Geschichten:GG&P-Con 2024 Das Turnier - 3. Finalrunde

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Schloss Auenwacht Nach einer kleinen Werbepause und dem Reizen und Trutzen, lässt der Großfürst die dritte Finalrunde beginnen. Es warten einige interessante Begegnungen:

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3. Finalrunde (Siegerinnen in fett geschrieben):

Partie 1: Siegerain von Bregelsaum-BergRukus von Rabicum (1:2)

- Von der Tribüne ruft es: „Perricum gegen Perricum, da können wir nur gewinnen.“, ob es hämisch die Schlunder oder stolz die Perricumer waren ist dabei ungewiss.

- Das der Bregelsaum-Berger den Rabicum forderte, kann nur ein Ergebnis des derzeitigen Schwächelns der Rabicumer und der aktuellen politischen Situation in Perricum sein. Rabicum nahm diesen kleinen Skandal „gern“ an.
- Allerdings mit einem schwachen Start – im ersten Ritt siegt Siegerain, wenn auch nur knapp. (Oder spielt Rabicum nur?)
- Doch Rukus holt in der zwieten auf! – stolz und kraftstrotzend, als wollte er nochmal etwas beweisen.
- Rukus verweist den "Jüngling" in die Schranken! Stolz greift er das Banner der Rabicums und reckt in es in die Höhe, während er eine Ehrenrunde auf dem Platz dreht.
- Er lässt Siegerain links liegen, sein Neffe Welferich bekommt von all dem nichts mit, war er ja schon gegangen.

- Bärfried von Hardenstatt applaudiert und spendiert Siggi (Siegerain) einen Wein zum Trost. Korhida von Sturmfels erkennt trotz politischer Differenzen an: „Der Alte kanns noch.“

- Die Perricumer skandieren: „Rukus! Rukus! Rukus!“
- Ein Verkäufer auf den Rängen hält dagegen: „Rohkost! Frische Rohkost!“ Und erlaubt sich einen Scherz: „Kauft Rohkost aus Rabicum!“ (Einer seiner eigenen Kohlköpfe fliegt ihm daraufhin an den Kopf, „Meine Kohlköpfe, meine wertvolle Rohkost!“)

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Partie 2: Blaue RitterinMirande von Mersingen (2:1)
- Einige betrunkene Schlunder brüllen im hollprigen Singsang: „Schwarze Ritter, blaue Ritter - sind wir hier beim horasichen Karneval.“
– Die Blaue lässt sich davon nicht beeindrucken. Ritterlich führt sie die Faust zur Brust und begrüßt ihre Gegnerin.
- Bärfried von Hardenstatt feuert seine ehemalige Gegnerin an.
- Ein Duell auf Augenhöhe, aber ein knapper Sieg nach Punkten für die blaue Ritterin, die ihrer geschlagenen Gegnerin ehrlich für den guten Ritt dankt. Hier zeigt sich jemand offensichtlich von ihrer besten Seite, schade, dass wir ihr Gesicht nicht kennen.
- Der Hardenstatter nickt der Blauen anerkennend zu.

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Partie 3: Wilmunde von Schartenstein – fordert Erlan von Zankenblatt (2:0)
- Die Menge hält die Luft an – Pulethanerin gegen Pfortensteiner. Wie in den guten alten Zeiten! Knisternde Spannung und Rivalität.
- Während der Turnier-Herold immerwieder mit verbalen Entgleisungen auffällt. Sofrotzelt er rum, macht schräge oder provokante Bemerkungen oder nennt z.B. er die „Pfortenritter“ häuffig „Pfortensteiner“, mit Absicht oder aus beschwippster Schusseligkeit, ist nicht auszumachen.
Während aus den Reihen der Pfortis herüber ruft: „Erlan zeig es dem Pack.“
- Knappe erste Runde für Wilmunde.
- Auch in der zweiten Runde kein Stich für Zankenblatt. Die Pfortenritter unterliegen gegen die Pulethaner! (Zumindest in dieser Runde)
- Die Menge jubelt, die Ritterbünde sind zurück! Die Leute lieben diese Rivalität!
- Der alternde Pfortenritter Erlan kann es nicht fassen, dachte er doch seinen dritten Frühling hier zu erleben. Auch hier gab er eine gute Figur ab, es war knapper als das Ergebnis scheint, aber das Alter und die vielen Runden zuvor haben dann doch letztlich ihren Tribut vom Pfortenritter gefordert. Was die Schartensteinerin, mit eiserner, gestrenger Miene auszunutzen wusste. Diese verabschiedet den alten Zankenblatter knapp und widmet ihren Sieg dann ihrem Bund und der Herrin Travia, entgegen dem „unsittsamen Lotterleben der Pfortenritter, die gar mit dem Weibe ihres eigenen Bruders die Bettstatt teilen sowie sich der taumelnden Erfolgssucht, der unedlen Protzerei und dem levthanischen Gesaufe hingeben.“ (Womit sie auf Gerüchte, die Rund um das Turniergelände herrschen, eingeht.) Sie bietet daraufhin einem Pfortenritter (Rondradan von Pfortenstein) den Übertritt zu den Pulethanern an. „Falls Ihr Eure Ehre zurück wollt.“ Was leider vergebens war, da man aufgrund der lauten Buhrufe aus den Reihen der Pfortenritter und deren zahlreichen Anhänger kein einziges Wort von ihr verstehen konnte...doch derjenige für die die Worte gewesen waren, hatte sie hören können. Und das war das was Wilmunde das wichtigste. Da konnten die ungehobelten Pfortensteiner so laut brüllen, wie eine Sumpfranzen-Meute, sie hatte hier anständig gewonnen und diesem armen Tropf von Pfortenritter einen Weg angeboten, seine Würde zurückzuerlangen.

