Hirschfurten Pfalzgraf zu Goldenstein Vetter Ingo
Familie Hartmunde von Hirschfurten Pfalzgräfin zu Goldenstein Helmars Frau Ingo
Familie Hernulf-Answin von Hirschfurten Baron zu Leihenbutt entf. Neffe Bernd
Familie Sharbane Leutreu von Hirschfurten Baronin zu Leihenbutt Hernulfs Frau Bernd
Familie Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels Junkerin zu Zweifelfels Cousine Ingo
Familie Oldebor von Zweifelfels Junker zu Zweifelfels ehem. Knappe Bernd G.
Familie Jendara von Hirschfurten Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld ehemals Samlor Ingo
Familie Ludolf von Hirschfurten künftig: Baron zu Erlenstamm Verlobter von Selinde Ingo
Familie Selinde von Ruchin Baronin zu Erlenstamm verlobt mit Ludolf Ingo / BB
Familie Firnwulf von Hirschfurten Junger Herr Knappe bei Ardo v. Keilholtz Ingo
Familie Sylphia von Hirschfurten Edle zu Hirschwalden Nichte, schwanger Ingo
Familie Ortwin von Hirschfurten Edler zu Hirschwalden Mann von Sylphia Ingo
Familie Berulf von Hirschfurten Ritter zu Hirschfurten Hausritter Ingo
Familie Thalia von Rossreut Hohe Dame Berulfs Frau Ingo
Pfortenritter Erlan von Zankenblatt Baron zu Syrrenholt Baron aus Reichsforst Christian J.
Pfortenritter Erlbrechta von Zweifelfels Baronin zu Syrrenholt Erlans Frau Bernd G.
Pfortenritter Melina von Ehrenstein eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth Ihr Mann führt derzeit Fehde Andre J.
Pfortenritter Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Baronin zu Waldfang Reichsforster Baronin Melli L.
Pfortenritter Korhilda von Sturmfels Baronin zu Wasserburg ehem. Sturmfels Ina S.
Pfortenritter Leobrecht von Ochs Reichsvogt von Efferdstränen Mann von Korhilda Volker S.
Pfortenritter Wolfaran von Ochs Baron von Bärenau Sohn von Korhilda und Leobrecht Volker S.
Pfortenritter Iralda von Ochs Baronin von Bärenau Frau von Wolfaran Ina S.
Pfortenritter Hilbert von Hartsteen eh. Pfalzgraf zu ksl. Sertis im Exil Freund Nimmgalfs Jürgen S.
Reichsforster Adel Drego von Altjachtern Baron zu Schwarztannen Monika L.
Reichsforster Adel Ailsa ni Rian Baronin zu Schwarztannen Frau von Drego von A. Monika L.
Reichsforster Adel Drego von Luring Graf von Reichsforst Nimmgalfs Schwager BB
Reichsforster Adel Selinde von Kravetz Ritterin in Rubreth Dregos Balldame BB
Freunde Ardo von Keilholtz Baron zu Kressenburg aus Greifenfurt Robert O.
Freunde Praiadne Leuinherz Keilholtz Baronin zu Kressenburg Ardos Frau Robert O.
Freunde Hal von Ehrenstein Kronvogt zu kgl. Halhof Vater von Melina, verwitwet Andre J.
Freunde Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl Baron zu Hundsgrab aus Greifenfurt Christian K.
Freunde Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl Baronin zu Hundsgrab Anselms Frau Christian K.
Freunde Gerion von Keres Junker von Hohenlinden Magier Schwert und Stab Victor B.
Freunde Arinya von Baernfarn Junkerin von Alfenmohn Gerions Frau Victor B.
Freunde Felian von Perainsgarten Junker von Perainsgarten aus Mardershöh, Schlund Florian Z.
Freunde Oderik von Schwingenfels Junker von Weizengrund aus Reichsgau, Hartsteen Dennis A.
Freunde Haldora von Schwingenfels Junkerin von Weizengrund Gemahlin Oderiks Dennis A.


Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa


Turnier zu Auenwacht

Runde 4

Nimmgalf gegen Praiosmar von Hinn

Der schwerste Gegner bislang. Kein Treffer in Runde 1, 2.Runde klarer Treffer für Nimmgalf. 3. Runde: Von Hinn gleicht aus! Es wird spannend. In der 4. Runde siegt Nimmgalf dann ganz knapp mit 2 zu 1 Lanzen.


Halbfinale

Nimmgalf gegen Glaubert von Eschenrod Erste Runde: Doppeltreffer, Splitterregen! 1 zu 1 Zweite Runde - kein Treffer, beide sehr defensiv. Dritte Runde - beide Treffen, beide Lanzen splittern. Nimmgalf hatte den härteren Treffer und Glaubert rutscht vom Pferd, während sich Nimmgalf noch so gerade wieder hochziehen kann. Sieg für den Pfortenritter.

