Geschichten:Erschütternder Todesfall in Rabicum!

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Aus der Travia-Ausgabe 1046 BF der "Perricumer Postille"

Erschütternder Todesfall in Rabicum!

Stadt Rabicum. Wie uns jüngst zugetragen wurde, ist der Bewahrer von Wind und Wogen zu Rabicum, Hochwürden Sturmbold Wagener, unter nachgerade schockierenden Umständen in Efferds Reich abberufen worden. Der wegen seiner ruhigen und pragmatischen Art äußerst beliebte Geweihte starb, als er am 1. Efferd, dem Tag des Wassers, die Feierlichkeiten an diesem höchsten Tag des Launenhaften leitete. Auch wenn hierzulande die meisten unserer Leser dieses Ereignis mit den Bunten Lichtern in der Reichsstadt verbinden, soll an dieser Stelle daran erinnert werden, dass dieser Feiertag ebenso an Gewässern im Landesinneren, wie etwa in Rabicum, das am Darpat liegt, begangen wird.
An den Gestaden des Flusses hatten sich die frommen Städter sowie die Bewohner der umliegenden Dörfer versammelt, dazu zahlreiche Flussfischer mit ihren Booten. Sie alle lauschten zunächst tief ergriffen der eindringlichen Predigt Hochwürden Sturmbolds, der unter anderem betonte, dass unsere Provinz durch die Verbundenheit zum Darpat und zum Meer dem Herrn des Wassers besonders lieb und daher verhältnismäßig wenig den Launen des Gottes unterworfen sei. Daher sei ein Jeder gehalten, durch frommes Tun seinen Teil dazu beizutragen, dass dies auch weiterhin so bleibe und zudem die Stimmungen des Herrn Efferd klaglos ertrage.
Zum Höhepunkt der Feierlichkeiten schickte sich seine Hochwürden an, mit Hilfe der Macht seines Herrn über den träge dahinfließenden Strom zum anderen Ufer zu wandeln.
Dann geschah das Undenkbare, das Unfassbare: Etwa auf halbem Wege fiel Herr Sturmbold nicht nur in das Wasser, sondern versank, nachdem er zuvor noch einige Augenblicke lang panisch mit den Armen gerudert hatte, in selbigem. Lähmendes Entsetzen ergriff die Versammelten und erst einige schier endlose Augenblicke später hatten sich zumindest einige Fischer gefasst und sprangen mutig in den Fluss, um den Geweihten aus diesem zu retten. Allein, Efferd sei´s geklagt, alle Mühen waren vergeblich; seine Hochwürden konnte lediglich tot geborgen werden. Der Darpat war zu seinem nassen Grab geworden.
Still, nachdenklich und teilweise völlig verstört machten sich die Besucher auf den Weg zu ihren Heimstätten, während der Leichnam des Priesters in seinen Tempel zu Rabicum gebracht wurde.
Schon zwei Tage später waren Geweihte aus der Capitale herbeigeeilt, um die Vorgänge zu untersuchen. Doch auch wenn sie hierzu keine Erklärung abgaben, schien es den Bürgern Rabicums, dass die Diener des Herrn des Wassers nichts weiter herauszufinden vermocht hatten. War Herr Sturmbold also lediglich das Opfer einer Laune seines Gottes geworden und nun, quasi als Gunstbeweis, an diesem hohen Feiertag in sein Reich abberufen worden? Oder spielten da noch andere Umstände eine eher dunkle Rolle? Wie es heißt, soll sich der Verstorbene zuvor diverse Male mit einigen merkwürdigen Fremden erst unterhalten und dann gestritten haben. Angeblich waren diese Leute auch bei den so tragisch geendeten Feierlichkeiten zugegen, verließen diese aber noch vor dem Tode seiner Hochwürden. Andere Bürger erinnerten an die beiden Seeschlangen, die hier vor einigen Götterläufen nach langem und hartem Kampf bezwungen worden waren. Mochte hier vielleicht ein Zusammenhang bestehen?
Was auch immer dahinterstecken mag: Die Postille wird weiter berichten und die Redaktion wünscht den Augenzeugen des schockierenden Ereignisses allzeit Efferds Segen.