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Partie 4: Jolantha von ZweifelfelsPraiosmar von Hinn (0:2 - eine unentschiedene Runde)
- „Hau sie Hinn!“, ruft den von den Schlundern rüber. „Keine Zweifel, Zweifelfels.“, ertönt es von den Waldsteinern.
- Das klingt nicht so als würde uns wieder so ein waldsteiner Streichelritt erwarten. (Wieder so eine Entgleisung des Turnier-Herolds)
- Ein ausgeglichener erster Ritt! – Spannend und auf Augenhöhe.
- Zweite Runde wird hart ins Gefecht gegangen (kein Streicheln), doch Hinn obsiegt! Auch in der Dritten Runde! Immer knapp.
- Die Waldsteinerin schlägt sich wacker und repräsentiert ihre Grafschaft, als letzte Waldsteinerin, mit erhobenem Haupt.
- Dies honoriert auch Hinn: „Ist mir eine Ehre gewesen!“

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Partie 5: Algerio da Selaque von Culming (Der Almadaner) – Brindia von Stolzenfurt (0:2 - eine unentschiedene Runde)
- Keine gute erste Runde. Brindia zeigt sich unkoordiniert, gewinnt jedoch, gegen den zaghaften Almadaner.
- Zweite Runde ohne Treffer! Jetzt machen sie es doch noch spannend.
- Brindia gewinnt, Almadaner flucht laut almadanisch und beschwert sich beim Herold ob der nonkonformistischen, unberechenbaren und nach Auffassung des Almadaners unfairen Reitweise der Stolzenfurterin!
- „Irre Runde, unkonventionell!!!“ es danach allderings im Publikum. Brindia scheint, gerade wegen ihrer Eigenarten, bei den Leuten gut anzukommen.
- Einige denken gar: „Da kommt ein Talent für die nächsten Jahre.“
- Zum Abgang kichert sie Irre und meint „Dem hab ich den Hintern versohlt.“

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Partie 6: Adalissa von DesmetalGlaubert von Eschenrod (0:1 - von Desmetal muss verletzt aufgeben)
- Der Turnier-Herold betont Desmetals Namen mal falsch mal richtig.
- „Eine Ehre!“ hustet die Desmetalerin raus.
- Etwas irritiert erwidert dies Glaubert.
- Glaubert dominiert in der ersten Runde hart! => Er verletzt Adalissa dabei schwerer, es fließt sogar offensichtlich Blut.
- Die Menge applaudiert, doch für wen?
- Ein Trupp Mediziner, allen voran der Hofmedicus, kommt angerannt.
- Adalissa senkt die Lanze und beendet damit den Ritt! Eschenrod ist sichtlich erleichert, verabschiedet die Schlunderin aus der Ferne, wünscht gute Genesung und verlässt den Platz auffällig schnell.
- (Der Turnier-Herold macht einen einen schlecht gereimten Witz über „Roten Saft“ und „Große Angst“- Wieder so eine Entgleisung.)