Finale

Nimmgalf gegen Korhilda - Pfortenritterfinale! (Beschreibung bei Treumunde)

Die neue Rekrutin

Ingerimm 1046: Ryane kommt mit ihren Siebensachen nach Samlor, wo sie von Nimmgalf und Tsaiane in der Reitschule empfangen wird. Tsaiane stellt sie kurz den Ausbildern vor und zeigt ihr die Örtlichkeiten. Später soll Tsaiane mit den anderen Rekruten üben. Dabei trifft sie auch Firnwulf und Eberhard (Tsaianes Neffe), die sich sehr um sie bemühen. An den schwindenden Ringen sorgt Ryane für eine kleine Sensation. Abends gehen sie zusammen in Samlor feiern.

kommt noch:


- 12. Rahaja das St. Rakuls Turnier in Rubreth: Firnwulf will teilnehmen, hat sich aber die Hand verstaucht. Ryane ersetzt ihn und kommt ins Finale, dort scheitert sie an Udilbert von Hardt (noch nicht fertig, evtl mehrere Teile)
- Differenzen: nach dem Turnier spricht ihr Mann Danos mit ihr: er will, dass sie auf ihr Gut Sichelaue zurückkehrt, oder auf seine Burg Olbershag zieht. Er hat kein Verständnis für ihre Turnierambitionen und auch nicht für ihren Wunsch Lanzenreiterin zu werden. Auch ihr Verweis auf Baron Nimmgalf beeindruckt ihn kaum. Zudem wünscht er sich endlich Kinder von ihr. Ryane will aber keine Zuchtstute für ihn sein. Sie trennen sich im Streit. (noch nicht fertig)
- zurück in Samlor heult sie sich bei Firnwulf aus. Dieser will sie trösten und es kommt beinahe zum Sex. Allerdings kommt Eberhardt rein und stört die beiden. (noch nicht fertig)
- Die Saat des Bösen: in den NL Tagen wird Danos von Pfortenstein in einem Freudenhaus in Rubreth gemeuchelt von einem Rubrether Ritter
- nach dem Kaiserturnier erhält Rynae Besuch von einem freien Agenten, der vom Magistrat der Stadt Rubreth beauftragt wurde, einen Mordfall aufzuklären. Sie erfährt, dass ihr Mann ermordet wurde, und das sie verdächtigt wird, darin verwickelt zu sein. Es kommt zu einer Anhörung. (noch nicht fertig)



Die St. Rakulls Turney zu Rubreth

12. Rahja 1046 BF, vor den Toren der Burg Rubreth

Es war ein herrliches Spektakel in der Stadt Rubreth im Rahjamond. Die St. Rakulls Turney war das erste größere Turnier in Reichsforst in der neuen Turniersaison. Die Stadt platzte inzwischen aus allen Nähten, alle Gasthöfe und Herbergen waren längst ausgebucht. Firnwulf von Hirschfurten hatte sich schon vor einiger Zeit zum Turnier gemeldet, und machte sich große Hoffnungen, da das Teilnehmerfeld dieses mal zwar durchaus anspruchsvoll, aber auch nicht übermäßig stark einzuschätzen war. Begleitet wurde er von seinen beiden Freunden Eberhardt und Ryane. Ersterer konnte noch nicht daran teilnehmen, weil er noch keinen Ritterschlag erhalten hatte, Ryane hingegen hatte sich nicht rechtzeitig angemeldet.

Für Firnwulf war es eine schöne Gelegenheit sich zu beweisen. Doch dann schlug das Schicksal hart zu.

"Argh! Das darf doch nicht wahr sein. Auauaua! Das sind vielleicht Schmerzen." Firnwulf war in sich zusammengesackt und hielt eine Hand an seinen Körper gepresst.

"Oh je, was ist denn passiert?" rief Ryane besorgt. Auch Eberhardt kam hinzu.

"Ich hab mir mit dem verdammten hammer auf die Hand gehauen. Auuuu!" stöhnte Firnwulf.

"Lass mal sehen." Rynae nahm vorsichtig seine Hand. Schon die leichte Bewegung schmerzte sehr udn Firnwulf jaulte auf.

"Ich fürchte, die ist gebrochen", sagte Ryane. "Gebrochen?"

Eberhardt rief: "Ich hole mal schnell einen Medicus", und rannte los.

"Das darf doch alles nicht wahr sein. Orkendreck!" fluchte Firwulf.

"Wie ist das denn passiert?" Fragte Ryane. "Ich hab nur die Heringe einschlagen wollen für unser Zelt. Dabei bin ich wohl abgerutscht. Oh nein, sieh dir nur die Hand an..."

