Geschichten:Wegelagerer

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Am nächsten Tag begab man sich auf den Rakulastieg, der die Gruppe mitten durch die Rakulahöhen führte. Zunächst kam man recht gut voran. Nach einer guten Stunde hatte man Auetal passiert, wo noch vor kurzem eine bedeutsame Schlacht zwischen Reichsforstern und Kaisermärkern stattgefunden hatte. Schon bald würden sie den kleinen Minenort Eisenhütt erreichen, in dem wertvolle Erze gewonnen und verhüttet wurden. Doch plötzlich befanden sie sich in einem Hinterhalt von Wegelagerern. Sowohl Prishya vom Berg als auch Halgor von Schack machten sich sofort kampfbereit. Die Wegelagerer forderten mit dreckigem Gelächter einen Wegzoll. Alrike von Sommerheide versuchte zu beschwichtigen, und machte den Strauchdieben klar, dass sie auf einer praiosgegfälligen Mission unterwegs waren. Das machte die Schurken aber nur noch gieriger. Sie forderten nun alles Wertvolle auf dem Wagen. Der Anführer kam nun deutlich näher.

"Wenn ihr es wagt, eure dreckigen Pfoten an unseren Wagen zu legen, dann zahlt ihr dafür mit Blut!" knurrte Prishya gefährlich. Doch die Schurken ließen sich davon nicht beeindrucken, schließlich waren sie in der Überzahl. Auf einen Wink des Anführes hin griffen sie den Wagen an. Prishya und Halgor waren inzwischen von dem Pferden gesprungen und stellten sich vor den Wagen um diesen zu verteidigen. Schon begann das Scharmützel, die Strauchdiebe waren zwar weniger geübte Kämpfer als die beiden Rubrether Hausritter, machten dies aber durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit wett. Äbtissin Alrike schaffte es, einen der Schurken durch einen Blendstrahl aus Alveran kampfunfähig zu machen. Doch dem Anführer gelang es auf den Wagen zu springen. Sofort bemerkte er dort den großen Goldenen Gong. Halgor wollte ihm hinterher setzten, doch der große Mann trat ihn herunter. Prishya käpfte gegen drei der Schurken gleichzeigtig und hatte schon einige Treffer hinnehmen müssen, doch auch sie teilte mit ihrem Streitkolben ordentlich aus.

Halgor spürte den Zorn in ihm erwachen. Erneut versuchte er auf den Wagen zu steigen, nur um einen weiteren Tritt des grobschlächtigen Mannes einzustecken. Doch dieses Mal war er vorbereitet. Er packte ihn mit der Hand des Folterers am Fußgelenk und ließ seine Kräfte fließen. Im nächsten Moment schrie der Mann laut auf und wand sich in niederhöllischen Schmerzen. Er stolperte und fiel vom Wagen herunter auf den Boden, nur um dort weiter zu schreien. Die anderen hielten nun inne und wollten wissen was mit ihrem Anführer ist. Alrike nutze die Gelegenheit und wies den Kutscher an loszupreschen, was dieser auch umgehend tat. Auch Hagor und Prishya sprangen schnell wieder auf die Pferde und folgten der Kutsche, die arg gebeutelten Wegelagerer hinter sich zurücklassend.

"Wie hast du das gemacht? Der Kerl hat ja geschrieen wie ein Baby", fragte Prischya an Halgor gewandt, nachdem sie schon etwas Abstand gewonnen hatten.

"Ich schätze, ich hab ihm wohl das Fußgelenk ausgekugelt. Das tut verdammt weh, sag ich dir!"

Prishya nickte und ließ es damit auf sich beruhen.