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Partie 7: Korhilda von SturmfelsArdo von Keilholtz (2:1)
- Korhilda begrüßt ihr gegenüber ritterlich. "Möge der Bessere gewinnen" Und hält alle Umgangsformen ein. Nicht wie teilweise in den Runden davor.
- Ardo grüßt ritterlich zurück. "Möge Rondra den Besseren bestimmen."
- Hier treffen echte Ritter aufeinander! (Außerdem zwei „Vertraute der Krone“. – Das beeindruckt sogar den absonderlichen Turnier-Herold, der Korhilda aber wieder eine „Pfortensteinerin“ nennt (oder geflüstert auch „(Sanft)Pfotensteinerin. Auch stellt er den Keilholtzer als "Ardo mit der Goldkante." vor.
- Bärfried von Hardenstatt fällt wieder durch Jubelrufe auf: „Auf jetzt Frau Baronin! Ein ritterlicher Sieg ist ein Sieg für Perricum!“
- Auf hohem Niveau gleichwertig! Kein Punkt für jemanden.
- Aber es fliegen Splitter und Blech. So sehr hat es gerumst. Punkte gab es trotzdem nicht.
- Wenn das so weiter geht…da fragen sich einige: „Haben beide auch Ersatzschilde?“
- „Da weiß man garnicht für wehn man sein soll!“, ruft Praiosmar von Hinn ganz euphorisch.
- Knapper Sieg in der ersten Runde für Korhilda.
- „Schlunder Schule!“ ruft es. „Perricumer Vollendung!“, wird entgegnet.
- „Stellt euch einfach vor, sie wäre ein Ork“, schallt es etwas unpassend von den Hartsteenern rüber.
- Deutlicher Sieg für Ardo in der zweiten Runde. Die beiden machen es spannend und weiterhin auf hohem Niveau.
- „Was für ein Spektakel.“, kreischt Hinn weiter, ganz verzückt, als wäre er auf einem Konzert seiner favorisierten Jungbardentruppe! (Wieder so eine abstruse -Formulierung des Turnier-Herolds. – er bekommt daraufhin beinahe einen fliegenden Krug an den Kopf. Weicht noch gerade aus und lacht.
- Korhilda siegt nach Punkten! Ein Ritt voller Ritterlichkeit! Die Menge jubelt stehend und lang. „Das hätte auch das Finale sein können.“ heisst es. Von allen Seiten gibt es Applaus, sogar die Pulethaner am Platz klatschen kurz.
- Der Großfürst verkündet gar: „Großfürst: So ritterlich soll mein Garetien sein.“ (Interessanterweise zu einem Ritt zwischen Perricumer Baronin und Greifenfurter Baron)

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Partie 8: Korgana von FinstersonnNimmgalf von Hirschfurten
- Erste Zaghafte „Hoch Nimmgalf!“-Rufe.
- Nimmgalf winkt der jubelnden Menge zu und begibt sich an die Startlinie
- Vor dem Ritt verkündet die Finstersonn: „Für Adalissa - ich versuche es (für den Schlund) wieder gut zu machen!“
- Doch keine gute erste Runde von Korgana, Nimmgalf dominiert sie, durch aus heftig.
- Sie steckt den Schmerz allerdings weg und reitet nochmal an. Während Korhilda und Erlan Nimmgalf applaudieren.
- Die Menge jedoch kurzzeitig der Schlunderin, für das Zähnezusammenbeißen, zujubelt.
- Zweite Runde: Besserer Ritt der Finstersonn, doch für einen Nimmgalf reicht das leider nicht!
- Perainsgarten ruft: „Nimmgalf zieht es durch!“, die Pfortenritter steigen mit ein: „Der Favorit bringt's nach Hause.“
- Korgana tritt wütend die Deko von der Tjostbahn. (Korhilda schüttelt den Kopf. Was ist das hier für ein Gebaren.) Das lässt sie Punkte bei einigen im Publikum einbüßen, andere lieben aber gerade die Rüpel und Emotionen. (besonders einige biertüchtige Schlunder.)
- Von Hartsteener Seite heisst es: „Schlunder halt.“ Es kommen aber sogar „Buuh“-Rufe von einigen Schlundern, die sich hier unritterlich repräsentiert sehen. - Nimmgalf lässt sich noch etwas feiern. Die Pulethanerin von Schartenstein rümpft über diese Prahlerei nur die Nase.
- Und aus anderer Ecke heisst es: „Ein Zuschauer zum anderen: "Natürlich kommt Nimmgalf ins Finale. Wie soll er sonst Zweiter werden?" Was einiges Gelächter erntet.