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Der Medicus hatte Ryanes Befürchtung bestätigt, die Hand war gebrochen. Er hatte sie sauber geschient und Firnwulf eingetrichtert, dass es äußerst wichtig war, die Hand in den nächsten Wochen ruhig zu halten, wollte er nicht riskieren, dass sie verkrüppelte. Dazu hatte er sie in eine Schlinge gelegt. An eine Turnierteilnahme war so freilich nicht mehr zu denken.

Firnwulf saß völlig frustriert mit der frischen Armschlinge im Lazarettzelt. Seien Freunde standen bei ihm. "Jetzt sind wir den langen Weg bis nach Rubreth gekommen, um zu zeigen, was die Samlorer Rekruten schon so drauf haben, und dann so was! Wieviel Pech muss man eigentlich haben?" Ryane versuchte ihn aufzumuntern, aber es wollte ihr nicht so recht gelingen.

"Wenn du nicht teilnehmen kannst, warum lassen wir dann nicht Ryane deinen Platz im Turnier übernehmen?" schlug Eberhardt vor.

Ryane und Firnwulf blickten erst ihn, und dann sich gegenseitig an.

"Möchtest du?" fragte Firnwulf sie.

"Wirklich?" Ryanes Augen strahlten.

"Von mir aus mach ruhig! Dann melde das dem Turnierherold. Er soll dir meinen Platz geben, weil ich eben ausfalle."

"Oh danke, Firnwulf. Du hast was gut bei mir", sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und lief aus dem Lazarettzelt in Richtung Anmeldung.

Firnwulf starrte verträumt an die Decke. "Na, wenigstens ein kleiner Trost."

Eberhardt grinste: "Bin schon gespannt, wie sie sich in einem richtigen Turnier so macht."

St. Rakulls Turney - Halbfinale

15. Rahja 1046 BF, St. Rakulls Turney von Burg Rubreth Erneut ließ der Turnierherold seine laute Stimme erschallen: "Es folgen nun die Namen der verbliebenen vier Streiter im Halbfinale der diesjährigen St. Rakulls Turney, ich bitte um Aufmerksamkeit, liebe Leute. Als erster Streiter ist der Hausherr und Ausrichter dieser Turney Landvogt Rondradan von Pfortenstein höchstselbst zu nennen, der hier den Turnierbund der Pfortenritter vertritt." Großer Jubel erklang da aus der Menge, denn Rondradan war hier klar der große Lokalmatador.

"Aus Kaiserlich Randersburg tritt an der Pfalzgraf Udilbert von Hardt!"

Während Rondradans Name für lauten Jubel bei den Zuschauern gesorgt hatte, folgten auf Udilberts Namen viele Buhrufe und Pfiffe, war der berüchtigte Pfalzgraf doch aufgrund seiner rüpelhaften Art alles andere als beliebt beim Publikum.

"Als dritten Halbfinalisten begrüßen wir Lares von Torbelstein, seines Zeichens Edler und Reichsritter aus dem nahen Waldfang." Der als Turnierfavorit und Herzensbrecher bekannte Reichsritter Lares warf dem Publikum einige Kusshände zu, was vor allem von den weiblichen Zuschauern mit Jubel und lautem Kreischen aufgenommen wurde, während die meisten Männer eher weniger für diesen Herrn übrig hatten, war er doch bekanntermaßen verhältnismäßig oft in fremden Betten anzutreffen.

"Und als vierte und letzte Tjosterin konnte sich eine junge Ritterin aus dem nördlichen Rubreth durchsetzen. Ihr Name ist: Ryane von Rosenstein!" Auch hier wurde wieder ausgiebig gejubelt. Eine junge - wenn auch recht unbekannte - Lokalmatadorin im Halbfinale zu sehen, gefiel den meisten hier ausgesprochen gut.

Auch Firnwulf und Eberhardt jubelten lautstark mit. Sie hatten in den drei vergangenen Runden stets mit ihrer Freundin mitgefiebert, und waren so Zeugen geworden, wie sie erst Elvena Rondrare von Leuenmoos aus gräfl. Luring, dann den Rubrether Ritter Darian Rondred von Roßsprunk und zuletzt in Runde drei dann den erfahrenen Ritter Orlan von Scheupelburg besiegen konnte. Oft war es recht knapp, aber am Ende konnte sich Ryane immer durchsetzen und war nun sogar ins Halbfinale eingezogen. Sie waren schon sehr gespannt, wer ihr nächster Gegner werden würde.

Landvogt Rondradan erhielt das Vorrecht des Reizens. Da er mit dem Pfalzgrafen noch eine Rechnung offen hatte, wählte er ihn. Dadurch erhielt Ryane automatisch den Reichsritter Lares von Torbelstein als Gegner.

Dieser betrachtete seine junge Opponentin mit offenem Visier und einem gönnerhaften Lächeln. Er kam gleich auf sie zugeritten. "Eine so junge, bezaubernde Dame wie Ihr sollte doch nicht tjosten. Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr ganz wundervolle andere Talente habt, die durchaus auch mit Reitkünsten zu tun haben können", grinste er. "Wenn Ihr wollt, könnte ich Euch im Anschluss an unsere Partie noch eine kleine private Vorstellung im Lanzenreiten geben, meine Teuerste...", säuselte er.

