Benutzer:Treumunde/BriefspielSeepfeil Reichsforst

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Schiff Reichsforst.jpg

In den frühen Morgenstunden nach dem Sturm trieb die Seepfeil, ihr Rumpf ramponiert und ihre Segel zerfetzt, langsam durch das Perlenmeer. Die Mannschaft war erschöpft, aber ein Lichtstrahl der Hoffnung schien am Horizont, als die Silhouette eines anderen Segelschiffes in Sicht kam. Unter der kaiserlichen Flagge segelnd, wirkte es zunächst wie die erhoffte Rettung.

Doch die Freude verwandelte sich schnell in puren Schrecken. Das herannahende Schiff war die Reichsforst, ein Geisterschiff, das bei einem Seegefecht im Golf von Perricum gesunken war. Nun, als geisterhafte Erscheinung, durchstreifte es die Blutige See, bevölkert von den ruhelosen Seelen der gefallenen Besatzung.

„Segel setzen!“, rief Kapitänin Shida Calisjar mit fester Stimme. „Wir müssen hier weg, bevor die Geister uns erreichen!“ Die Seepfeil, trotz ihrer Beschädigungen, reagierte auf die Befehle ihrer erfahrenen Mannschaft. Sie setzten alle Segel, die noch intakt waren, und versuchten, dem Spuk zu entkommen.

Die Reichsforst näherte sich schnell. Aus den Augenwinkeln konnte Shida die geisterhaften Gestalten der Geisterbesatzung sehen, deren Augen in einem unnatürlichen Licht glühten. Es gab keinen Zweifel, dass die Reichsforst keine Gnade kannte.

Der Wind heulte, und die Wellen schlugen gegen den Rumpf der Seepfeil. Es war ein Rennen gegen die Zeit und die Naturgewalten. Jeder an Bord wusste, dass ein Zusammentreffen mit der Reichsforst ihren Untergang bedeuten würde. Die Mannschaft arbeitete fieberhaft, die letzten Segel zu setzen und die Geschwindigkeit zu maximieren. Der Sturm hatte bereits seine Spuren hinterlassen, und die Seepfeil kämpfte gegen die Elemente und den drohenden Schrecken zugleich.

Plötzlich, wie aus dem Nichts, zog ein dichter Nebel auf. Shida sah ihre Chance. „In den Nebel!“, befahl sie. „Es ist unsere einzige Hoffnung!“ Die Mannschaft kämpfte gegen die Müdigkeit und steuerte die Seepfeil in die wabernden Nebelschwaden. Der Nebel umschloss das Schiff wie eine Decke, und die Welt um sie herum wurde grau und still. Doch die Reichsforst ließ sich nicht so leicht abschütteln. Die geisterhaften Schreie der Besatzung hallten durch den Nebel, und die gespenstischen Lichter des Geisterschiffes leuchteten diffus in der Dämmerung. Es war ein Wettlauf gegen das Unvermeidliche.

Shida spürte, wie die Zeit gegen sie arbeitete. Mit wachsendem Entsetzen sah sie, wie die Umrisse der Reichsforst immer näher kamen. „Mehr Segel!“, schrie sie, ihre Stimme heiser vor Anspannung. „Wir müssen schneller sein!“

Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie in die gespenstischen Augen der Geisterbesatzung blickte. Die Seepfeil kämpfte sich durch den dichten Nebel, doch die Reichsforst war ihnen dicht auf den Fersen. Die geisterhaften Gestalten schienen aus dem Nichts aufzutauchen, und jeder Atemzug war erfüllt von unheimlicher Stille und der Angst vor dem Unbekannten.

Schließlich, nach einer schier endlosen Verfolgungsjagd, begann die Reichsforst allmählich zurückzufallen. Der Nebel schien endlich seinen Schutz zu gewähren. Mit angehaltenem Atem lauschte die Mannschaft, bis sie sicher waren, dass die Gefahr vorüber war. Ein kollektives Aufatmen ging durch die Mannschaft.

„Wir haben es geschafft“, flüsterte Shida, ihre Hände immer noch fest am Steuerrad. „Fürs Erste sind wir sicher.“ Die Seepfeil trieb weiter durch den Nebel, in der Hoffnung, bald eine rettende Insel zu erreichen.