Partie 1: Siegerain von Bregelsaum-BergRukus von Rabicum (1:2)

Gespannt verfolgte das Publikum das bevorstehende Aufeinandertreffen der beiden Perricumer, die einander mit unverhohlener Nichtbeachtung und Abneigung begegneten, was für die Zuschauer einigen Unterhaltungswert bot.
Siegerain, der sich des Umstandes durchaus bewusst war, hier lediglich als Außenseiter ins Rennen zu gehen, versuchte es im ersten Umlauf mit einer ebenso aggressiven wie riskanten Taktik. Was hatte er auch schon zu verlieren? Er gab seinem Pferd die Sporen und setzte bei seinem Stoß ganz auf Schnelligkeit und Kraft. Rukus hingegen wollte mehr durch Präzision zum Ziel kommen und wurde vom fast schon ungestümen Anritt seines Gegners überrascht, sodass seine Lanze am Schild des Obersten abglitt, während dessen Waffe nachgerade spektakulär traf und geradezu zerstob. In Siegerain kam durch diesen Erfolg die leise Hoffnung auf, den Rabicumer entgegen aller Wahrscheinlichkeit vielleicht doch besiegen zu können, während dieser sich nicht noch einmal so übertölpeln zu lassen gedachte.
Die zweite Begegnung rückte die Verhältnisse wieder gerade, als der erste Ritter Perricums den Schild seines Kontrahenten geradezu mustergültig traf, während dessen Lanze fehl ging.
'Zeit, dieser Posse nun ein Ende zu bereiten.', dachte Rukus mit grimmen Lächeln, während er sich für die entscheidende Runde bereit machte. Auch der Landjunker war nicht gewillt, so einfach aufzugeben, denn noch war die Chance auf den Sieg da. Zwar traf Siegerains Lanze diesmal, doch war sein Stoß zu schwach, um sie auch brechen zu lassen - was hauptsächlich daran lag, dass des Obersts Schild einen Wimpernschlag zuvor mit enormer Wucht von der Lanze seines Gegners getroffen und diese dabei in tausend Teile zersplittert war. Der Rabicumer hatte allen gezeigt, dass er immer noch zu den besten Tjostern Perricums - und darüber hinaus - zählte.
Wort- und grußlos gingen die beiden Männer auseinander; der eine froh, die Verhältnisse aus seiner Sicht wieder zurechtgerückt zu haben, der andere froh, überhaupt soweit im Turnier gekommen zu sein und erst gegen einen der Favoriten mit knappem Ergebnis verloren gehabt zu haben. Der Oberst lächelte, als er sein Pferd vom Tjostplatz führte. Soll der Rabicum doch seinen kleinen Sieg feiern! Viele Anlässe dazu dürften er und seine Sippe ja nicht mehr haben ...

Partie 7: Korhilda von SturmfelsArdo von Keilholtz (2:1)

In der dritten Runde des Lanzenstechens, unter dem großfürstlichen Banner, trafen zwei tapfere Ritter aufeinander: Korhilda von Sturmfels, Baronin zu Wasserburg, und Ardo von Keilholtz, Baron zu Kressenburg. Beide, die Perricumerin und der Greifenfurter, waren nicht nur Rivalen in der Arena, sondern auch vereint durch die Bruderschaft des Ordens vom Heiligen Altar zu Korgond.

Die Zuschauer, in ihren bunten Gewändern, saßen erwartungsvoll auf den hölzernen Tribünen von Schloss Auenwacht, als die Trompeten das Duell ankündigten. Der Duft von frisch gebackenem Brot, das von den Marktständen herüberwehte, lag in der Luft.

Der erste Gang begann, und Korhilda ritt mit Entschlossenheit eines Sturms. Ihre Lanze traf ihr Ziel mit enormer Präzision, Der Applaus war ohrenbetäubend, als sie den ersten Punkt für sich beanspruchte.

Der Greifenfurter Ritter drehte sein Pferd und hob die Lanze zum ehrenvollen Gruß an seine Freundin und heutige Kontrahentin. Korhilda erwiderte edel.

Die Menge applaudierte. Endlich war stilvolles Benehmen zurück gekehrt auf die Tjostbahn. Die Vertrauten der Krone wurden in sie gesetzte Anforderungen mehr als gerecht. Bei all dem Gepöbel, was das vornehme Volk bereits ertragen musste, war dieses Duell eine Wohltat und eine Zierde des Adels.