"HALTET EUER SCHANDMAUL IM ZAUM!" brüllte Firnwulf wütend von der Tribüne aus, doch Eberhardt beruhigte ihn wieder: "Nicht, das will er doch nur! Hab Vertrauen in Ryane! Sie regelt das."

Diese verzog nur schnippisch den Mund und erwiderte: "Zugegeben, mich reizt die Vorstellung Euch unten liegen zu sehen schon ein wenig. Aber ich denke, dass ich auch ohne eure Privatvorstellung recht bald in diesen Genuß kommen werde..." grinste sie, was für viele Lacher im Publikum sorgte. Man liebte ihre Schlagfertigkeit.

Der Reichsritter lachte nur kurz auf: "Ha, wir werden sehen, wer am Ende unten liegt. Bei mir hat sich jedenfalls noch keine Dame beschwert, die es tat! Hüa!" Damit lenkte er sein Pferd an den Startpunkt und auch Ryane machte sich bereit und ließ sich eine Lanze bringen.

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Ihre Schulter schmerzte enorm. Zweimal hatte sie der Reichsritter heftig getroffen und seine Lanzre brechen können, während sie selber nur einen Treffer ins Ziel gebracht hatte. Daher stand es nun 1 zu 2 gegen sie. Sie schalt sich, dass er sie durch seine kecke Rede doch mehr aus dem Konzept gebracht hatte, als sie sich eingestehen wollte. Nun stand sie kurz vor dem letzten Anritt, der wohl die Entscheidung bringen würde. Sie schloss noch einmal kurz die Augen, und erinnerte sich an die wenigen, aber doch sehr intensiven privaten Lehrstunden, die sie von Baron Nimmgalf persönlich erhalten hatte. Er hatte ihr eingeschärft, dass jeder Gegner zwangsläufig fallen musste, wenn man genau seinen Schwerpunkt traf, also die exakte Körpermitte. Da diese in der Regel gut durch den Schild geschützt war, musste man die Lanze geschickt herum zirkeln. Mit einer Lanze zu finten war schwierig, aber eben nicht unmöglich. So hatte der Baron zuletzt die Großfürstenturnei in Auenwacht gewinnen können. Es zu versuchen war sehr gewagt, aber sie hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren.

Als der Herold das Stertsignal gab, preschten die beiden Ritter aufeinander zu. Ryane zielte zunächst hoch. Als der Reichsritter seinen Schild leicht nach oben korrigierte, zirkelte Ryane die Lanzenspitze blitzschnell nach unten, und traf ihn so voll ins Zentrum. Mit einem gewaltigen Knall zerbarst die Lanze und Ritter Lares wurde durch die Wucht von seinem Pferd gerissen und nach hinten geschleudert. Doch auch seine Lanze hatte getroffen, und Ryane hing seitlich an ihrem Sveltaler Kaltblut. Nur mit letzter Kraft konnte sie sich wieder in den Sattel hochziehen, was einen regelrechten Jubelsturm im Publikum entfachte. Anschließend wendete sie ihr Pferd und ritt zu ihrem herabgefallenen Gegner. Sie stieg ab und half ihm wieder auf die Beine.

Dieser grinste: "Ihr seid nicht nur sehr schön, sondern auch verdammt gut im Tjosten! Alle Achtung, ich muss zugeben, dass ich Euch deutlich unterschätzt habe. Aber nochmal wird mir dieser Fehler nicht passieren", sagte der Ritter zu ihr, zwinkerte ihr zu und zeigte sein strahlendes Lächeln. Ryane bedankte sich für die gute Partie. Sie reckte die Arme nach oben und ließ sich von den Zuschauern feiern.

"Ja, jaaaaa, ich werd' verrückt, sie hat es tatsächlich geschafft!" jubelte Firnwulf und umarmte seinen Freund Eberhardt, was er sogleich darauf wieder bereute, als ihm ein starker Schmerz in die verletzte Hand fuhr. Auch der extra aus Hirschfurten angereiste Baron Nimmgalf von Hirschfurten, der das Ganze von der Tribüne aus gemeinsam mit Tsaiane von Talbach beobachtet hatte, war sehr angetan von Ryanes Leistung, und spendete sogar im Stehen Applaus.

Unter großem Jubel wurde sie durch den Herold zur Siegerin erklärt. Damit stand das Finale fest, es hieß Ryane von Rosenstein gegen Pfalzgraf Udilbert von Hardt, der im ersten Halbfinale den Rubrether Landvogt knapp mit 3 zu 2 Lanzen besiegt hatte. Es war bereits jetzt eine kleine Sensation, und die Sympathien des Publikums lagen nun eindeutig auf Ryanes Seite.

St. Rakulls Turney - Finale

Nur eine Stunde nach den Halbfinalritten stand dann das große Finale der St. Rakulls Turney an. Ryanes Gegner hieß Udilbert von Hardt, der Pfalzgraf von Kaiserlich Randersburg. Ryane war auf den Mann keineswegs gut zu sprechen, war er es doch gewesen, der ihren Onkel Geldrion Drakan von Sichelaue bei dem Eslamsgrunder Ingerimmsturnier 1044 BF so schwer getroffen hatte, dass er noch vor Ort seinen schweren Verletzungen erlegen war. Überhaupt war der Stil des Pfalzgrafen als rüpelhaft und rücksichtslos zu bezeichnen, was sich auch in häufigen Unmutsbekundungen und Schmährufen aus dem Publikum bemerkbar machte. Dies allerdings kam ihr nur zugute, da nahezu jeder in der Menge mit ihr, der jungen Ritterin aus Rubreth, mitfieberte.

Als sie über die Tribüne blickte und in die Menge grüßte, sah sie viele vertraute Gesichter. Baron Nimmgalf von Hirschfurten und Tsaiane von Talbach waren extra aus Samlor angereist, um ihren finalen Ritt zu verfolgen, was sie mit großem Stolz erfüllte. Weiter rechts saßen ihre Freunde Firnwulf und Eberhardt, die ihr begeistert zujubelten. Dann entdeckte sie auch noch Landvogt Rondradan und... oh... direkt neben ihm saß sein Vetter Danos von Pfortenstein - ihr Ehegatte. Diesen hätte sie lieber nicht hier gesehen. Aber gut, sollte er sich doch ruhig anschauen, wie sie sich in der Tjost so machte.

Aus Höflichkeit grüßte sie ihren Gegner vor dem ersten Ritt, was von diesem jedoch nicht erwidert wurde. Nachdem beide Tjoster ihre Startposition erreicht, und eine Lanze bekommen hatten, gab der Herold das Startsignal. Im nächsten Moment setzten sich beide Reiter in Bewegung. Schneller, immer schneller preschten die Rösser aufeinander zu. Ryane zielte zunächst hoch, in der Hoffnung, dass er seinen Schild heben wrde. Doch leider passierte nichts dergleichen. Also senkte sie die Lanze wieder und zielte auf seinen Schild.

Der Aufprall war gewaltig. Ryane konnte zwar ihre Lanze brechen, doch der Stoß des Pfalzgrafen war so stark, dass sie aus dem Sattel geworfen wurde, und sich nach dem Aufprall noch ein paar mal um die eigene Achse drehte, und dann auf dem Rücken liegen blieb. Entsetzt schrie die Menge auf. Nahezu jeder hatte sich ein anderen Ausgang erhofft.

Der Pfalzgraf wendete noch einmal sein Pferd und ritt an der liegenden Ryane vorbei. "Ihr seid keinen Deut besser als Euer Onkel! Ihr werdet niemals aus seinem Schatten treten können!"

Ryane - sonst immer eine passende Erwiderung parat - konnte nur keuchen und husten, und hoffen, dass nichts gebrochen war. Nachdem der Pfalzgraf zum Sieger erklärt worden war, kamen Firnwulf und Eberhardt zu ihr gelaufen, und halfen ihr wieder auf die Beine. Ryane setzte den Helm ab und signalisierte der Menge, dass alles in Ordnung war. Ihr Körper schmerzte zwar sehr, doch es war wohl nichts gebrochen oder verstaucht. Viel schlimmer wog aber die Demütigung durch ihren unbarmherzigen Gegner.

Kurz nach dem Finale trat eine Ritterin an Ryane heran, die sich ihr als Meinir ni Rian vorstellte. Sie überbrachte ihr die Nachricht, dass der Herr von Pfortenstein sie zum Abendmahl auf Burg Rubreth einladen möchte. Ryane war etwas überrascht, ließ die Ritterin jedoch wissen, dass sie die Einladung gerne annähme.

Nun musste sie aber erstmal ihre Rüstung loswerden, und ein Bad im großen Zuber wäre auch keine schlechte Idee. Dem schlossen sich Firnwulf und Eberhardt gerne an.

Differenzen

15. Rahja, abends

Ryane von Rosenstein war der Einladung ihres Lehnsherren zum Abendessen auf Burg Rubreth gefolgt. Sie war schon neugierig, was er ihr so Wichtiges zu sagen hatte. Oder ob er sie nur zu ihrem guten Abschneiden beim Turnier beglückwünschen wollte?

Sie folgte dem Truchsess Algon Raultreu von Roßsprunk bis ins Esszimmer, wo sie höflich gebeten wurde, an der reich gedeckten Tafel Platz zu nehmen. Der Herr von Pfortenstein würde jeden Moment hinzukommen. Dann verließ sie der Truchsess wieder. Nur am Eingang zum Saal blieben zwei Hausritter als Wache stehen.