Ardo war nicht bereit, sich so leicht geschlagen zu geben und schöpfte Kraft aus dem Applaus des Publikums. Im zweiten Gang zeigte er Stärke und Mut. Mit einem kraftvollen Stoß seiner Lanze gelang es ihm, die Runde für sich zu entscheiden, und die Menge jubelte ihm begeistert zu.

Der dritte und entscheidende Lanzengang war ein Schauspiel der Ritterskunst. Ein Bühnenautor hätte es nicht besser schreiben können. Beide Barone ritten mit einer solchen Perfektion, dass es schien, als würden sie über das Feld schweben. Doch es war Korhilda, die mit einem letzten, meisterhaften Stoß den Sieg errang.

Die Menge stand auf, ihre Rufe hallten durch das Turnierrund. Die hölzerne Tribüne unter ihnen vibrierte vor Begeisterung.

Selbst das großfürstliche Paar erhob sich applaudierend. Die Gesichtszüge der beiden waren voll Freude.

Es war ein Duell, das lange im Gedächtnis der Menschen bleiben würde, nicht nur wegen der Fertigkeit der Ritter, sondern auch wegen der Ehre und des Respekts, den sie einander entgegenbrachten.

Für viele war es ein Kampf, der eines Halbfinales würdig gewesen wäre, doch das Schicksal hatte es anders gewollt.


Partie 8: Korgana von FinstersonnNimmgalf von Hirschfurten

Bei dieser letzten Partie der Dritten Runde lagen die Sympathien klar auf Seiten des Reichsforster Barons. Selbst unter den Schlundern hatte die recht ungehobelt auftretende Junkerin nur wenige Freunde. Nimmgalf musterte seine Gegnerin: ihre Rüstung war von minderer Qualität, ihr Pferd schein auch bei weitem nicht sehr geeignet für eine Tjoste zu sein. Mit ihr würde er leichtes Spiel haben.

Vor dem Ritt verkündete die Junkerin: „Für Adalissa - ich versuche es wieder gut zu machen!“ Damit meinte sie wohl das verletzungsbedingte Ausscheiden der Schlunder Ritterin gegen den Eschenroder zwei Partien zuvor.

Nimmgalf wartete noch das Startsignal des Herolds ab, dann setzte er sein Pferd in Bewegung. Die beiden Kontrahenten ritten im Gallopp aufeinander zu. Mit Wucht und Genauigkeit stieß Nimmgalfs Lanze zu und brach, während der Stoß der Junkerin fehl ging. Nimmgalf erwartete, dass sie aus dem Sattel stürzen würde, doch zu seiner Überraschung, konnte sich die Junkerin halten. Schon wendete diese ihr Pferd und ritt erneut los. Nimmgalf schnappte sich schnell eine neue Lanze, die ihm sein Knappe hinhielt, und ritt ebenfalls zurück in die Bahn.

Erneut krachte Nimmgalfs Lanze hart auf seine Gegnerin und schleuderte sie nach hinten, derweil er ihre Lanze mit der Erfahrung von Jahrzehnten abgleiten ließ. Doch wieder stürzte sie nicht.

Stattdessen sprang sie von ihrem Pferd und trat wütend die Verzierung der Tjostenbahnbegrenzung herunter, während ihr Buhrufe und Pfiffe aus dem Publikum zuteil wurden.

Nimmgalf reckte schon die Siegerfaust empor. Der Herold verkündete: "Zwei zu Null nach Lanzen für Baron Nimmgalf. Der Sieger dieser Partie ist somit..."

"AARRRRRRGH!" Mit einem Wutschrei auf den Lippen kam die Frau wie eine Furie auf ihn zugerannt. "Steigt runter und kämpft gegen mich, Hirschfurten!" forderte sie den Baron auf, und ließ die Kette von ihrem Morgenstern los. Nimmgalf zögerte nur einen Moment, dann schwang er sich ebenfalls aus dem Sattel zu Boden. "Wie Ihr wollt", entgegnete er entschlossen, und zog sein Schwert. Dann ließ er sein Ross an den Arenarand traben.

Im nächsten Moment war er kampfbereit. Als er erneut die Finstersonnerin auf sich zustürmen sah, kamen ihm Zweifel ob es wirklich klug war, sie im Vorfeld zu provozieren.