Ryane schaute sich derweil etwas im großen Saal der Burg um. Es war eher zweckmässig als gemütlich eingerichtet, so passte er zum Rest der Burg. Immerhin gab es einen Kamin, der jetzt im Rahja allerdings nicht an war. Das Essen war bereits aufgetragen, und Ryane machte sich schon mal den Teller voll.

"Sieh an, da bist Du ja, Ryane", vernahm sie eine vertraute Stimme.

"Danos?" fragte sie. Tatsächlich war es nicht wie erwartet ihr Lehnsherr Rondradan von Pfortenstein, sondern ihr Gemahl Danos von Pfortenstein, ein entfernter Vetter des Landvogtes. Er setzte sich ihr gegenüber ans andere Ende der Tafel, und begann ebenfalls vom Abendmahl zu speisen.

"So ist es. Ist ja schon eine Weile her, seit wir uns das letzte mal unterhalten konnten. Du bist jetzt anscheinend nach Hirschfurten umgezogen?"

Ryane war nicht gerade begeistert, dass sie jetzt mit ihrem Mann ein klärendes Gespräch führen musste. Aber sie versuchte, das Beste daraus zu machen. Durch die große Distanz zu ihm hatte das Ganze eine recht angespannte Atmosphäre.

"Nun, ich hatte dir vor einigen Wochen eine schriftliche Note geschickt, und dir meine Versetzung zur Kavallerie des Reichsforster Grafenbannes mitgeteilt. Da die Ausbildungsstätte in Hirschfurten ist, bin ich an einem Umzug leider nicht vorbei gekommen."

"Und warum wolltest du zur Kavallerie versetzt werden? Du warst doch bei den Schützen in Untergras, was nur wwenige Meilen von deinem Lehen entfernt liegt."

Ryane zögerte einen Moment. Dann antwortete sie: "Der Heermeister des Grafenbanns war der Ansicht, dass meine Talente bei der Kavallerie besser zum tragen kämen. Daher hat er die Versetzung in die Wege geleitet."

Danos schien das wenig zu beeindrucken. Er aß eine Weile stumm weiter.

"Und Glückwunsch zu deinem zweiten Platz bei dem Turnier. Schade, dass es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat."

"Ich bin sehr zufrieden", entgegnete Ryane selbstsicher. "Immerhin konnte ich mich gegen mehrere namhafte Gegner behaupten um so weit zu kommen. Und einige von ihnen hatten deutlich mehr Erfahrung als ich."

"Nun ja. Das war sicher nicht schlecht. Auch wenn Du meine Anwesenheit unter den Zuschauern nicht einmal wahrgenommen hast."

"Das habe ich durchaus. Allerdings musste ich mich doch sehr auf meine Partie gegen den Pfalzgrafen konzentrieren, da war keine Gelegenheit um einzelne Anwesende im Publikum zu begrüßen."

"Nicht mal deinen eigenen Gemahl?"

Ryane zog schnaubend die Luft ein. "Was hast du erwartet? Dass du mir ein Taschentuch an die Lanze binden darfst? Ich denke, auf so ein Schauspiel können wir beide ganz gut verzichten."

"Immer noch so abweisend. Dabei habe ich etwas für dich."

Er stand auf, und kam zu ihrem Platz. Dann übereichte er ihr ein kleines Kästchen.

Ryane öffnete es. Drinnen lag eine kleine Kette mit einem Rosenquarz.

"Wofür soll das sein?"

"Darf ein Mann heutzutage seiner Frau nicht mal mehr ein kleines Geschenk machen?"

"Doch, darf er gerne tun. Trotzdem wüsste ich gerne den Grund dafür. Sowohl unser Traviatag als auch mein Tsatag sind noch ein paar Monde entfernt."

"Also gut!" Er setzte sich nun direkt auf den Platz neben ihr. "Ryane, ich möchte, dass Du in dein Lehen zurückkehrst. Lass den Unsin mit der Tjosterei und der Kavallerie, das führt doch zu gar nichts. Du kannst auch zu mir nach Burg Olbershag ziehen, die Zerstörungen aus der Erstürmung während der Fehde sind inzwischen weitgehend beseitigt. Es lässt sich also ganz gut dort wohnen. Und dann könnten wir endlich mal eine Familie gründen. Wenn erstmal Kinder da sind, wirst du ohnehin keine Zeit mehr für Turnierereien haben. Also lass es am besten gleich bleiben."

Das verärgerte Ryane, und wütend entgegnete sie: "Ich soll also alles aufgeben was ich erreicht habe, und wieder zu dir zurückkehren? Ausgerechnet zu dir? Zu einem Versager, der noch gar nichts erreicht hat? Und dann willst du mich nur als deine Zuchtstute für den Nachwuchs haben?" Sie stand aprubt auf und Danos blickte sie überrascht an. "Weißt Du was? Behalte dein Geschenk! Ich verzichte dankend!"

Damit drehte sie sich weg und stapfte strammen Schrittes aus dem Salon. Ihr Essen hatte sie nicht mal zur Hälfte verzehrt.

"Ryane! So warte doch. Überlege es dir bitte noch mal." Danos lief ihr hinterher, doch gelang es ihm nicht mehr, sie zur Umkehr zu bewegen.

Derweil schlich ein junger Hausritter in den Speisesaal und ließ seine Blicke über den Tisch schweifen. Er sah das Kettchen in der Kiste und nahm es an sich.

Liebe und Pflicht

Ryane trifft sich mit Firnwulf abends an einem kleinen See. Sie ist völlig am Boden, er muntert sie etwas auf und sie kommen sich näher...

20. Rahja, nach Sonnenuntergang

Es war eine warme Sommernacht. Der volle Mond stand am Himmel und es leuchteten viele Sterne. Ryane hatte sich mit Firnwulf am Trollsee verabredet, einem kleinen See nur ein paar Meilen östlich der Kavallerieschule von Samlor. Sie war in den letzten Tagen recht schweigsam gewesen seit ihrer Rückkehr aus Rubreth, und hatte viel nachgedacht. Heute Abend wollte sie Firnwulf endlich sagen, was sie so bedrückte.

Firnwulf hatte ein kleines Lagerfeuer angezündet über dem er kleine Schweinswürste braten ließ. Davor hatte er eine rote Decke ausgebreitet, die in einer Ecke einen weißen aufgestickten Hirschen zeigte. Ryane kam zu ihm geritten, und stieg von ihrem Svelltaler ab. Schon winkte er sie zu sich heran. Sie begrüßte ihn mit einem kleinen Kuss auf die Wange und setzte sich dann zu ihm auf die Decke. Er gab ihr ein Würstchen ab.

Die Aussicht auf den kleinen See, in dem sich das volle Madamal spiegelte war malerisch. Das leise Zirpen der Grillen tat ihr Übriges.

"Also, Ryane. Du wolltest mit mir reden? Da für morgen erst am Nachmittag wieder Übungen angesetzt sind, haben wir heute Nacht viel Zeit", stellte Firnwulf augenzwinkernd fest.

Und Ryane redete sich ihre Sorgen von der Seele. Dass ihr Mann von ihr verlangt hatte, das Tjosten und die Kavallerie aufzugeben, nur um zu ihm nach Rubreth zurückzukehren. Dass er in keinster Weise respektiert, was sie alles schon erreicht hat, und auch dass sie die Niederlage im Finale gegen den Pfalzgrafen immer noch sehr bedrückt. Aber auch dass sie ihm immer noch sehr dankbar war, dass er ihr seinen Platz im Turnier überlassen und sie die ganze Zeit tatkräftig unterstützt hatte.

Firnwurf hörte sich alles ruhig an. Er stellte nur hin und wieder mal kleine klärende Fragen, und gab ihr auch hin und wieder mal seine persönliche Einschätzung zu den Dingen. Dabei kamen sie sich langsam immer näher. Erst streichelte er ihr sanft über den Rücken, dann schmiegte sie sich eng an ihn und legte ihren Arm über seine Brust. Schließlich fanden ihre Lippen zueinander.

Firnwulf hielt noch einmal kurz inne: "Ryane... ich weiß nicht, wo das enden wird. Bist du dir sicher, dass du es willst?"

"Ganz sicher!" flüsterte sie. Und schon bald sanken ihre Kleider zu Boden.

Die Saat des Bösen

Es war der vierte Tag des Namenlosen, der Tag der Madaraestra, was allerdings nur sehr wenigen Gelehrten bekannt war. Danos von Pfortenstein hatte die Tage ohne Namen bei seinem entfernten Vetter Rondradan von Pfortenstein auf Burg Rubreth verbracht. Er hatte sich bitter über seine widerspenstige Gemahlin bei ihm beklagt. Weder kam sie ihren Pflichten als Lehnsfrau nach, noch denen als Ehefrau. Nach dem St. Rakulls Turnier Mitte Rahja hatten sie sich heftig gestritten. So hatte er von ihr verlangt, ihre Aktivitäten im Reichsforster Grafenbann aufzugeben, um wieder in ihr Lehen zurückzukommen. Auch wollte er, dass sie ihn regelmäßig auf Burg Olbershag besuchen käme, schließlich war immer noch kein Nachwuchs in Aussicht, was er gerne ändern würde. Sie hatte darauf nur ablehnend reagiert und schien nicht bereit zu sein ihre Turnierkarriere für die Aussicht auf Kinder zu gefährden. Daraufhin war er laut geworden und hatte ihr puren Egoismus unterstellt, und sie hatte ihn einen Versager genannt. So kam das eine zum anderen und man hatte sich letztlich im Streit getrennt. Wie er erfahren hatte, war sie wohl nach Hirschfurten zurückgekehrt. Er wollte nun die Gelegenheit nutzen, um mit seinem Vetter zu besprechen, welche Möglichkiten er hätte die Ehe zu annulieren, ihr das Lehen zu entziehen oder anders gegen seine widerspenstige Gemahlin vorzugehen. Da Rondradan sich aber auch nicht eindeutig auf seine Seite gestellt hatte, waren die Gespräche absolut nicht zu seiner Zufriedenheit verlaufen, was seinen Ärger noch mehr angestachelt hatte. Er musste nun erstmal wieder den Kopf frei bekommen.