"Offensichtlich soll die Entscheidung nun im Fußkampf fallen. Das verspricht spannend zu werden!" verkündete der Herold voller Vorfreude. Aus dem Publikum waren vereinzelte Hochrufe aber auch Pfiffe zu vernehmen. Einige feuerten den Baron lautstark an. "Nimmgalf! Nimmgalf! Mach sie fertig!!!" Viele hielten gespannt den Atem an.

Mit weiteren harten Angriffen drängte die brachiale Kämpferin den Baron zurück. Zwar gelang es ihm, die meisten Angriffe mit seinem Schild zu blocken, aber dennoch umschlug die Kugel ab und an auch den Schild und traf auf seine Rüstung. Still dankte er den Ferdoker Zwergen, die ihm diese meisterliche Maßanfertigung vor einigen Jahren als Geschenk Graf Growins feierlich überreicht hatten. Sie verlieh ihm eine weitaus höhere Beweglichkeit, als vergleichbare Rüstungen von geringerer Qualität. Möglicherweise rettete ihm das nun das Leben. Dem nächsten Schlag Korganas wich Nimmgalf gekonnt aus, und landete seinerseits einen schweren Treffer in Korganas Seite, der einige Kettenglieder absprengte. Voller Wut und Schmerz schrie die Frau laut auf, doch war sie noch lange nicht bezwungen. Sie schlug nun mit großer Kraft mehrfach auf Nimmgalfs Schild ein, bis dieser völlig unbrauchbar geworden war. Nimmgalf warf das nutzlose Stück Metall beiseite und verlegte sich stattdessen aufs Ausweichen.

"Jemand muss diese Wahnsinnige stoppen!" schrie Melina von der Tribüne voller Panik. Auch Tsaiane war in großer Sorge und begab sich rasch an den Aussenrand der Arena vor die Tribüne. Der Kampf hatte sich binnen weniger Herzschläge in ein blutiges Gemetzel gewandelt.

Korgana versuchte ihn nun mit hohen Schlägen zu treffen. Immer schwerer fiel ihm das Ausweichen, doch noch hatte sie ihm keinen entscheidenden Treffer beibringen können. Den nächsten Hieb wehrte Nimmgalf mit seinem Schwert ab, doch die schwere Stachelkugel des Morgensterns wickelte sich dabei mehrfach um seine Klinge. Die Schlunderin riss an der Kette, zog Nimmgalf so an sich heran und verpasste ihm einen heftigen Tritt in den Bauch, was ihm das Schwert aus der Hand riss und ihn taumeln ließ.

"Die bringt ihn noch um!" schrie Korhilda aus dem Publikum. Die meisten der Zuschauer betrachteten den Kampf mit einer Mischung aus Schockstarre und Faszination.

Nimmgalf war nun wehrlos und sah sich gehetzt um. Korgana war noch dabei, Nimmgalfs Schwert von ihrem Morgenstern zu lösen.

"NIMMGALF! FANG!" rief Tsaiane und warf ihm ihren Amazonensäbel zu. Wie in Zeitlupe segelte die elegante Waffe durch die Luft, nur um mit dem Griff dirket in Nimmgalfs Hand zu landen. Mit einer fließenden Bewegung führte er beim nächsten Angriff Korganas eine Wehrheimer Windmühle aus, wodurch die Junkerin durch Klinge und Morgenstern zugleich schwer am rechten Bein getroffen wurde. Das riss sie von den Beinen, so dass sie hart auf dem Rücken landete. Nimmgalf trat ihr mit dem Panzerstiefel schmerzhaft auf den Waffenarm und hielt ihr die Spitze der Klinge an die Kehle.

"Verloren, Finstersonn!" knurrte Nimmgalf mit unterdrücktem Zorn. Die Junkerin atmete schwer mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber sie musste ihre Niederlage eingestehen.

Unter großem Jubel wurde Nimmgalf zum Sieger dieser Partie erklärt. Was für ein Kampf, was für ein Spektakel.

"Wie gut, dass die Finstersonn schon unter der Haube ist, sonst müsste der Hirschfurten sie jetzt ehelichen..." witzelten einige Schlunder.

Tsaiane und sein Knappe Eberhardt kamen sofort angelaufen und stützen ihn. Er hatte einige schwere Treffer abbekommen, und musste zunächst mal den Heiler aufsuchen. Ober er das Turnier überhaupt fortsetzten konnte, war alles andere als sicher. Das Publikum jedenfalls war völlig aus dem Häuschen. Man applaudierte und jubelte dem Sieger zu, denn diesen Sieg hatte sich der Baron redlich verdient.