Den ganzen Tag schon war es drückend schwül, und die Atmosphäre lud sich immer mehr auf. So sehr, dass das Kribbeln in seinen Lenden schier unerträglich wurde. Mit zwei seiner Getreuen schlich er sich des Abends aus der Mannpforte der Burg, um dann rasch in die nahe Stadt zu reiten. Zu ihrem großen Verdruss hatten die meisten Gasthäuser und Schenken während der Namenlosen Tage geschlossen. Nachdem sie eine Weile ohne Ziel durch die Straßen flaniert waren, allerorten waren aus den Häusern und Kellern gedämpfte Schreie oder Stöhnen zu vernehemen, kamen sie an ein Haus, an dem draussen ein großen Schild hing auf dem 'Zum roten Horn' zu lesen war. Da aus dem Inneren Licht drang und Gepräche, leichte Musik sowie auch eindeutiges Gestöhne zu vernehmen war, war klar dass es auch an diesen Tagen offen hatte, bzw. Nächten, denn an der Türe stand "geöffnet von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang".

"Hier sind wir richtig, Leute!" grinste Danos seine Begleiter an. Sie banden die Pferde fest und betraten das Bordell. Was er nicht bemerkte war eine schattenhafte Gestalt, die ihnen in einigem Abstand folgte.

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Wie gut das doch tat. Die dralle Swantje hatte nicht übertrieben: die kleine Brünette hier verstand ihr Handwerk ausgezeichnet. Danos lag auf dem Rücken in einem der Bordellbetten und ließ die Hure genüßlich auf ihm reiten, während ihn die wippenden Bewegungen ihrer Brüste noch mehr anspornten. Für einen kurzen Moment dachte er an seine widerspenstige Gattin. Solche Freuden hatte sie ihm jedenfalls noch nie bereitet. Stattdessen hatte sie ihn einen Versager genannt, und das wo er durch die Fehde der Vogt eines Junkertums geworden war! Er hatte es so satt mit ihr. Er nahm sich vor ihm neuen Jahr mit harter Hand durchzugreifen. Entweder würde sie sich ihm fügen, oder er würde sie mit Gewalt gefügig machen. Sie würde ihn schon noch kennen lernen. Er würde...

Da vernahm er ein gurgelndes Geräusch. Im nächsten Moment spritze eine Fontäne hervor. Es war Blut. Ein gewaltiger Blutschwall ergoss sich aus der aufgeschnittenen Kehle der Frau auf seinen Bauch, seine Brust und sein Gesicht. Er spürte Panik in sich aufsteigen. Als der nackte Körper der Frau leblos zur Seite kippte, sah er verschwommen hinter ihr eine Gestalt mit einer schwarzen Kapuze. In der Rechten hielt sie einen blutigen Langdolch.

Danos geriet in Panik, wollte sich schon aufrichten, doch die Gestalt drückte ihn mit großer Kraft zurück auf das Bett. Dann zog sie die Kapuze zurück. Der Vogt erkannte den Mann mit den weißen Haaren: er war einer der Hausritter Rondradans. Aber etwas war anders an ihm. Seine Augen schienen regelrecht zu lodern. Danos' Panik stieg ins Unermessliche. Er versuchte sich zu befreien, es war aber vergebens.

Dann hörte er ihn sagen: "Du bist nur der erste Schritt auf meinem langen Weg der Rache! Ihr nahmt mir meine Zukunft, nun nehme ich die Eure!"

Danos wollte schreien, doch der Mann hielt ihm eisern den Mund zu. Im nächsten Moment stach er zu. Wieder und wieder ließ er die Klinge des Dolches in Danos nackten Körper fahren, bis dieser nicht mal mehr zuckte. Zuletzt drückte er ihm ein Schmuckstück in die Hand, ein kleines Kettchen mit einem Rosenquarz.

Anschließend öffnete er ein Fenster und verschwand lachend in der Finsternis.

Unter Verdacht

Samlor, 15. Praios 1047

(Ryane bekommt Besuch von Inquisitor Praiobur von Zankenblatt. Er unterzieht sie einer hochnotpeinlichen Befragung.)


(wird fortgesetzt)